Wie Harry Markowitz den Thermomix erfand

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG

Ok, bevor Sie sich Gedanken darübermachen, ob Sie einen entrüsteten Kommentar schreiben. Ich weiß, dass die Headline vollkommen unzulässig ist und einem Nobelpreisträger nicht geziemt; aber immerhin haben Sie schon mal bis hierher gelesen.

Immerhin bescheinigen die allermeisten Nutzerinnen und Nutzer der beliebten elektronischen Küchenhilfe dessen einfache Handhabung und den grundsätzlichen Nutzwert. Im Grunde geht es darum, dass unterschiedliche Bestandteile in abgestimmten Mengen zusammengeschüttet und nach Anleitung entsprechend geknetet, gerührt und vermengt werden. Am Ende kommen oftmals erstaunlich wohlschmeckende Ergebnisse heraus.

Und jetzt kommt dann doch der Vergleich mit der modernen Portfoliotheorie nach Markowitz: Bis heute ist sie das Standard-Instrument bei der Konstruktion von Anlageportfolios bei Investoren weltweit. Markowitz Portfoliotheorie besagt nämlich, dass die Korrelation ein entscheidender Faktor bei der Risikobetrachtung ist. Für seine Theorie erhielt Harry Markowitz den Wirtschaftsnobelpreis. Laut seiner Theorie sinkt das Gesamtrisiko, wenn man einem risikoarmen Depot risikoreichere Titel hinzufügt.

Wer regelmäßig über Wertpapiersparpläne in breit gestreute Investmentprodukte investiert, nutzt schon automatisch Kursrücksetzer in Krisenzeiten und verbilligt damit seinen durchschnittlichen Einstandspreis. Einmalige Zuzahlungen beim Sparplan oder auch die Aufstockung bestehender Depotbestände sind in Phasen wie jetzt sicher eine Überlegung wert.

Auch wenn es in den zurückliegenden Tagen zu teilweise kräftigen Erholungen gekommen ist, zeigen die Kursbewegungen der vergangenen Wochen, dass ein Portfolio gar nicht breit genug aufgestellt sein kann, um einigermaßen ungeschoren durch Krisen zu kommen. Zertifikate können dabei einen wichtigen Beitrag leisten.

Strukturierte Wertpapiere sind in besonderem Maße geeignet, um entsprechend der individuellen Risikoneigung entweder etwas mehr Risiko ins Depot zu kaufen oder eben bestehende Risiken einzuschränken. Das Produktuniversum reicht vom Knock-Out bis hin zum Kapitalschutz-Zertifikat.

Einfach gesagt, geht es also bei Markowitz um eine breitere Streuung; eine Diversifizierung der Assets, um insgesamt ein besseres Ergebnis zu erzielen. Dabei geht es sicher um mehr als um geschmackliche Schadensbegrenzung in der Küche. Doch wer auch im Rentenalter trotz Inflation, Negativzinsen, Wirtschaftskrisen, Kriegen, Pandemien und anderen unkalkulierbaren Begleitumständen auf gutes Essen und einen angenehmen Lebensabend Wert legt, der ist sicher gut beraten, sich aktiv um seine Vermögensplanung, Aufbau und Erhalt zu kümmern. Und wer Zeit findet, sich mit der Anleitung einer Küchenhilfe zu beschäftigen, der sollte allemal auch die Zeit haben, sich Gedanken um sein Geldmanagement zu machen.

DDV, Lars BrandauEin Beitrag von Lars Brandau

Er ist seit Gründung des Deutschen Derivate Verbands (DDV) im Jahr 2008 dessen Geschäftsführer und vertritt den DDV auch in den Arbeitsgruppen des europäischen Dachverbands EUSIPA. Der DDV ist die Branchenvertretung der führenden Emittenten strukturierter Wertpapiere in Deutschland. Außerdem unterstützen mehr als 20 Fördermitglieder die Arbeit des Verbandes. Brandau ist studierter Germanist und Politologe und gilt als ausgewiesener Kommunikationsprofi. Weitere Informationen unter: www.derivateverband.de

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