Alibaba: Comeback des chinesischen Konsums?

Chinesischer E-Commerce-Riese will beim Thema Künstliche Intelligenz unter anderem die benötigte Rechenleistung bereitstellen.

(Bildquelle: Pressefoto Alibaba)

Die “Wiedereröffnung” Chinas nach der Abkehr der Pekinger Regierung von der rigorosen “Zero-COVID”-Politik gehört zu den wichtigsten Börsenthemen zu Beginn des Jahres 2023. Sie ist auch einer der Gründe, warum die Aktienmärkte einen starken Jahresauftakt hinlegen konnten, neben den Hoffnungen auf einen geringeren Inflationsdruck.

Entsprechend geraten auch Aktien chinesischer Unternehmen verstärkt in den Blick, um mit deren Hilfe von einer Erholung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt profitieren zu können. Kein Wunder, dass dabei natürlich Alibaba (WKN: A117ME / ISIN: US01609W1027) zu den beliebtesten Vertretern gehört.

Über den Erwartungen

Im vergleich zu ihrem Oktober-Tief bei 58 US-Dollar hat das Papier rund 62 Prozent aufgeholt. Zuletzt war jedoch wieder der Wurm drin. Nun gab es auch neue Quartalsergebnisse. Diese konnten die Markterwartungen zum Teil deutlich übertreffen. Dazu hatte unter anderem die Aufhebung von Corona-Beschränkungen im Dezember-Quartal gesorgt.

Der Umsatz kletterte im Vorjahresvergleich um 2 Prozent auf 247,7 Mrd. Yuan (umgerechnet 33,7 Mrd. Euro). Analysten hatten Alibaba im Schnitt lediglich einen Wert in Höhe von 245,8 Mrd. Yuan zugetraut. Beim bereinigten EBITDA wurde sogar ein Anstieg um 15 Prozent auf 59,2 Mrd. Yuan verzeichnet, gegenüber einem Konsens von lediglich 53,5 Mrd. Yuan. Auch beim EPS lag Alibaba über den durchschnittlichen Analystenschätzungen.

Dieses erreichte einen Wert von 19,26 Yuan (Konsens: 16,57 Yuan). Die starke Performance wurde von dem chinesischen E-Commerce-Geschäft angekurbelt, während der Wachstumsbereich Cloud die Erwartungen etwas enttäuschte. Positiv für Anleger waren auch die weiteren Aktienrückkäufe, während die stärkere Performance auf der Ergebnisseite von Einsparungen angetrieben wurde.

Alibaba mischt beim Thema KI mit

Nach einem steilen Erholungskurs, der die Alibaba-Aktie auf rund 120 US-Dollar geführt hatte, nahmen Investoren zuletzt Gewinne mit. Die Stimmung schien zu kippen. Dafür könnte es für den E-Commerce-Riesen in Sachen Erholung nun erst so richtig losgehen.

Die Wiedereröffnung der chinesischen Wirtschaft nahm erst im Dezember ihren Lauf, sodass sich die positiven Effekte nun erst im Laufe der kommenden Wochen und Monate zeigen könnten. Darüber hinaus bestehen Hoffnungen, dass der strenge Umgang der chinesischen Regulierungsbehörden mit Technologieunternehmen nun ein wenig entspannter ausfallen könnte. Außerdem ist Alibaba nicht untätig, wenn es um den derzeitigen Hype rund um Künstliche Intelligenz geht.

CEO Daniel Zhang sagte in der Telefonkonferenz nach Bekanntgabe der Zahlen, dass Alibaba in diesem Bereich die “Marktchancen nutzen” wolle, um über seine Cloud-Abteilung die erforderliche Rechenleistung für generative KI-Anwendungen bereitzustellen. Hier werden schließlich große Mengen an Daten verarbeitet. Die benötigte Rechenleistung ist zudem immens. Entsprechend gefragt sind Cloud-Anbieter

Das marktEINBLICKE-Fazit

Die Alibaba-Aktie hatte in den vergangenen Wochen ihre Erholungsrallye unterbrochen. Der E-Commerce-Konzern sollte jedoch von der Wiedereröffnung der chinesischen Wirtschaft profitieren. Probleme stellen dagegen die derzeitige politische Situation in der Welt mit dem Handelsstreit mit den USA dar. Der Cloud-Bereich leidet wiederum unter der schwachen Konjunktur, sollte dagegen aufgrund von Themen wie KI und der allgemeinen Digitalisierung mittel- bis langfristig wieder Potenzial mitbringen.

Anleger, die jedoch nicht nur auf Alibaba, sondern gleich auf mehrere chinesische Internetunternehmen setzen möchten, schauen sich zum Beispiel das Indexzertifikat (WKN: DA0AAZ / ISIN: DE000DA0AAZ1) auf den WANT Index an. Dieser setzt sich aus Weibo, Alibaba, Netease und Tencent zusammen.