Der Dax hat diese Woche zwar 30. Geburtstag gefeiert, allerdings sind die Börsianer so richtig nicht in Partylaune. Der deutsche Leitindex bewegt sich zwischen 12.000 und 13.000 Punkten und ist völlig im Griff des Handelskriegs. "Anleger sollten jetzt beim Dax an der Seitenlinie bleiben", sagt Stefan Scharffetter von der Baader Bank bei Inside Wirtschaft.
In den Börsenmedien dominieren dieser Tage Spekulationen über die künftige Entwicklung an den internationalen Börsen: Egal ob Handelskrieg, Brext oder was auch immer... Nicht wenige Anleger werden da wohl auch ein bisschen nervös. Steter Tropfen höhlt schließlich den Stein. Wir können da nur einmal mehr Ihnen zurufen: Bleiben Sie gelassen
Die Idee ist gut. Sie ist spitze. Man kann nur hoffen, dass es wirklich was bringt - nicht nur PR für die durchführenden Broker. Aktion pro Aktie ist eine Aktion führender deutscher Direktbanken. Aufgelistet sind dieses die comdirect bank, die Consorsbank, die DAB Bank und ING-DiBa. Alle vier Broker machen sich stark für eine bessere Aktienkultur in Deutschland.
Um die deutsche Aktienkultur ist es weiterhin nicht gut bestellt. Laut aktuellen Zahlen des Deutschen Aktieninstituts wurde 2017 endlich der Stand von vor der Finanzkrise erreicht. Trotz Niedrigzinsniveau sind die Deutschen noch immer kein Volk der Aktionäre. Eine bedauerliche Entwicklung!
Vor nicht ganz einem Jahr startete die Deutsche Börse (WKN: 581005 / ISIN: DE0005810055) mit großem Tamtam das neue Börsensegment Scale. Inzwischen hat man auch einen interessanten Index darauf aufgesetzt. Doch damit nicht genug, auch bei den etablierten Indizes wie dem TecDAX scheint einiges in Bewegung. Anleger können sich freuen...
Am 18. November 1996 feierte die T-Aktie ihr Börsendebüt in Frankfurt und läutete damit eine kurze Periode der Aktienkultur in Deutschland ein. Mit dem Platzen der Internetblase im Jahr 2001 verschwanden auch viele Aktienneulinge wieder. Die Zahl der Aktienbesitzer geht seither mehr oder minder deutlich zurück. Angesichts von 15 Jahren T-Aktie kann man also durchaus von anderthalb "verlorenen" Jahrzehnten für die Aktienkultur in Deutschland sprechen.
Es ist die neueste Sau, die derzeit durch das globale Börsendorf getrieben wird: SPAC. Die besondere Art von Börsenmantel ist jedoch nichts für Privatanleger.
Die Aktienkultur in Deutschland hat es bekanntlich sehr schwer. Egal ob T-Aktie, Neuer Markt oder Finanzkrise: Für Bedenkenträger und Aktienkritiker gab es in den letzten Jahrzehnten genügend Gründe NICHT in Aktien zu investieren. In Zeiten der Niedrigzinsen rächt sich das nun. Andere Europäer, wie etwa die Schweden, stehen dieser Situation ganz anders entgegen.
Die Deutschen sind 2019 deutlich optimistischer als im vergangenen Jahr - so gelassen wie heute waren sie zuletzt vor 25 Jahren. Die insgesamt verbesserte Stimmung darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die aktuellen politischen Probleme mehr als jedem zweiten Bundesbürger erhebliche Sorgen bereiten. Wirtschaftliche Probleme sieht dagegen nur eine Minderheit. Gibt es einen Grund für Optimismus auch an der Börse?