Wie schnell sich das Blatt doch wenden kann: dem allgemeinen Ausverkauf an den internationalen Aktienmärkten aufgrund sich rasant eintrübender Konjunkturaussichten Ende 2018 folgte im Januar und Februar eine kräftige Erholung. Erstaunlich dabei war, dass die realwirtschaftlichen Perspektiven sich sukzessive weiter eintrübten und auch die anderen Belastungsfaktoren - vor allem der Brexit und der Handelskonflikt - nach wie vor nicht gelöst waren.
Die globale Konjunktur ist angezählt. Das schlägt auf die Stimmung der deutschen (Export-)Wirtschaft. Schlechte Stimmung heißt zwar noch nicht schlechte Lage. Aber je länger die Politik die Stimmung in der Wirtschaft drückt, umso wahrscheinlicher werden tatsächliche Investitions- und Konsumzurückhaltung und Kollateralschäden für die Aktienmärkte. Doch wenn man denkt, es geht fundamental nicht mehr, kommt von irgendwo die Geldpolitik her.
Vom langfristigen Vermögensaufbau bis hin zur Spekulation: die Ziele des Einzelnen sind unterschiedlich. Nicht jeder ist ein Value-Investor und bereit, Papiere längerfristig zu halten. Kurze Trades über die Bühne bringen, einen aussichtsreichen Hot-Stock kaufen: die Aussicht, schnelles Geld machen zu können, lockt vermutlich Publikum an. Was wäre auch die Welt ohne Visionäre, Protagonisten und Glücksritter?
Die weitreichenden EU-Finanzmarktregelungen MiFID II und MiFIR sind mittlerweile seit mehr als einem Jahr in Kraft. Zuvor hatten alle Marktteilnehmer sämtliche Anstrengungen unternommen, um den Startschuss und den reibungslosen Ablauf dieser regulatorischen Maßnahmen nicht zu gefährden.
Das ausstehende Volumen des deutschen Zertifikatemarkts ist im Februar erneut gestiegen. Bei Hochrechnung der Daten auf alle Emittenten belief sich das Gesamtvolumen des deutschen Zertifikatemarkts im Februar 2019 auf 72,6 Mrd. Euro. Das entspricht einem Zuwachs gegenüber dem Vormonat um 1,8 Prozent bzw. 1,3 Mrd. Euro.
Die erwartete Konjunkturabkühlung in Europa und die Unsicherheiten, die sich aus dem Brexit-Chaos oder dem Handelsstreit zwischen China und den USA ergeben, könnten dafür sorgen, dass die EZB in diesem Jahr auf eine Zinswende verzichtet. Schlechte Nachrichten für deutsche Sparer also. Dabei zeigen sich diese angesichts des lang anhaltenden Niedrigzinsumfeldes bereits entmutigt.
Seit rund einer Woche ist es offiziell: Die Deutsche Bank (WKN: 514000 / ISIN: DE0005140008), einst der Inbegriff des deutschen Bankwesens und Mutter der Deutschland AG, befindet sich in Fusionsgesprächen mit der Commerzbank (WKN: CBK100 / ISIN: DE000CBK1001), ebenfalls ein Altstar der langen deutschen Wirtschaftsgeschichte. Doch wohin soll das führen?