China & Indien übernehmen die Führung

Schwellenländer-Märkte auf Erholungskurs

(Bildquelle: Unsplash / Sylwia Bartyzel)

In den Emerging Markets tut sich wieder einiges. China und Indien geben die Richtung vor. Für Anleger gibt es jedoch viele andere interessante, aufstrebende Ländermärkte zu entdecken.

Rückkehr des Wachstumsmotors

Je nach Schätzung hat Indien China bereits als das bevölkerungsreichste Land der Erde überholt oder wird dies mit ziemlicher Sicherheit im Laufe dieses Jahres tun. China selbst sorgt abseits der geopolitischen Spannung mit den USA und dem Westen als Ganzes für Aufbruchstimmung. Dafür hat das Ende der rigorosen “Zero-COVID”-Politik der Pekinger Regierung gesorgt.

So wuchs die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt im ersten Quartal 2023 überraschend stark. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im Vorjahresvergleich um 4,5 Prozent zu, während Volkswirte lediglich mit einem Plus von 4,0 Prozent gerechnet hatten. Damit steigen auch die Hoffnungen im Rest der Welt, dass China wieder den Status als Wachstumsmotor der Weltwirtschaft einnehmen könnte.

Ende der Underperformance?

Allerdings tut auch Indien einiges dafür, dass die weltweite Konjunktur angekurbelt wird. Unter den G20 wächst die indische Volkswirtschaft mit knapp 7 Prozent pro Jahr derzeit besonders schnell.

Dabei handelt es sich dabei bereits um die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt. Eine junge Bevölkerung spricht dafür, dass auch in Zukunft einiges anPotenzial vorhanden sein sollte.

Indien und China könnten nun als Zugpferde einer Erholung auch an den Aktienmärkten in den Schwellenländern fungieren. Zumal diese in den vergangenen Jahren im Vergleich zu den Industrieländern underperformt haben.

Interessante demografische Faktoren

Für die vergangenen drei Jahre liegt der MSCI Emerging Markets bei einem durchschnittlichen jährlichen Plus bei 7,8 Prozent. Im Fall des MSCI World liegt der Zuwachs jedoch bei 16,4 Prozent.

Auch in diesem Jahr liegt der MSCI World vorne. Im ersten Quartal 2023 legte dieser um 7,7 Prozent zu, während der MSCI Emerging Markets nur einem Anstieg in höhe von 4,0 Prozent bewerkstelligen konnte.

Nermin Aliti, von der Laureus AG Privat Finanz, sieht jedoch einige Gründe, dafür, warum Aktien von Unternehmen aus den Schwellenländern auch für Investoren aus dem Westen interessant bleiben sollten:

Allein in China und Indien sorgen der zunehmende Wohlstand und der wachsende Anteil gut ausgebildeter Menschen dafür, dass jede Generation eine größere Mittelschicht hervorbringt als die vorherige. Für Unternehmen aus diesen Regionen sind die Heimatmärkte allein schon aufgrund demografischer Faktoren äußerst interessant. Auch hiesige Unternehmen sehen in Schwellenländern einen hoffnungsvollen Markt.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Während Indien auf dem Vormarsch in Asien und auch unter den Schwellenländern zu sein scheint, wird China seinen Platz an der Spitze der Emerging Markets nicht so einfach räumen. Hinzu kommt der Umstand, dass viele weitere aussichtsreiche Schwelländer hinzukommen, die mit ähnlich positiven oder sogar noch besseren Bedingungen wie China oder Indien im Hinblick auf Aspekte wie das Wachstum der Mittelschicht auftrumpfen können.