„Starship“ zeigt, was alles möglich ist

Der erste Testflug der „Starship“-Rakete war kurz, aber geschichtsträchtig.

(Bildquelle: Pressefoto SpaceX)

Der „Starship“-Testflug war ein großes Medienereignis. In wenigen Jahren sollten Starts solcher Raketen nichts besonderes mehr sein, sondern vielmehr Ausdruck davon, wie weit es der Mensch bei der Eroberung des Weltalls gebracht hat.

Rund drei Minuten hatte das ganze Spektakel gedauert. Der erste Testflug der „Starship“-Rakete war kurz, aber geschichtsträchtig. Schließlich handelt es sich dabei um die größte und stärkste Rakete aller Zeiten.

Der Anfang ist gemacht

„Starship“war am 20. April um 8:33 Ortszeit vom SpaceX-Weltraumbahnhof Starbase in Boca Chica im US-Bundesstaat Texas gestartet, um kurze Zeit später zur Explosion gebracht zu werden. Für SpaceX und Gründer Elon Musk war der Start ein voller Erfolg. Als Ziel hat man sich nichts weniger, als Menschen zum Mars zu bringen, gesetzt.

Bereits Ende 2025 soll „Starship“ die ersten Menschen seit mehr als 50 Jahren zurück zum Mond bringen. Geplant ist die erstmalige Erkundung des Südpols unseres Erdtrabanten. Weder für die US-Raumfahrtbehörde NASA noch für SpaceX oder ein anderes Unternehmen im Bereich Luft- und Raumfahrt dürfte die Eroberung des Weltraums damit ein Ende finden. Wir stehen gerade erst am Anfang einer Phase, in der das Weltall zum Zwecke der Ausbeutung von auf der Erde knappen Ressourcen, wissenschaftlichen und militärischen Zwecken, aber auch als Touristenziel erobert werden soll.

Starlink auf Weltrekordkurs

Eine wichtige praktische Anwendung der Eroberung des Weltraums haben wir bereits im Krieg in der Ukraine gut sehen können. Selbst heutzutage ist es schwierig, das Internet auch in die entlegensten Gegenden der Welt zu bringen. Starlink erledigt dies mithilfe eines umfangreichen Systems von Satelliten. Hierzulande ist ein Monatsabo bereits ab 65 Euro zu haben. Im Krieg in der Ukraine bedeutete dies, dass ukrainische Streitkräfte selbst dort auf das Internet zugreifen und ihre Drohnen bedienen konnten, wo es Russlands Armee gelungen war, die Mobilfunkabdeckung zu unterbrechen.

Passenderweise gehört Starlink zu SpaceX und konnte deshalb in den vergangenen Jahren ein Netzwerk von mehreren Tausend Satelliten errichten. Auf diese Weise wird selbst Menschen in entlegenen Regionen der Welt ein Breitband-Satelliten-Internet bereitgestellt, welches Streaming, Online-Gaming, Video-Anrufe und vieles mehr unterstützt. Audun Wickstrand Iversen, Portfoliomanager des Fonds Disruptive Opportunities bei DNB Asset Management, verweist darauf, wie schnell sich Sterling zu einem lohnenden Business entwickeln konnte. So habe Starlink bis Ende 2022 die Schallmauer von 1 Million Abonnenten durchbrochen.

Die notwendige Box sowie ein Abonnement würden rund 110 US-Dollar pro Monat kosten, was einem geschätzten Umsatz von rund 1,3 Mrd. US-Dollar entsprechen würde. Dies sei in nur zwei Jahren erreicht worden. Laut Iversen sei es eine Art Weltrekord in der Kategorie „Sprint in Richtung einer Milliarde Umsatz“. Denn Google habe fünf Jahre gebraucht, um rund eine Milliarde US-Dollar Umsatz zu erzielen, Facebook sechs und IBM 79 Jahre. Mit 50 Millionen Abonnenten in wenigen Jahren könnte Starlink laut Einschätzung des Experten einen Umsatz zwischen 50 und 70 Mrd. US-Dollar erzielen, und das mit hohen Margen.

Satelliten werden jedoch nicht nur für eine bessere Breitband-Satelliten-Internet-Abdeckung verwendet. (Bildquelle: unsplash / SpaceX)

Großes Marktpotenzial

Satelliten werden jedoch nicht nur für eine bessere Breitband-Satelliten-Internet-Abdeckung verwendet. Hinzu kommt beispielsweise das Feld der Meteorologie. Wetterphänomene sollen noch besser vorhergesagt werden, zum Beispiel um die Schifffahrt sicherer zu machen. Die vielen Satelliten müssen aber auch in den Weltraum gebracht werden. Daher sieht Iversen im Bereich der Startindustrie großes Anlagepotenzial. Im Jahr 2014 sei die Startindustrie weniger als 2 Mrd. US-Dollar wert gewesen.

Nun gingen die Schätzungen der Federal Aviation Administration davon aus, dass sie von derzeit 14 Mrd. US-Dollar auf rund 43 Mrd. US-Dollar im Jahr 2030 wachsen wird. Nicht nur die Kosten für die Satelliten und die Bodenstationen würden sinken, sondern auch die Kosten für den reinen Start. Das würde sowohl an besserem, leichterem Material, als auch an einer erfolgreichen Wiederverwendung der Raketen liegen. Im Ergebnis würde das Marktwachstum dadurch angekurbelt.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Starship und Starlink führen uns bereits heuet vor Augen, was alles möglich ist, wenn sich Menschen in den Weltraum wagen. Mit günstigeren, leistungsfähigeren und vor allem wiederverwendbaren Raketensystemen sollte die Eroberung des Weltalls voranschreiten.