Varta: Wann reißt der Geduldsfaden?

Batterienhersteller aus dem SDAX hat noch einen weiten Weg vor sich.

(Bildquelle: Pixabay / Alexei_other)

Gerade als Anleger dachten, dass die Aktie von Varta (WKN: A0TGJ5 / ISIN: DE000A0TGJ55) endlich so etwas wie einen Boden erreichen könnte, wurden diese Hoffnungen durch eine Prognosesenkung vonseiten des SDAX-Unternehmens zunichte gemacht. Im Zuge der Bekanntgabe der Zahlen zum ersten Quartal 2023 wurden die niedrigeren Erwartungen bestätigt, was ebenfalls keine große Hilfe war.

Varta bleibt unter Druck

Für das laufende Geschäftsjahr geht das Management des Batterienherstellers von Umsatzerlösen in Höhe von 820 bis 870 Mio. Euro aus. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll mindestens in der Größenordnung des Vorjahres liegen.

2022 lagen die Erlöse bei 806,9 Mio. Euro bei einem bereinigten EBITDA von 69,5 Mio. Euro. Das Management führt weiterhin gesamtwirtschaftliche Aspekte als Folgen der globalen Krisen und reduzierte Kundenbestellungen als Belastungsfaktoren für die Ergebnisse an.

Steiler Abstieg

Die anhaltenden Belastungen sorgten dafür, dass die Varta-Aktie zuletzt ihre Talfahrt fortsetze. Allein seit Anfang 2023 liegt das Kursminus bei knapp 16 Prozent. Im Vergleich zu dem Ende 2021 bei 181,30 Euro markierten Allzeithoch hat das Papier sogar fast 90 Prozent an Wert eingebüßt.

Dabei galt Varta lange Zeit als eine der Lieblingsaktien der Deutschen. Zumal sich das Unternehmen auch im Bereich Erneuerbare Energien engagiert und Anleger verrückt nach entsprechenden Papieren mit Öko-Exposure sind. Inzwischen hat sich jedoch reichlich Enttäuschung breitgemacht.

Keine großen Überraschungen

Varta versucht mit Einsparungen gegenzusteuern und wieder für positivere Nachrichten zu sorgen. Im Fall der Bekanntgabe der Ergebnisse zum ersten Quartal 2023 lässt es sich zumindest anführen, dass die schwachen Ergebnisse keine allzu große Überraschung mehr waren.

Die Umsatzerlösen waren gegenüber dem Vorjahr um 11,4 Prozent auf 164,2 Mio. Euro rückläufig. Das bereinigte EBITDA lag im negativen Bereich und erreichte -2,0 Mio. Euro, nach +38,1 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.

Laut Warburg Research-Analyst Robert-Jan van der Horst seien die Ergebnisse insgesamt in etwa so schwach wie von ihm befürchtet ausgefallen. Daher blieb es im Fall der Varta-Aktie bei der “Sell”-Einstufung, während das Kursziel leicht von 16,00 auf 15,50 Euro nach unten gefahren wurde.

Bei Berenberg für das zweite Quartal noch nicht mit einer Erholung des Geschäfts, während Analyst Philipp König, Analyst bei Goldman Sachs, die Aktie derzeit gemessen an seinem Kursziel von 30,00 Euro mit etwa 19 Euro als zu niedrig bewertet ansieht. Die Einstufung lautet weiterhin “Neutral”.

Mein Fazit

Varta ist noch längst nicht aus dem Gröbsten raus. Eine Besserung dürfte noch eine Weile auf sich warten lassen. Trotzdem sollte man den Batterienhersteller nicht ganz abschreiben, wenn es um Aktivitäten im Bereich Elektromobilität und Speichertechnologien geht.

Wer nicht nur auf Varta alleine, sondern auf weitere Batterieproduzenten oder Lithiumkonzerne wie Albemarle setzen möchte, kann sich das Indexzertifikat (WKN: DA0AAU / ISIN: DE000DA0AAU2) auf den E-Mobilität Batterie Index anschauen.