NVIDIA: Bestellt und geliefert

30 Jahre nach der Unternehmensgründung ist NVIDIA mit einem Marktwert von über 1,2 Billionen US-Dollar endgültig im Börsen-Olymp angekommen.

(Bildquelle: Pressefoto NVIDIA)

Liebe Leserinnen und Leser,

um es gleich vorwegzunehmen und die Spannung nicht künstlich hinauszuzögern – die mit maximaler Hochspannung erwarteten und am späten Mittwochabend nachbörslich vorgestellten Quartalszahlen von NVIDIA (WKN: 918422 / ISIN: US67066G1040) waren, anders lässt es sich nicht sagen, einfach überzeugend.

Statt der erwarteten rund elf Milliarden US-Dollar betrug der Umsatz im zweiten Quartal dieses Jahres satte 13,5 Milliarden (+50% zum Vorjahresquartal), für das laufende dritte Quartal werden rund 16 Milliarden anvisiert, während die Schätzungen der Experten von gut 12,5 Milliarden US-Dollar ausgehen.

Bestellt, geliefert, Allzeithoch – auf diesen Dreiklang lässt sich die Performance von NVIDIA rund um den Verkündungstag zusammenfassen. Der Kurssprung bei der Aktie (die Chartanalyse meines geschätzten Kollegen gibt es hier) sorgte auch an den Märkten erst einmal für Erleichterung, stand doch nicht viel weniger als die Nagelprobe des KI-Hypes auf dem Prüfstand:

Erholung

„Läuft doch“, lässt sich nach dem Zahlenwerk der NVIDIA Corporation feststellen. 30 Jahre nach der Unternehmensgründung ist der Konzern mit einem Marktwert von über 1,2 Billionen US-Dollar endgültig im Börsen-Olymp angekommen. Zumindest bis auf Weiteres, ernsthafte Konkurrenz ist jedenfalls zunächst nicht in Sicht.

Als eher kurzzeitig erwies sich übrigens die oben bereits angesprochene Erleichterung auf dem Parkett, denn schon am gestrigen Donnerstag brachen die Aktienindizes – allen voran der technologielastige NASDAQ 100 – ihre bis dato in dieser Woche laufende Erholung ab und orientierten sich wieder zur Unterseite.

Das brachte auch den DAX in Bedrängnis, der nach dem Rücksetzer auf das bisherige August-Tief bei 15.469 am vergangenen Freitag zu einer Gegenbewegung angesetzt hatte und am Donnerstagvormittag auf das bisherige Wochenhoch bei 15.897 gestiegen war:

Entscheidung

Mit dem Rückfall in Richtung der 15.600er-Marke hat der deutsche Leitindex einen guten Teil der vorherigen Erholungsgewinne wieder abgegeben. Damit könnte es am heutigen Freitag zu einer Vorentscheidung über den weiteren Kursverlauf kommen – orientieren sich die Blue Chips wieder nach unten, dürfte zunächst das Volumenmaximum im Bereich rund um 15.500 angesteuert werden.

Finden die Notierungen am Level mit dem meisten Handelsvolumen seit dem Corona-Tief im März 2020 keinen Halt, könnte es bei aktuell 15.405 zu einem Test der 200-Tage-Linie kommen. Ein Wechsel in den Abwärtstrend würde weiteres Abwärtspotenzial bis an die 15.000er-Marke freisetzen. Drehen die Kurse nach dem erfolgreichen Gap-Close heute Morgen hingegen nach oben ab, würde zunächst das markante März-Top/2022er-Februar-Hoch bei 15.706 Punkten in den Fokus rücken.

Oberhalb dieser Barriere wären die nächsten Widerstände bei 15.799/15.803 und 15.897/15.900 zu finden, bevor es über den mittelfristigen GD100 (aktuell bei 15.939) hinweg bis an den Doppelwiderstand aus GD50 und 16.000er-Marke gehen könnte.

Ein Beitrag von Sebastian Affeld von Prime Quants

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