Heute startet mit Alcoa (WKN 850206) traditionell die Bilanzsaison in den USA. Und die Vorzeichen könnten nicht schlechter sein. Der Datendienst Factset erwartet einen Einbruch der Quartalsgewinne der Unternehmen im S&P 500 gegenüber dem Vorjahresquartal um 8,5 Prozent.
Die Notenbanker dieser Welt haben es derzeit schwer. Sie müssen nicht nur die Märkte stabilisieren. Gleichzeitig schaut man ihnen vonseiten der Politik auf die Finger.
Nachdem der DAX in den vergangenen Tagen ordentlich Federn lassen musste, kann das wichtigste deutsche Börsenbarometer am Freitag starke Kursgewinne verzeichnen.
Die Kursentwicklung an den internationalen Aktienmärkten wird derzeit insbesondere von den Ölpreisen und natürlich von der Geldpolitik der wichtigsten Notenbanken bestimmt.
Am Mittwoch konnte der DAX seinen Abwärtstrend stoppen. Allerdings sollten sich Investoren am deutschen Aktienmarkt trotzdem nicht zu sicher fühlen.
Eine nachhaltige Kurserholung ist im DAX zuletzt ausgeblieben. Allerdings wollen die Bullen noch nicht aufgeben. Zumal das Überqueren einiger wichtiger charttechnischer Marken neues Potenzial generieren könnte.
Zum Wochenschluss kann der DAX mit einer kräftigen Gegenreaktion nach dem gestrigen Abverkauf auf den tiefsten Stand seit dem 10. März noch einmal versöhnen. Beflügelnd wirkte insbesondere eine Rally der Rohölpreise.
Die heutigen Protokolle der letzten Sitzung der EZB hätten durchaus das Zeug gehabt, die Börse positiv zu beeinflussen. Allerdings hatten die wieder schwächeren Ölpreise und die Verluste an der Wall Street ein größeres Gewicht.
Nach den starken Kursverlusten in den vergangenen Tagen, sorgte eine deutliche Ölpreiserholung gestern auch für steigende Aktienkurse.
Das ist eine Schaukelbörse in Reinform. Die Skepsis vor der anstehenden Berichtssaison ist hoch. Die Unternehmen stecken in einer weltweiten Gewinnrezession. Sie können Schwächen in einer Region der Erde nicht mehr durch andere Standorte ausgleichen, da sich die Konjunktur weltweit abschwächt.
Das Übermaß an Liquidität wird inzwischen mehr als Ursache denn als Lösung des Problems betrachtet. Finanzminister Schäuble kritisierte die Geldpolitik von Mario Draghi und gab ihm eine Mitschuld an dem Wahlerfolg der AfD. Kanzlerin Merkel sieht in der Geldpolitik der EZB eine Gefährdung der Geschäftsmodelle der Sparkassen und Versicherer.
Die Unsicherheit über die weitere US-Geldpolitik, Sorgen über die geldpolitische Schlagkraft der EZB und fallende Ölpreise haben die Aktienmärkte gestern kräftig nach unten gedrückt. Die US-Börsen fielen so stark wie seit zwei Monaten nicht mehr.
Die amerikanische Notenbank hat den Entwicklungen in der Weltwirtschaft auf ihrer letzten geldpolitischen Sitzung eine höhere Aufmerksamkeit gezollt. Im Mitschnitt wurde das Wort „global“ ganze 22 Mal vermerkt.
Trotz etwas abnehmender Konjunktursorgen durch eine besser als erwartet ausgefallene Industrieproduktion in Deutschland und dem Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungsgewerbes in China kann der DAX heute kaum Boden gutmachen.
Nach den deutlichen Kursverlusten in den vergangenen Tagen, versuchen DAX-Anleger am Mittwochvormittag eine Erholungsrallye zu organisieren. Allerdings hält sich der Erfolg in Grenzen.