Märkte am Donnerstag: Kauflust vorerst weg

Fed hält sich Tür für weitere Zinserhöhungen offen | EZB hält nichts von einer Pause

Bildquelle: markteinblicke.de

Am heutigen Donnerstag stand zunächst die Analyse der Fed-Sitzung auf dem Programm. Anleger begrüßten die Zinserhöhungspause, hielten aber nicht ganz so viel von den in Aussicht gestellten zwei Leitzinsanhebungen um je 25 Basispunkte. Für Dow Jones, S&P 500 und NASDAQ100 sah es daher zunächst nach einem schwächeren Handel aus, allerdings drehten die US-Börsen schnell in die Gewinnzone.

Fed hält sich Tür für weitere Zinserhöhungen offen

Die US-Notenbank Fed hatte zuvor zwar das Leitzinsband bei 5,00-5,25 Prozent belassen, aber sich gleichzeitig die Tür für weitere Erhöhungen offengehalten. Dies kommt auch in den neuen Leitzinsprojektionen zum Ausdruck, die gegenüber den letzten Abgaben im März nach oben angepasst wurden.

Die FOMC-Mitglieder halten im Mittel ein Leitzinsband von 5,50-5,75 Prozent zum Ende dieses Jahres für angemessen, per Ende 2024 wird ein Niveau von 4,50-4,75 Prozent für gerechtfertigt gehalten. „Viel hängt davon ab, wie sich die Inflation und die Konjunktur entwickeln werden“, schreibt die Helaba.

Während der Pressekonferenz bestätigte Fed-Chef Jerome Powell, dass die Fed zu einer Zinserhöhung im nächsten Monat tendieren dürfte, falls sich Wirtschaft und Inflation nicht stärker abkühlen sollte. Er betonte erneut, dass zukünftige Zinsbeschlüsse datenabhängig getroffen werden. Anleger kamen aber nun offenbar zu dem Schluss, dass der Anhebungszyklus bald vorbei ist, unabhängig davon, ob es eine oder zwei Leitzinserhöhung in 2023 werden.

DAX mit leichten Verlusten

An der Frankfurter Börse meldet derweil der DAX einen verhaltenen Handelstag, nachdem der deutsche Leitindex gestern noch mit einem Rekordhoch aufwartete. Das Barometer reduzierte zwar seine Abschläge, schloss am Ende aber mit einem Minus von 0,13 Prozent bei 16.290,12 Punkten.

Zu den Top-Werten gehörten Symrise, Deutsche Börse und die Sartorius, während Deutsche Bank, Zalando und Siemens Energy das Schlusslicht bildeten.

EZB legt keine Pause eine

Eine Leitzinserhöhung vonseiten der EZB um 25 Basispunkte kam alles andere als überraschend. Die Notenbank macht anders als die Fed keine Pause, da sie später begonnen hatte, die Leitzinsen zu erhöhen und sich die Inflation weiter hartnäckig zeigt.

Fed-Chef Jerome Powell hat schon „geliefert“ – Christine Lagarde und die EZB hoben die Zinsen weiter an. (Bildquelle: EZB/Fed)

Es wurde zwar auf Entspannung hingewiesen. Es wird jedoch damit gerechnet, dass die Preise zu lange zu hoch bleiben sollten. Daher dürfte auch ein weiteres Eingreifen erforderlich sein.

Die Handelszeiten 2023 an der Frankfurter Börse