Auch wenn die Aktienmärkte weiter gut unterstützt bleiben, rechnen wir auf Indexebene nur noch mit moderaten Kursgewinnen bis zum Jahresende.
Während zuletzt vor allem die Notenbanken im Mittelpunkt des Anlegerinteresses standen, richtet sich der Fokus in dieser Woche auf klassische Frühindikatoren für die konjunkturelle Entwicklung.
Obwohl einige erst mit einer Ausweitung des Notkaufprogramms (PEPP) im September rechneten, lieferte die EZB heute wie von den Märkten erwartet.
Die Stimmungsindikatoren aus dem Unternehmenssektor signalisieren eine beginnende wirtschaftliche Wiederbelebung in Europa und den USA.
Die am Montag veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes des Verarbeitenden Gewerbes für Deutschland, einige andere Eurostaaten und die gesamte Eurozone stabilisierten sich zwischens 30 und 34,5 Punkten und sind damit noch weit entfernt von der Expansionsschwelle von 50 Punkten.
Die Weltwirtschaft befindet sich in einem außergewöhnlich dynamischen Aufschwung – mit überdurchschnittlichen Wachstumsraten für die meisten Volkswirtschaften.
Mumm kompakt: Der Seiltanz der Weltwirtschaft – wann können Vorkrisenniveaus wieder erreicht werden?
Die wirtschaftliche Dynamik wird wohl so oder so weder global noch in den meisten Ländern eine „V-förmige“ Erholung zeigen. Ganz im Gegensatz zu den Aktienmärkten.
Europa und die USA befinden sich mittlerweile in Phase III der Coronakrise, die durch langsame Lockerungen der Shutdowns und die einsetzende wirtschaftliche Wiederbelebung gekennzeichnet ist.
Wenn am Freitag der - wegen Corona verschobene - Nationale Volkskongress in Peking beginnt, steht unter anderem die Festlegung der Wachstumsziele für die chinesische Volkswirtschaft im Fokus.
In dieser Woche werden einige wichtige Konjunkturindikatoren veröffentlicht, die eine genaueres Bild der wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise ermöglichen.
Die in vielen Regionen steigenden Corona-Neufallzahlen sowie die anziehende Inflation belasten die Stimmung von Verbrauchern und Konsumenten.
In den kommenden Jahren muss mit stark steigenden Inflationsraten gerechnet werden. Grund ist die massive geld- und fiskalpolitische Liquiditätsausweitung durch die Notenbanken.
Nur in China lagen die Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe leicht über der bedeutenden Marke von 50, die eine wirtschaftliche Expansion in den kommenden Monaten andeutet.
Die negativen realwirtschaftliche Daten an den Aktienbörsen wurden in den letzten Wochen nahezu komplett ignoriert - so zum Beispiel die US-Arbeitsmarktdaten, mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote auf 14,7 Prozent im April.
Die OPEC (Organisation erdölexportierender Staaten) und einige weitere Ölförderstaaten haben am Wochenende endgültig die bereits avisierten Förderkürzungen im Mai und Juni um knapp 10 Mio. Barrel pro Tag beschlossen.