Noch immer gehen Marktteilnehmer davon aus, dass die Fed in dieser Woche die Leitzinsen nicht anheben dürfte. Überraschend positive Konjunkturdaten sowie die Entwicklungen rund um die höheren Ölpreise dürften einige Anleger ins Grübeln gebracht haben.
Entsprechend schwach fiel der Wochenausklang an der Wall Street am Freitag aus. Auch der Start in die neue Börsenwoche fällt alles andere als berauschend aus. Die wichtigsten US-Indizes zeigen sich nur wenig bewegt.
Fed-Chef Jerome Powell gehört das Rampenlicht
Der NASDAQ Composite notierte mit 0,2 Prozent bei 13.733 Zählern leicht im Plus. Auch der S&P 500 konnte um 0,3 Prozent auf 4.462 Punkte zulegen. Beim Dow Jones Industrial Average lag das Plus ebenfalls bei 0,3 Prozent. In diesem fall auf 34.705 Zähler.
Neben dem großen Streik in der Autobranche dreht sich in dieser Woche alles um die Fed. Amerikas Notenbank wird wohl das Leitzinsband voraussichtlich bei 5,25 bis 5,5 Prozent belassen – so der allgemeine Tenor an der Wall Street.
„Aufgrund der zuletzt wieder gestiegenen Inflationsrate sowie der robusten Einzelhandelsumsätze dürften die Währungshüter aber auf eine mögliche weitere Zinsanhebung im November sowie ein längerfristig erhöhtes Zinsniveau hinweisen“, schreibt derweil Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank. „Der Markt könnte einer weiteren Zinsanhebung eine höhere Wahrscheinlichkeit beimessen und/oder Zinssenkungen auspreisen.“ Das dürfte dann wiederum Anleihe- und Aktienkurse belasten.
Der Blick nach Asien
Die asiatischen Märkte zeigten sich derweil zu Wochenbeginn weitgehend schwächer. Auch dort galt der Blick der Leitzinsentscheidung der Fed.
Der Hongkonger Hang Seng lag zeitweise mit 1,4 Prozent bei 17.930 Punkten im Minus. In Japan waren die Aktienmärkte wiederum aufgrund eines Feiertags geschlossen.
So steht´s um den DAX
Der DAX zeigte sich am Montag schwächer. Das Minus lag zuletzt bei 1,05 Prozent auf 15.727,12 Zähler. An der Indexspitze waren Münchener Rück, Rheinmetall und Fresenius zu finden, während die Gruppe der größten Verlierer aus Heidelberg Materials, MTU Aero Engines und Infineon bestand.
Für eine Überraschung sorgte der Mettlacher Lifestyle-Anbieter Villeroy & Boch. Im Rahmen eines 600 Mio. Euro schweren Deals übernimmt das Unternehmen den Konkurrenten Ideal Standard und erhöht damit seinen Umsatz um rund drei Viertel. An der Börse kam die größte Übernahme der Firmengeschichte zunächst nicht gut an. Die Aktie verlor über 6 Prozent.
Die Datenlage an und abseits der Börse
In dieser Woche blicken wie gesagt Anleger weltweit vor allem auf die Leitzinsentscheidung der Fed. Am Markt bleibt man überzeugt, dass es dieses Mal keine Leitzinserhöhungen geben sollte. Die stärkeren US-Konjunkturdaten und die höheren Rohölpreise dürften Anleger jedoch in Bezug auf mögliche Zinsschritte der US-Notenbank im November und Dezember aber noch einmal ins Grübeln gebracht haben.
Weitere Daten und Prognosen finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.