Trendsport Golf: No Grass, no fun!

Sie sind jung und wollen einen schönen naturverbundenen Sport ausüben? Dann spielen Sie Golf! Und wenn Sie schon „in den besten Jahren“ sind und sich an der frischen Luft bewegen wollen - spielen Sie Golf!

(Bildquelle: Unsplash / mk-s)

Sie sind jung und wollen einen schönen naturverbundenen Sport ausüben? Dann spielen Sie Golf! Und wenn Sie schon „in den besten Jahren“ sind und sich an der frischen Luft bewegen wollen – spielen Sie Golf!

Warum Golf eine Sportart ist

Sie kennen vielleicht diesen Ausspruch: „Du spielt Golf? Du hast wohl keinen …“ Eines der vielen Klischees dieser Sportart. Ja, Sie haben richtig gelesen: Sportart! Es ist gewiss kein Sport nur für ältere Semester – meist Reiche, die dann auch noch ein bisschen übergewichtig sind und für einen Spaziergang mit Schlägern in seltsamer Bekleidung auf dem Golfplatz herumlaufen. Diese Vorurteile sind alte Klassiker, haben aber nichts mit dieser anspruchsvollen Sportart zu tun. Denn wenn diese auch richtig ausgeübt wird, gehört Golf neben Stabhochsprung unter anderem zu den kompliziertesten und koordinationsstärksten Sportarten, die sich die Menschheit ausgedacht hat.

Golf ist vor allem eine sehr vielseitige Sportart. Die Bewegungsabläufe sind höchst komplex. Einen Ball von A nach B gezielt zu schlagen, hängt von vielen Faktoren ab. Schlägerwahl, Ballposition, Schwunggeschwindigkeit und Schlagtechnik des Spielers sind nur ein paar wenige. Um nur einen guten Golfschwung zu bekommen, benötigen Golfer eine konsistente Bewegungskontrolle, eine harmonische Körperrotation, eine hohe Schlägerkopfgeschwindigkeit sowie einen optimalen Ballkontakt (in der Fachsprache „Impact“ genannt) – und das Ganze wiederum bei jedem Schlag aufs Neue reproduziert, in leichten wie schwierigen Balllagen.

Der Golfschwung erfordert eine gute Technik und viel Übung. (Bildquelle: Unsplash / Mick Haupt)

Golf spielen bedeutet volle Anstrengung für den Körper

Wer deshalb noch nie einen Golfschläger in der Hand hatte und zudem einen Ball auch richtig getroffen hat, sollte aufhören seine Freunde wegen deren Golfspiels zu belächeln. Wussten sie, dass ein einziger Golfschwung bis zu 124 Muskeln beansprucht, zudem nahezu den gesamten Bewegungsapparat? Auf einer 18-Loch-Runde, die im Durchschnitt etwa vier Stunden dauert und während der eine Distanz von gut acht bis zehn Kilometern zurückgelegt wird, verbrennt der Körper mehr als 1.300 Kalorien – das ist mehr als bei zwei Stunden Tennis oder einer Stunde Joggen.

Ebenso interessant beim Golfen: Die im Alter natürlich nachlassenden koordinativen Fähigkeiten werden bei dieser aus Schottland stammenden Sportart gut beansprucht und bleiben somit länger erhalten. Diverse Studien haben herausgefunden, dass sich bei Golfern, die mehrere Stunden auf den Platz unterwegs sind, der Cholesterinspiegel um 10-15 Prozent reduziert. Ein weiterer Vorteil dieser Outdoor-Sportart – das geringe Verletzungsrisiko im Vergleich zu Skifahren oder Reiten. Kurz um: Golf ist Sport und er fördert die eigene Gesundheit – und es macht sichtlich Spaß. „Wer es den mittlerweile 2,5 Millionen allein in Deutschland spaßsüchtigen Golfspielern nicht glaubt, kann sich jederzeit bei einem Schnupperkurs selbst überzeugen“, schreibt der Deutsche Golf Verband (DGV) auf seiner Homepage.

Golf fördert die Gesundheit und macht Spaß. (Bildquelle: Unsplash / Courtney Cook)

Golf und die überschaubaren Kosten

Automatisch kommen wir dann zu einem Vorurteil, dem leicht entgegenzutreten ist: Golf ist bieder, überteuert und nur etwas für Reiche! Wieder ein paar Zahlen dazu: Von 1988 bis 2017 hat sich die Zahl der Golfspieler fast versechsfacht. Heute spielen mehr als 670.000 Menschen in Deutschland im Verein Golf, weitere 950.000 spielen ohne Mitgliedschaft. Golf ist so gesehen mittlerweile fast schon ein Breitensport. In Deutschland gibt es mehr als 700 Plätze mit zusammen 13.332 Spielbahnen. Auf etwa 120 davon muss noch nicht einmal die Platzreife vorgezeigt werden.

Die Kosten für Golf sind überschaubar: Die sogenannte Platzreife gibt es ab 150 Euro, die Anfänger-Ausrüstung kann man sich oftmals im Verein leihen bzw. günstig kaufen. Ebay, Amazon und diverse Golf-Onlineshops machen es möglich. Zur Ausrüstung kommt dann noch die Gebühr zum Spielen auf einem jeweiligen Platz. Natürlich ist Golfspielen nicht zum Nulltarif möglich, aber viele Clubs bieten heute unterschiedliche Mitgliedschaftsmodelle für Einsteiger, Viel- und Wenigspieler an. In Deutschland kostet die Jahresspielgebühr bei Clubs mit einer 18-Loch-Anlage im Durchschnitt circa 1.000 Euro, damit ist der Platz aber dann für das Mitglied jederzeit und so oft wie man mag nutzbar, inklusive des oftmals sehr großen Trainingsgeländes.

Und noch ein Klischee: Die teuren Golf-Klamotten. Diese machen noch längst keinen guten Golfspieler aus! Den auf den Plätzen vorhandenen Dresscode sollte jeder einhalten – aber ein Polohemd, eine sportliche Chino-Hose und dazugehörende Sportschuhe reichen aus, um auf dem Platz eine gute Figur abzugeben.

Die richtige Ausrüstung ist Voraussetzung für ein erfolgreiches Golfspiel. (Bildquelle: Unsplash / Sydney Rae)

Kommunikation ist alles beim Golfen

Eine Stärke von Golf ist die Kommunikation bei dem Spiel selbst. Golf kann gut für das eigene Business sein. Damit Sie uns nicht falsch verstehen: Sie ersetzen mit einer Golf-Mitgliedschaft gewiss nicht Netzwerke wie LinkedIn. Aber nehmen wir uns einmal die „Promis“ als Beispiel zu Hand: Die Ex-US-Präsidenten Bill Clinton und Barack Obama, Bill Gates, Clint Eastwood oder „der Franz“ Beckenbauer – sie waren bzw. sind erfolgreich, weil sie auf dem Green wunderbar kommunizieren und manchmal auch den einen oder anderen Deal eingefädelt haben. Eine Umfrage eines US-Business-Magazins hat einmal aufgezeigt: Unter 450 Führungskräften sagten mehr als die Hälfte (55 Prozent), dass Golfspielen für ihre Karriere hilfreich gewesen ist.

Auch wenn Golf als Gentleman-Sport gegründet worden ist: Viele der üblichen Förmlichkeiten dürfen heute auf dem Golfplatz beiseitegelassen werden. Denn dort duzt man sich in der Regel. Es ist aber auch verständlich: Golf ist eine Sportart, bei der Jung und Alt zusammenspielen können, egal welchen Spielstatus man hat. Man spielt gemeinsam und nicht gegeneinander. Das verbindet. Auch der Einklang mit der Natur ist für viele einfach nur Wellness – beim Golfen liegt die Kraft in der Ruhe. Man konzentriert sich beim Schlag auf das Wesentliche. Der Spieler ist in einer Art „Blackbox“. Das ist mental spannend und versetzt einen immer wieder in eine ganz andere geistige Haltung.

Mit Golfen lässt sich ein weiteres schönes Hobby mit viel Lebensart sehr gut verbinden – das Reisen inklusive Sport, Wellness und Kultur. Wem irgendwann der eigene Club-Platz und die in der näheren Umgebung einfach zu langweilig werden, kann seinen Ballsport in fast allen Winkeln der Welt ausüben. Frei nach dem Motto „warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah“ – Deutschland hat für Golf-Fans viel zu bieten.

Dabei ist es egal, ob an der Küste oder vor dem Alpenpanorama der Ball geschlagen wird. In eigentlich jeder Region finden sich schöne Plätze und dazugehörige (Golf-)Hotels. Eines haben alle gemeinsam: Einen hohen Standard auf und um den Golfplatz, so dass sich vom Rookie bis zum erfahrenen Golfer auf gepflegten Greens jeder mit seinem eigenen Handicap wohlfühlt.

Golfplätze sind immer schön gepflegt und bieten einen hohen Standard. (Bildquelle: Unsplash / Dean)

Ab in den Süden! Zum Golf in die Sonne

Wer dem Golfspielen ganzjährig verbunden ist und entsprechend zur kälteren Jahreszeit in Deutschland „auf der Flucht“ ist, wird schnell in den Süden Europas ausweichen. Das spanische Festland ist seit vielen Jahren ein beliebtes Ziel von Golfern. Die Argumente sind für Hobbysportler offensichtlich: Die Anreise per Flugzeug ist kurz und am Ziel erwarten einen bei mehr als 300 Sonnenstunden im Jahr angenehme Temperaturen. Lediglich ein „Problem“ gilt es im Voraus zu lösen. Wo will ich denn in Spanien Golf spielen? Allein das südspanische Andalusien hat mehr als 100 tolle Golfanlagen …

Wen es lieber auf Inseln verschlägt, wird auch auf den Kanaren und Balearen als Golfer fündig. Landschaftlich ist es hier ein Traum. Wo kann man schon so schön golfen auf Fairways zwischen Kakteen und gleichzeitig unmittelbar neben dem Atlantik spielen?

Neben Spanien kann auch Portugal im Süden Europas mit schönen und gepflegten Top-Plätzen auftrumpfen. Sowohl im Landesinneren als auch an den Küsten wie der wunderschönen Algarve kann jeder wunderbare Golfrunden erleben. Mehr als 90 Golfplätze um die Hauptstadt Lissabon, Porto und an der Atlantikküste laden ein. An der Algarve ist es besonders schön. Erst Golfen, dann abends einen Spaziergang am breiten Naturstrand mit gigantischen Sonnenuntergang und anschließendem Dinner in örtlichen Restaurants mit tollem regionalen Speisen und Getränken – so verstehen viele Golfer ihren Sport mit Entspannung und Zufriedenheit sowie der Portion Urlaubs-Feeling zu verbinden. Just enjoy the Moment.

Wo aber auch immer Sie golfen (werden) – es wird Ihnen helfen, mehr Lebensfreude zu haben. Golf hilft beim Stressabbau. Die Verbindung des Sports in der Natur mit dem „auf den Punkt kommen“ macht diesen Sport so spannend. Das soll heißen: Beim Golfen muss man sich bei jedem Schlag zu 100 Prozent konzentrieren, um eben den komplizierten Bewegungsablauf auch richtig durchzuführen. Da ist automatisch keine Zeit mehr, um über Probleme im Beruf oder im Privaten nachzudenken. Harry Valérien, das Sport-Journalisten-Urgestein vom ZDF, sagte einst: „Golf ist wie eine Droge: Wer sich auf dieses Spiel einmal eingelassen hat, kommt kaum noch davon los.” In diesem Fall muss es das auch nicht sein …

Golfplätze liegen oft in den schönsten Landschaften direkt an der Küste. (Bildquelle: Unsplash / Amauri Cruz)

The Home of Golf

Auch wenn es die Briten gerne für sich in Anspruch nehmen möchten – das Mutterland des Golfsportes ist Schottland. Das Land blickt auf eine Jahrhunderte alte Golfgeschichte bis ins 15. Jahrhundert zurück und heute gibt es dort mehr als 550 Golfplätze – sei es in Parklandschaften, oder im Heidenland.

Wer dann noch Whisky-Fan ist, wird als Golfer das Land sowie die Destillerien Schottlands lieben, aber so manchen anspruchsvollen Links-Platz ehrfürchtig spielen. Unter solchen Plätzen versteht man einen Platz, der sich zwischen Meer und dem festen urbaren Land im Landesinneren befindet und dessen Bodenbeschaffenheit sandig und eine Dünenlandschaft ist. Eine echte Herausforderung!

Die „Mekka der Golfer“ ist für viele St. Andrews mit dem Old Course. Der Platz ist vermutlich der älteste Golfplatz der Welt und wird wohl seit dem Jahr 1400 bespielt. Spätestens seit dem Jahr 2014 ist der Platz weltweit bekannt – als Austragungsort des Ryders Cup, dem traditionellen im Zwei-Jahres-Turnus ausgerichteten mehrtägigen Mannschaftsturnier zwischen den besten Golfern Europas und der USA.

Der Deutsche Golf Verband

Der Deutsche Golf Verband (DGV) ist der Dachverband für die Golfclubs und Golfanlagen in Deutschland. Er vertritt fast 860 Mitgliederclubs und -anlagen mit mehr als 650.000 registrierten Amateur-Golfspielern. Der DGV ist zugleich olympischer Spitzenverband, Mitglied im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und der vom DOSB allein anerkannte Spitzenverband für Golfsport in Deutschland. Im Vergleich zu anderen im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) organisierten olympischen Spitzenverbänden, findet sich Golf in Bezug auf die absolute Aktivenzahl auf Rang acht wieder. Übrigens: Der Golfsport unterscheidet – weltweit – als einer von ganz wenigen Sportarten noch zwischen Amateure und Profis.

Das marktEINBLICKE-FAZIT

Golf ist nach Whiskey nicht nur der größte Exportschlager Schottlands sondern heute auch in erster Linie eine schöne Freizeitbeschäftigung. Es ist bestimmt nicht nur wie Mark Twain einmal sagte: „Golf ist ein Spaziergang mit Ärgernissen.“ Aber es ist ein Spiel, bei dem einem als Golfer immer wieder aufs Neue während des Spiels die persönlichen Stärken und Schwächen aufgezeigt werden. Das Klischee, Golf sei langweilig, wird dann auch entkräftet, wenn jeder selbst einmal den Mut nimmt und diesen Sport ausprobiert.