Herzlich Willkommen in den USA. Dieser Eindruck drängt sich zumindest auf, wenn man sich anschaut, wie intensiv Rechtsanwälte um die arg gebeutelten Wirecard-Aktionäre buhlen. An diesem Spiel sollten sich Anleger nicht beteiligen, sondern ernsthaft die Sachlage bewerten.
Staatsanwälte gehen davon aus, dass die groß angelegten Bilanzfälschungen schon viel länger gehen als bislang vermutet wurde. Für die Wirecard-Aktie dürfte es jetzt weiter nach unten gehen. Die Aktie könnte sich schon in Kürze in einen Pennystock verwandeln.
Der Finanzskandal rund um das „House of Wire-Cards“ schlägt hohe Schockwellen. Dabei geht es nicht nur um wirtschaftliche Verluste. Denn Heerscharen von Rechtsanwälten und Vermögensverwaltern werden Schadensansprüche in üppigen Höhen fordern. Vor allem geht es um den Vertrauensschaden für den Finanzplatz Deutschland.
Die Staatsanwaltschaft München hat den Ex-Wirecard-Chef Markus Braun jetzt festnehmen lassen. Eine Richterin soll nun über eine Untersuchungshaft wegen des Verdachts auf Marktmanipulation und Bilanzfälschung entscheiden. Die Wirecard-Aktie reagierte auf diese Nachricht am Dienstagvormittag mit einem kräftigen Kursanstieg. Gelingt der DAX-Aktie der Turnaround und droht eine neue Abverkaufswelle?
Schock bei Wirecard: Der Konzernabschluss 2019 wurde wegen Hinweisen auf die Vorlage unrichtiger Saldenbestätigungen verschoben. Wirecard kündigt eine Strafanzeige gegen Unbekannt an. Der DAX-Titel stürzt daraufhin um über 50 Prozent in die Tiefe und ein Kursboden ist noch lange nicht in Sicht.
Neueste Entwicklungen zeigen das Ausmaß des Wirecard-Bilanzskandals. Es kam zu drei Festnahmen wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs und Marktmanipulation in mehreren Fällen. Harter Tobak.
Die Börsen sind in einer stabilen Seitenlage. Wie könnte es weitergehen? "Der Markt ist jetzt in einem Stadium der Differenzierung, wo allein Geld und Fiskalpolitik nicht mehr helfen. Jetzt kommt der Lackmustest, was macht die Realwirtschaft", sagt Burkhard Allgeier.
Der Wirecard-Skandal hat es gezeigt: Vom DAX-Shootingstar zur deutschen Mutter aller Finanzskandale geht es manchmal in nicht einmal einer Woche. Es bleibt die Hoffnung, dass der Schaden aus dem Skandal für den Finanzstandort Deutschland nicht von Dauer sein wird.
Der Wirecard-Skandal wird nicht nur Wirecard und seine Anleger noch lange beschäftigen. Auch die Abschlussprüfer und die Finanzaufsicht stehen im Fokus.
Wirecard konnte zu Wochenbeginn für einen Vertrauensbeweis sorgen. Doch dieser verpuffte schnell, so dass die Aktie des Zahlungsabwicklers bisher wenig von der Erholung des Gesamtmarktes profitieren konnte.
Die Aktie von Wirecard bricht am Montagvormittag erneut kräftig ein. Grund für den neuen Abverkauf ist die Meldung, dass laut der Financial Times die mutmaßlichen Luftbuchungen wohl auch auflaufende Verluste im eigenen Kerngeschäft kaschieren sollten. Für die Wirecard-Aktie dürfte es weiter nach unten gehen. In Kürze könnte sich die Aktie sogar in einen Pennystock verwandeln.
Deutschland erlebt mit Wirecard seinen ersten großen Bilanz-Skandal seit den Zeiten des Neuen Marktes. Die Redaktion von marktEINBLICKE hat bei Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), kurz nachgefagt.
Die Staatsanwaltschaft München prüft: Wie kam es zur Bilanzfälschung bei Wirecard? "Man hat Krimis an der Börse. Für mich ist es ein Schock-Erlebnis festzustellen, dass ein Vorstand einräumen muss, dass ein Viertel der Bilanzsumme gar nicht existieren. Da ist geschlampt worden", sagt Robert Halver.
Deutschland scheint um einen Anlegerskandal reicher zu sein. Die vierte Bilanzvorlagenverschiebung von Wirecard brachte die Bombe zum Platzen. Ein Kurssturz wie der heutige geht in die Geschichte ein. Zudem ist er ein Lehrstück für Anleger, die Aktien für den Vermögensaufbau nutzen wollen.
Der Wirecard-Vorstandsvorsitzende Markus Braun hat seine Beteiligung am eigenen Unternehmen kräftig aufgestockt, was als großes Vertrauens-Votum zu werten ist. Damit stehen die Chancen gut, dass es für die Wirecard-Aktie jetzt weiter nach oben geht. Hier liegen die nächsten Kursziele.