Fight Club: Elon Musk vs. Mark Zuckerberg

Meta Platforms bringt erfolgreich den Twitter-Konkurrenten Threads auf den Markt.

(Bild: marktEINBLICKE / Pressefotos Meta - Tesla)

Die Twitter-Konkurrenz Threads hat einen fulminanten Start hingelegt und zu einer verbesserten Anlegersicht auf die Facebook-Muttergesellschaft Meta Platforms (WKN: A1JWVX / ISIN: US30303M1027) beigetragen. Sollte Konzernchef Mark Zuckerberg auch noch einen möglichen Kampf der Giganten gegen Elon Musk gewinnen, könnte dies für weiteres Kurspotenzial sorgen. Doch selbst eine Niederlage dürfte wenig daran ändern, dass Meta sich in die Anlegerherzen zurückgekämpft hat.

Auf Elon Musks Twitter-Nachricht „I’m up for a cage match if he is lol“ antwortete Mark Zuckerberg in bester UFC-Manier kurz und knapp sowie für Fans von Mixed Martial Arts besonders verständlich: „Send me location“. Hierbei handelt es sich um einen sich mutmaßlich anbahnenden Höhepunkt im Streit zwischen den Multi-Milliardären und Ikonen der Tech-Welt, Elon Musk und Mark Zuckerberg. Der gerade von Zuckerberg gelaunchte Twitter-Konkurrent Threads soll dabei nur ein Vorspiel sein.

Die T-Shirts sind schon gedruckt

Tesla-Chef Musk und Mark Zuckerberg waren sich nie wirklich grün. Jetzt hat Musk also den Chef der Facebook-Muttergesellschaft Meta Platfroms zu einem Kampf in einem Käfig nach Regeln der UFC (Ultimate Fighting Champion) herausgefordert. In den USA wäre es nichts Ungewöhnliches, wenn sich Prominente im Ring, oder in diesem Fall in einem Käfig, genauer gesagt im ‚Octagon‘, die Nase blutig hauen würden.

Zuckerbergs Antwort „Send me location“ ist wiederum an die UFC-Legende Khabib Nurmagomedow angelehnt, der genau auf diese Weise auf eine Herausforderung von Conor McGregor reagiert und diesen kurze Zeit später vernichtend geschlagen hatte. Dass es mit einem Kampf ernst werden könnte, zeigt unter anderem der Umstand, dass die UFC in ihrem Online-Shop bereits T-Shirts mit der Aufschrift „Zuckerberg vs Musk“ verkauft. Ein solches ist für 40,00 US-Dollar zu haben. Doch auch vor Gericht könnte es interessant werden.

Laut eines Berichts der Webseite „Semafor“ will Twitter mit einer möglichen Klage gegen Meta nach dem Launch des Konkurrenten Threads reagieren. Meta wird vorgeworfen, interne Twitter-Daten verwendet zu haben. Hintergrund ist die beispiellose Entlassungswelle bei Twitter als Musk den Kurznachrichtendienst übernommen hatte.

Selbstverständlich fanden viele ehemalige enttäuschte Twitter-Mitarbeiter einen neues berufliches zu Hause bei Meta Platforms. Der Vorwurf steht nun im Raum, dass Meta nun gezielt ehemalige Twitter-Mitarbeiter einstellen und auf deren interne Information für Threads nutzen würde.

Threads ist direkt an Instagram angedockt. (Bild: Meta)

Meta gewinnt Anlegervertrauen zurück

Dass Twitter Threads ernst nehmen muss, zeigt der Umstand, dass die App bereits innerhalb von wenigen Tagen mehr als 100 Millionen User gewinnen konnte. Allerdings ist dies wenig verwunderlich, wenn man bedenkt, mit welchen Ärgernissen Twitter-User zuletzt konfrontiert waren.

Die Begrenzung der zu lesenden Tweets war da nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Hinzu kommt, dass mit den Social Networks Facebook und Instagram Threads sehr viel Potenzial mitbringt und somit mit Konkurrenten für Twitter nicht zu spaßen sein dürfte.

Threads ist bereits in mehr als 100 Ländern gestartet, jedoch noch nicht in der EU. Der starke Auftakt für Threads hat den Kurs der Meta-Aktie zusätzlich angekurbelt. Das Papier liegt seit Anfang 2023 bereits mit rund 144 Prozent im Plus. Zuvor war der Kurs stark unter Druck geraten, nachdem sich Anleger Sorgen in Bezug auf die hohen Ausgaben in Verbindung mit dem Metaverse gemacht hatten.

Das “Jahr der Effizienz”

Hinzu kamen die Folgen neuer schärferer Datenschutzlinien bei Apple sowie die neue Konkurrenz durch TikTok & Co. Inzwischen scheint Meta jedoch immer bessere Lösungen zu finden. So macht die Reels-Monetarisierung auch wegen des verstärkten Einsatzes der Künstlichen Intelligenz Fortschritte und hilft Meta im Wettbewerb mit dem Kurzvideo-Spezialisten TikTok.

Gleichzeitig hatte Konzernchef Zuckerberg versprochen, die Kosten anzugehen und dies durch Entlassungen unterstrichen. Er hatte das Jahr 2023 sogar zum „Jahr der Effizienz“ erklärt. Trotzdem wird weiterhin in das Metaverse investiert, um möglichst frühzeitig von Trends wie Virtual Reality zu profitieren.

Allerdings scheint das Maß der Investitionen in den Augen der Anleger nun auf ein etwas akzeptableres Maß reduziert worden zu sein. Und dann kommt man auch noch mit Initiativen wie Threads um die Ecke, sodass auch im Bereich der Kurznachrichtendienste Potenzial auszumachen ist.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Unabhängig davon, ob es zu einem Faustkampf zwischen Elon Musk und Mark Zuckerberg kommen sollte, scheint Meta Platforms die Kurve gekriegt zu haben. Das Unternehmen will weiterhin in das Metaverse investieren und von dem dort vermuteten Wachstum profitieren, allerdings scheint man dies nun nicht mehr um jeden Preis zu versuchen. Es hilft aber auch der Umstand, dass sich der Online-Werbemarkt erholt, die Reels-Monetarisierung endlich anläuft und der Konzern insgesamt die Kosten besser im Griff zu haben scheint.

Wer das Einzelaktien-Risiko bei Meta Platforms vermeiden und auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von Unternehmen setzen möchte, die vom Metaverse-Hype profitieren sollten, kann sich das Indexzertifikat (WKN: DA0AB9 / ISIN: DE000DA0AB97) auf den Metaverse Index anschauen. In diesem Index sind 10 Unternehmen enthalten. Neben Meta Platforms gehören der Online-Videospielespezialist Roblox, der Chipentwickler NVIDIA oder der Halbleiterhersteller Qualcomm dazu.