Märkte am Donnerstag: DAX gibt nach

Infineon bricht ein | Beiersdorf mit starken Zahlen | Apple und Amazon ziehen nachbörslich Bilanz

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Deutschlands Standardwerte folgten am Donnerstag den Vorgaben der Wall Street und liesen sich auch von der Ruhe im US-Donnerstaghandel nicht beeinflussen. Der DAX gab bis zum Abend 0,79 Prozent auf 15.893,38 Zähler ab. Gestern war es bereits zu noch höheren Abschlägen gekommen. Grund war, dass die Ratingagentur Fitch Ratings das langfristige Emittentenausfallrating der USA von “AAA” auf “AA+” gesenkt hatte. Die Begründung:

Die zu erwartende Verschlechterung der Haushaltslage in den nächsten drei Jahren sowie eine schwächer werdende Regierungsführung. Letztlich war die Fitch-Nachricht aber nur eines: Eine Begründung für viele Anleger, nach den Kursgewinnen in diesem Jahr einmal Kasse zu machen.

US-Börsen stabilisieren sich schnell

Nach den Verlusten zur Wochenmitte zeigen sich die wichtigsten US-Aktienindizes am heutigen Donnerstag wenig bewegt. Der Dow Jones notiert im Mittagshandel mit 0,1 Prozent im Minus bei 35.233 Punkten. Der S&P 500 verliert 0,2 Prozent auf 4.505 Zähler, während der NASDAQ Composite 0,1 Prozent auf 13.989 Punkte zulegen kann.

Die Wall Street kann sich am Donnerstag etwas fangen. (Bildquelle: markteinblicke.de)

An der Wall Street war bereits gestern nachbörslich Apple das Thema. Der Technologiegigant und auch Amazon werden heute nach Börsenschluss ihre Ergebnisse veröffentlichen.

Die Erwartungen dürften hoch sein. Bislang haben fast 70 Prozent der im S&P 500 enthaltenen Unternehmen ihre jüngsten Quartalsberichte veröffentlicht, wobei laut FactSet 81 Prozent dieser Unternehmen die Erwartungen übertroffen haben.

Der Blick nach Asien

Auch in Asien kam es heute zu Gewinnmitnahmen. Der Nikkei-Index verlor Ende 1,4 Prozent tiefer bei 32.244 Punkten, während der Topix um 1,2 Prozent auf 2275 Punkten sank. Das gleiche Bild zeigte sich auch in China. In Shanghai gaben die Kurse 0,3 Prozent nach.

So steht´s um den DAX – Gewinner und Verlierer

Während der Leitindex fast ein Prozent verlor, konnten Zalando, Merck und Beiersdorf gegen den Trend deutlich hinzugewinnen und profitieren von guten Unternehmensnachrichten.

Mit einer starken Marke wie Nivea lässt sich gutes Geld verdienen. (Bildquelle: Pressefoto Beiersdorf)

Beiersdorf hob dank starker Geschäfte der Marken Nivea und Eucerin im ersten Halbjahr den Umsatzausblick für das laufende Jahr an. Merck wiederum lieferte Zahlen  im Rahmen der Markterwartungen und hält weiter an den eigenen mittelfristigen Wachstumszielen bis 2025 fest. Bei Zalando honorieren derweil die Anleger, dass der Konzern im abgeschlossenen Quartal dank einer Kostenkontrolle operativ mehr verdient hat als erwartet.

Die rote Laterne im DAX hielten derweil Siemens Healthineers, Rheinmetall und Porsche. Dahinter folgte noch Infineon. Der Chiphersteller kam heute gehörig unter die Räder. Der Aktienkurs gibt um zeitweise fast 11 Prozent nach. Der Markt reagierte enttäuscht auf die Zahlen des dritten Quartals des Geschäftsjahres – obwohl der Konzern die Jahresprognose bekräftigte.

Die Datenlage an und abseits der Börse

Apple-CEO Tim Cook zieht heute Bilanz. (Bildquelle: Pressefoto Apple)

Aus der obersten deutschen Börsenliga kamen heute diverse Zahlen. Adidas, Beiersdorf, BMW, Infineon, Merck und Zalando zogen Bilanz. In den USA ist derweil Tech-Tag: Neben Apple und Amazon wird auch noch unter anderem Coinbase Zahlen veröffentlichen und entsprechend die Märkte nachbörslich wohl deutlich beeinflussen.

Heute hat zudem die Bank von England über das weitere geldpolitische Vorgehen entschieden. Zwar lag der Leitzins schon auf dem höchsten Stand seit 2008 und oberhalb des EZB-Niveaus, dennoch wurden die Leitzinsen weiter angehoben. Nun auf 5,25 Prozent

Bei den US-Wirtschaftsdaten schauten Händler auf die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung. Diese lagen bei 227.000. Dies war nur ein kleiner Anstieg im Vergleich zur Vorwoche, was auch zu den starken ADP-Zahlen passt. Entsprechend interessant wird morgen der Blick auf die offiziellen Juli-Arbeitsmarktdaten der US-Regierung.

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Die Handelszeiten 2023 an der Frankfurter Börse