Nein, es geht heute nicht um ein Grundübel an den Finanzmärkten, derer es genügend gibt. Vielmehr musste ich gestern ganz schnell zum Zahnarzt. Bei der geringsten Berührung des Brückenzahns hinten rechts hatte ich Schmerzen, Schmerzen und noch mal Schmerzen. Und nach einer Röntgenaufnahme stand fest: Wieder einmal war eine Wurzelbehandlung fällig. Da wurden alte Erinnerungen wach.
Unlängst verbrachte ich ein paar Tage Urlaub zur Entspannung in einem sehr guten Hotel im Schwarzwald, das auch über ein vorzügliches Restaurant verfügte. Und so entschloss ich mich, zusammen mit meinem Sohn, der mich bei dieser Reise begleitete, zur Abrundung meines Kurz-Aufenthalts in diesem Lokal abends essen zu gehen. Ein Fünf-Gang-Menü war angesagt, und nun ging es nur noch darum, einen geeigneten Wein zu diesem vielversprechenden Mahl zu finden.
Als ich in der Freitagsausgabe der Börsenzeitung las, dass der Generalstaatsanwalt des Bundesstaates New York der britischen Barclays Bank vorwirft, sie habe ihre Kunden beim Aktienhandel schutzlos aggressiven Investoren ausgeliefert, um selbst einen Vorteil daraus zu ziehen, fiel mir sogleich Bob Diamond ein. Der frühere Chef dieses Geldhauses hatte nämlich im Januar 2011 gefordert, mit der Kritik an den Bankern müsse endlich Schluss sein.
Die jüngste Zinssenkung der EZB hat mir ganz deutlich vor Augen geführt, dass herkömmliches Sparen auf dem Sparbuch oder via Tagesgeld keinen Sinn ergibt. Eigentlich müsste man den EZB-Beschluss als ganz klare Aufforderung lesen, hemmungslos zu investieren oder Geld für Konsumzwecke auszugeben.
Es gibt Dinge, die regelmäßig für Verstimmung bei einem sorgen, auch wenn andere darüber sagen, es sei doch vollkommen überflüssig, sich darüber aufzuregen. Und Kenner der Behavioral Economics würden außerdem kopfschüttelnd anmerken, man könne sich doch gerade an regelmäßig auftretende Dinge, auch wenn sie unangenehm sind, mit der Zeit so sehr gewöhnen, bis sie einem irgendwann nichts mehr ausmachten. Offensichtlich bin ich jedoch aus einem anderen Holz geschnitzt, auch wenn ich mich eigentlich nicht für pingelig halte.
Es sind manchmal ganz banale Dinge, die größere Diskussionen auslösen können. So auch bei meiner Frau und mir. So gönne ich mir von Zeit zu Zeit ein Eis in der Tüte, wobei mir als kalorienbewusstem Menschen klar ist: Für mich dürfte es eigentlich nicht mehr als eine Kugel Mango-Fruchteis geben. Eigentlich keine schwierige Entscheidungssituation, könnte man meinen. Aber...
Meistens komme ich während meines Trainings im Sportstudio zum Fernsehen. So auch am letzten Wochenende geschehen, als ich, sozusagen „alternativlos“, wieder einmal beim Magazin „n-tv Deluxe - Alles was Spaß macht“ hängenblieb. Fast ist es schon ein running gag, wenn die Moderatorin des Magazins, Jennifer Knäble, ihre, sagen wir diskret, handverlesene Zielgruppe mit „Hallo, liebe Milliardäre“ begrüßt.
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Akteure an den Finanzmärkten das gestrige Spiel Italien gegen Uruguay mehr bewegt hat als irgendwelche ökonomischen Daten oder Aktienkurse.
Gute Freunde von mir wissen, dass ich mich gelegentlich in einem bekannten Frankfurter Fitnessstudio mit angeschlossenem Schwimmbad zwecks Konditionstrainings aufhalte. Und weil es sich um ein Studio handelt, das etwas auf sich hält, wundert es nicht, wenn dieser Tempel eine gewisse Anziehungskraft auf trendorientierte Menschen ausübt. Wie in anderen Fitnessstudios gibt es auch in meinem einen hohen Prozentsatz an Karteileichen. Zumal ja bekannt ist, dass die meisten Sportwilligen ohnehin nicht nachhaltig trainieren. So bleibt es schon nach mehreren Trainingseinheiten beim guten Willen, der sich vor allem darin ausdrückt, dass man die guten Vorsätze nicht gleich wieder durch eine Kündigung torpediert.
Anfang des Monats habe ich mich mit Frank Meyer, Börsen-Moderator von n-tv und Herausgeber der Metallwoche, in einem Frankfurter Park getroffen, abseits der Börse in der Nähe eines großen Springbrunnens. Die erste Assoziation die man dann hat, mögen sprudelnde Geldquellen sein, aber wir haben uns eigentlich weniger über dieses Thema unterhalten, sondern vor allen Dingen über ein paar interessante Beobachtungen am Finanzplatz Frankfurt und den derzeitigen Trend, alles nur noch in schwarz und weiß zu denken und auszudrücken.
Nun ist die Erkenntnis also auch bei Angela Merkel angekommen, dass die Regierung möglicherweise wirksamer handeln könnte, wenn sie sich der Erkenntnisse der Behavioral Economics bedient. Doch hat mich erstaunt, wie viele hämische Kommentare die jüngste Stellenausschreibung des Kanzleramts, in der gleich drei Referenten mit Kenntnissen zu Psychologie, Anthropologie und Verhaltensökonomik gesucht werden, provoziert hat.
Endlich ist Deutschland Weltmeister im Fußball geworden. Gratulation! „Das war doch auch längst fällig“, wird sich mancher Fußballfan gesagt haben, denn immer „nur“ Dritter wie bei den Weltmeisterschaften 2006 und 2010 oder nur Zweiter wie bei der Europameisterschaft 2008 zu sein, hatte bei manch einem zuletzt sogar für eine gewisse Ungeduld gesorgt. Dabei gab es gerade während der vergangenen großen Turniere immer wieder großartige Spiele der Deutschen und natürlich auch prächtig herausgespielte Siege.
Nein, ich habe mir für die Fußball-WM kein Tier zugelegt, das mir den Ausgang der Deutschland-Spiele vorhersagen soll. Auch unsere Schildkröte wollte ich nicht bemühen, im Terrarium zwischen drei Salattöpfchen entscheiden zu müssen, welcher Spielausgang für die deutsche Nationalmannschaft im nächsten Spiel vorgezeichnet sein soll.
Seit vielen Jahren schon bin ich Mitglied einer Fitness-Kette, die man wohl als erste Adresse am Bankenplatz Frankfurt bezeichnen darf. Und wer wie ich jede Woche regelmäßig etwas für seine Kondition tut, bekommt zwangsläufig Höhen und Tiefen eines derartigen Unternehmens mit.