Vor allem viele Titel aus dem Technologiebereich verzeichneten an den Börsen in den vergangenen Monaten heftige Rückschläge. Dabei wurde auch die Aktie von Datagroup (WKN: A0JC8S / ISIN: DE000A0JC8S7) in Sippenhaft genommen.
Die Aktie steht derzeit unter kräftigem Verkaufsdruck, perspektivisch bleibt der IT-Infrastruktur-Betreiber aber weiterhin aussichtsreich, denn die Geschäfte laufen nach wie vor auf Hochtouren. Laut Datagroup legte der Umsatz in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2021/2022 (per Ende Juni) auf Jahressicht um 12,7 Prozent auf 372,9 Mio. Euro zu.
Gewinnsprung verbucht
Ergebnisseitig fiel die Entwicklung sogar noch deutlich besser aus. Im Berichtszeitraum machte der Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Jahresvergleich einen Sprung um 50,7 Prozent auf 32,7 Mio. Euro nach oben.
Laut Datagroup verbleiben die Neu- und Zusatzverkäufe sowie Vertragsverlängerungen auf hohem Niveau. Demnach konnten im Berichtszeitraum Oktober 2021 bis Juni dieses Jahres 15 Neukunden gewonnen werden, bei 19 Verträgen seien Erweiterungen verzeichnet worden und 32 Bestandskunden verlängerten beziehungsweise erneuerten ihre Verträge.
„Unser standardisiertes Dienstleistungsangebot aus unserem modularen CORBOX-Portfolio generiert in hohem Maße wiederkehrende Umsätze als zuverlässige Einnahmequelle mit nachhaltiger Profitabilität.“ (Andreas Baresel, CEO)
„Wir gehen umsichtig mit der sich abzeichnenden Marktentwicklung in Deutschland um. Mit unserem Geschäftsmodell sehen wir dabei eine gute und stabile Basis, konjunkturellen Schwankungen in Deutschland gut und stabil zu begegnen. Wir sind weder mittelbar noch unmittelbar von Lieferkettenschwierigkeiten betroffen. Unsere Strategie, auf ein gut diversifiziertes Kundenportfolio solider Mittelstandskunden zu setzen, zahlt sich weiter aus“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Andreas Baresel.
Prognose bestätigt
Datagroup bleibt zuversichtlich, die Guidance zu erreichen. Für das bis Ende September 2022 laufende Geschäftsjahr werden Erlöse in der Spanne zwischen 480 und 500 Mio. Euro und ein EBIT von 39 bis 42 Mio. Euro angepeilt.
Datagroup wird immer profitabler
„Unsere Maßnahmen zur weiteren Profitabilisierung von Datagroup greifen hervorragend. Die Investitionen in die Verbesserung unserer Prozesse, der Einsatz von Automatisierungstechnologien in der Leistungserbringung sowie die weitere Standardisierung unseres Dienstleistungsportfolios zeigen sich in einer deutlichen Margenausweitung“, kommentierte der Finanzvorstand Oliver Thome die starke Ertragskennzahlenentwicklung. Laut Thome nähert sich die Profitabilität von Datagroup damit bereits stark der definierten Zielgröße eines EBIT von über neun Prozent an.
Auf dem Wachstumskurs
Datagroup gehört eigenen Angaben nach zu den führenden deutschen IT-Service-Unternehmen, das als Full Service Provider für mittelständische und große Unternehmen sowie öffentliche Auftraggeber deren IT-Arbeitsplätze weltweit betreut. Der IT-Infrastruktur-Betreiber wächst sowohl organisch als auch durch Zukäufe von Unternehmen und konnte die Erlöse so in den vergangenen Jahren kontinuierlich steigern.
Langfristiger Aktien-Aufwärtstrend vorerst gestoppt
Der Expansionskurs von Datagroup spiegelte sich auch in der Kursentwicklung der vergangenen Jahre wider. Für die Notierungen ging es im Zeitraum zwischen Anfang 2009 und Anfang 2022 im Schnitt um 33 Prozent pro Jahr nach oben, wobei im Januar 2022 ein neues Rekordhoch bei 97,90 Euro markiert wurde.
Doch im Anschluss wechselte die Aktie in den Sinkflug und brach bis Anfang September in der Spitze auf rund 59 Euro ein, konnte sich zuletzt aber zeitweise im Bereich der 61er-Marke stabilisieren. Sollte sich ein nachhaltiger Kursboden ausbilden, stellen sich die nächsten Kursziele auf das August-2022-Hoch bei 76,20 Euro und auf 78 Euro (200-Tage-Linie). Oberhalb könnte mittelfristig betrachtet wieder das Januar-2022-Allzeithoch bei 97,90 Euro angesteuert werden.
Analysten sehen kräftiges Aufholpotenzial
Die Analysteneinschätzungen zu Datagroup fallen durch die Bank weg positiv aus. Von sechs Branchenexperten, welche die Aktie unter Beobachtung haben, sprechen fünf eine Kaufempfehlung aus, während einer die Empfehlung „Aufstocken“ gibt. Bis zum durchschnittlichen Kursziel der Analysten (97 Euro) errechnet sich ein Gewinnpotenzial von 59 Prozent.
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