Das gestern veröffentlichte Protokoll zur Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank (FOMC) vom 26./27. Januar unterstreicht erneut, dass sich die Fed innerlich bereits längst von weiteren Zinserhöhungen für das Jahr 2016 immer weiter verabschiedet.
Die Welt steht am Abgrund! Und dabei möchte ich an dieser Stelle gar nicht politisch werden und deshalb auch kein einziges Wort über Donald Trump und dessen mögliche Präsidentschaftskandidatur verlieren. Nein, reden wir heute ruhig einmal ausschließlich über die Börsen-Welt.
Der Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank steht zur Disposition. Zunächst lassen aus nationaler Sicht die Zinsargumente nach. Mittlerweile geht es nicht mehr nur um die verhaltene Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe der USA, das sich bereits in der Rezession befindet. Auch im bislang stabilen Dienstleistungssektor hat sich nach der dritten Eintrübung in Folge ein Abwärtstrend etabliert.
Der Kunde ist König und um sein Erspartes bemühen sich mindestens zwei Verfechter ein und derselben Industrie. Auf der einen Seite stehen Freunde des aktiven Fondsmanagement, auf der anderen die, die passiv investieren. Welches Konzept ist für den Privatanleger besser?
Ein gewaltiger Bärenmarkt hielt Gold seither drei Jahre lang gefangen und man muss sich heute wundern, wo all diese kritischen Stimmen geblieben sind. Wenn es stimmt, dass eine überbordend optimistische Stimmung sich erst neutralisieren muss, bevor ein neuer Aufschwung beginnen kann, dann ist Gold bereit, wieder zu steigen.
Seit 2008 hat die internationale Geldpolitik alle Finanz-, Banken- und Staatsschuldenkrisen durch Leitzinssenkungen und Liquiditätsorgien regelrecht eingeschüchtert. Und auch bei der Konjunktur kommt ihr eine tragende Rolle zu: Billiges und viel Geld soll ihr auf die Sprünge helfen.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. das 5000-Euro-Limit für Barzahlungen, die Flucht in Immobilien sowie Goldminenaktien. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Deutsche Bank, Daimler, Munich Re, Gea Group, Credit Suisse, Amazon, Apple, Alphabet, GoPro, Yahoo.
Hinterher sei man immer schlauer, lautet eine Börsenweisheit. Sie trifft für diejenigen ganz besonders zu, die während der vergangenen zweieinhalb Wochen am Aktienmarkt bullish positioniert waren, aber dem rapiden Kurssturz tatenlos zugesehen und nun mit massiven Buchverlusten zu kämpfen haben. „Wäre ich doch rechtzeitig ausgestiegen, ich hab‘ es doch kommen sehen“ ist deswegen ein Satz, der zurzeit häufig zu hören ist.
Jahreswechsel sind oftmals eine Zäsur. Ob im beruflichen oder privaten Umfeld, für viele soll sich nun etwas ändern und natürlich zum Positiven. Hält die Routine Einzug im neuen Jahr, sind manche Vorhaben schnell vergessen. Man bleibt beim Gewohnten. Das trifft auch beim Thema Geldanlage zu.
Krisen haben oftmals einen Zäsurcharakter. Es gibt eine Zeit davor und danach. Ob sich im jeweiligen Einzelfall vieles oder sogar alles zum Positiven wendet, steht anfangs in den Sternen. Die Wirtschafts- und Finanzkrise 2008 war ohne Zweifel ein solcher Einschnitt. In der Folge traten die Regulierer auf nationaler und europäischer Bühne auf den Plan und wollten den Finanzmarkt und seine Akteure zähmen.
Auf die aktuelle Anlegerstimmung passt das Bild der gerade angebrochenen Fastenzeit. So mancher Anleger fühlt sich sogar an das Schicksalsjahr der Finanzwelt 2008 erinnert. Kommt es 2016 wieder genauso heftig? Damals kam es zur bis dato größten Krise des Finanzsystems, als zunächst die Immobilienblase platzte, dann die Finanzmärkte und schließlich die Weltkonjunktur einbrachen.
US-Wahlkämpfe sind etwas Besonderes. Illustre Kandidaten besetzen die gesamte politische Farbpalette von links bis rechts, von ultraliberal bis erzkonservativ und tief religiös. Beharrlich wie Kaugummi am Schuh hält sich das Cliché, dass Republikaner besser für die US-Wirtschaft und amerikanische Aktien seien. Ad hoc scheint das einleuchtend zu sein, gelten sie doch als wirtschaftsliberal und weniger staatsfreundlich.
Das vergangene Jahr war durchaus schwierig, krisengeschüttelt und mit unvorhersehbaren Wendungen ausgestattet. Diejenigen, die gedacht hatten, das neue Jahr würde vergleichsweise einfacher, irrten. Den Beweis hierzu lieferten die ersten Handelswochen mit einem bemerkenswerten Auf und Ab an den Börsen.
Showdown in Frankfurt. Die Hoffnung, dass EZB-Präsident Mario Draghi die Geldpolitik noch weiter lockern würde, hat sich nicht erfüllt. Die Finanzmärkte reagierten enttäuscht. Der DAX geht in die Knie statt zur Jahresendrally anzusetzen. Der Ölpreisrutsch und die Schwäche Chinas belasten die Märkte noch dazu. Doch, ist der positive Trend damit wirklich gebrochen?