Die Menschheit lebt über ihre Verhältnisse

Der „Earth Overshoot Day“ hat auch in diesem Jahr gezeigt, dass sich in Sachen Ressourcenverbrauch etwas ändern muss.

(Bildquelle: unsplash / Photo Boards)

Am 2. August wurde der diesjährige „Earth Overshoot Day“ oder „Erdüberlastungstag“ begangen. Dieser ist alles andere als ein Grund zum Feiern. Stattdessen führt er uns vor Augen, wie sehr die Menschen, gemessen an den verfügbaren Ressourcen auf diesem Planeten, über ihre Verhältnisse leben. Er zeigt daher auch sehr gut auf, warum Themen wie Umwelt- und Klimaschutz sowie Recycling und Kreislaufwirtschaft auch in der Anlegergemeinde an Bedeutung gewinnen.

Der „Earth Overshoot Day“ wird einmal im Jahr festgelegt. In der Regel fällt er jedes Jahr auf ein anderes Datum. Dieser Tag soll verdeutlichen, wie viel mehr Ressourcen verbraucht werden als uns in einem Jahr zur Verfügung stehen würden. So misst dieser Tag, wann genau der weltweite Verbrauch nachwachsender Ressourcen die Möglichkeiten der Erde zur Reproduktion dieser Ressourcen innerhalb eines Jahres übersteigt.

COVID-19 verschafft unserem Planeten eine kurze Verschnaufpause

In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten war ein klarer Trend zu beobachten. Der „Earth Overshoot Day“ fiel immer wieder auf einen früheren Tag im Kalender. Zwar gibt es Ausnahmen innerhalb einiger Jahre. Der Trend sagt jedoch grob aus, dass die Menschheit ihre nachwachsenden Ressourcen immer schneller aufbraucht. Beispielsweise hatte die Corona-Krise dem Planeten eine willkommene Verschnaufpause verschafft. Lockdowns, Reise- und Kontaktbeschränkungen hatten beispielsweise den internationalen Tourismus fast komplett zum Erliegen gebracht.

Die Konjunktur brach ein, die Industrieproduktion ging zurück. Entsprechend fiel der „Earth Overshoot Day“ im Corona-Jahr 2020 auf den 22. August, und wurde damit so spät begangen wie seit dem Jahr 2012 nicht mehr. Nur ein Jahr später war es jedoch mit der Pause für unseren Planeten zu Ende. Der Ressourcenverbrauch erreichte in diesem Sinne das Vorkrisenniveau, während 2022 schon ein neuer Rekord zu Buche stand. 2022 fiel der „Earth Overshoot Day“ mit dem 28. Juli auf das früheste Datum überhaupt. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 fiel der „Earth Overshoot Day“ auf den 1. November.

Die Menschheit benötigt seit einigen Jahren mehr als 1,7 Erden, um den Ressourcenbedarf zu decken. (Bildquelle: Pixabay / ejaugsburg)

Die Daten implizieren zudem, dass wir seit einigen Jahren mehr als 1,7 Erden benötigen, um unseren Ressourcenbedarf zu decken. In diesem Jahr fiel der „Earth Overshoot Day“ auf den 2. August. Auf den ersten Blick könnte man annehmen, dass sich etwas zum Guten verbessert hat, beim WWF verweist man jedoch darauf, dass der spätere Termin größtenteils auf einer Optimierung der Berechnung durch verbesserte Datensätze beruhen würde. Außerdem lässt sich aus einer Abweichung noch kein Trend erkennen, genauso wie der COVID-19 in Bezug auf den Ressourcenverbrauch nicht für eine generelle Trendumkehr gesorgt hat.

Eine andere Mentalität

Das Problem des erhöhten Ressourcenbedarfs ist der Menschheit nicht nur dank des „Earth Overshoot Day“ bewusst. Umwelt- und Klimaschutz spielen in immer mehr Bereichen unseres Lebens eine wichtigere Rolle. Im Fokus steht dabei zum Beispiel das Hinarbeiten auf eine Gesellschaft weg von der ausschließlich konsumgetriebenen Wegwerfmentalität, hin zur Kreislaufwirtschaft. Wichtige Themen sind dabei das Recycling, ein verringerter Fleischverzehr oder die Transformation unserer Städte mithilfe intelligenter Mobilitätskonzepte. Angesichts der Notwendigkeit, etwas zu unternehmen, werden Themen wie die Nachhaltigkeit, Initiativen in Richtung Kreislaufwirtschaft sowie der Umwelt- und Klimaschutz auch immer stärker im Investmentbereich abgedeckt.

Die Verschmutzung der Meere ist ein echtes Problem. (Bildquelle: unsplash / Naja Bertolt Jensen)

Zumal dieses Vorurteil immer weiter aufgeweicht wird, wonach Nachhaltigkeit Rendite kostet, aufgeweicht wird. Vielmehr vermeiden Investoren Bereiche wie fossile Energieträger oder Atomenergie, weil diese Bereiche in Zukunft unkalkulierbare Risiken mit sich bringen könnten. Zu den entsprechenden Anlagevehikeln gehört auch der Rize Environmental Impact 100 UCITS ETF. Dieser möchte in die 100 innovativsten und wirkungsvollsten Unternehmen investieren, die potenziell von der Entwicklung und Anwendung von Lösungen für die drängendsten Klima- und Umweltherausforderungen der Welt profitieren können.

Dazu werden Unternehmen aus den Bereichen sauberes Wasser, Elektrofahrzeuge, Erneuerbare Energien & Wasserstoff, Energieeffizienz, Abfall & Kreislaufwirtschaft sowie naturbasierte Lösungen gezählt. Entwickelt wurde er, um die sechs Umweltziele zu erreichen, die in der EU-Taxonomie für nachhaltige Aktivitäten festgelegt sind: (1) Eindämmung des Klimawandels; (2) Anpassung an den Klimawandel; (3) nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen; (4) Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft; (5) Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung; und (6) Schutz und Wiederherstellung der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Der „Earth Overshoot Day“ zeigt jedes Jahr aufs Neue auf, wie wichtig die Themen Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft sowie Umwelt- und Klimaschutz sind. Dies hat man auch in der Investorengemeinde längst erkannt und reagiert mit immer neuen Finanzprodukten, mit deren Hilfe Anleger nicht nur Rendite erzielen, sondern auch für eine Art „Impact“ sorgen können.