Volkswagen: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt…

Bildquelle: Pressefoto Volkswagen

Natürlich spricht moralisch einiges dagegen sich zurzeit die Volkswagen-Aktie (WKN: 766403 / ISIN: DE0007664039) ins Depot zu legen. Immerhin hat das Unternehmen, was Abgas- und Verbrauchswerte angeht seine Kunden jahrelang hinter die Fichte geführt. In die Fahrzeuge wurde Schummelsoftware eingebaut, um die Werte zu schönen. All das ist hinlänglich bekannt. In den USA musste Volkswagen deswegen schon Milliardensummen an Entschädigungszahlungen berappen [recht so]. In Deutschland ist nun (endlich) auch ein Prozess anhängig, dessen mündliche Verhandlung allerdings bis Ende November unterbrochen. Dann soll es um die Schadensersatzansprüche gehen.

Auf dem Höhepunkt der sogenannten Diesel-Gate wurde die Aktie dafür gehörig abgestraft und erreichte im Oktober 2015 ein Tief von 86 Euro (Vorzüge). In Wellen ging es dann bis Jahresanfang auf beachtliche 192 Euro nach oben (siehe Chart unten). Danach verloren die Anleger die Lust an der Volkswagen-Aktie und auch an Automobilwerten generell. Die Unwägbarkeiten sind auch vielfältig: Neben den eben erwähnten Entschädigungszahlungen drücken die Investitionen in die Elektromobilität und womöglich US-Strafzölle auf auf die Kauflaune.

Die Börse gewährt der Volkswagen-Aktie deswegen auch keine großen Bewertungsaufschläge. Nimmt man den letzten (2017) Gewinn je Aktie von 22,69 Euro als Grundlage, dann errechnet sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von gerade einmal 6,4. Schafft VW im laufenden Jahr vielleicht einen Gewinn je Vorzugsaktie von 25,50 Euro, dann läge das KGV sogar nur bei 5,7. Der Anleger hätte seinen Einsatz schon nach mickrigen sechs Jahren wieder über den Gewinn, so dieser gleich bliebe, hereinverdient. Zusätzlich gab es für das vergangene Jahr noch eine Dividende von 3,96 Euro. Für das laufende Jahr dürfte sie weiter steigen. Das ist schon sehr verführerisch…

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SchummEin Beitrag von Thomas Schumm von Plusvisionen.de

Thomas Schumm ist Gründer und Herausgeber von Plusvisionen.de. Autor. Journalist. Früher auch: Reporter, Redakteur oder Chefredakteur. Seit 25 Jahren an der Börse. Bestimmt fast alles an der Börse gehandelt, was es so zu handeln gibt, jetzt aber ruhiger in dieser Hinsicht. Seit 20 Jahren publizistisch im Finanzbereich tätig. Begeistert von Wirtschaft und Börse.

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