Bestattungsvorsorge: Diese Optionen gibt es

Die Kosten für eine Bestattung können erheblich sein und eine Bestattungsvorsorge stellt sicher, dass diese Kosten im Voraus kalkuliert und finanziell abgesichert sind.

(Bildquelle: unsplash / panyawat auitpol)

Das Thema Tod und Bestattung mag zwar unbequem sein, aber die frühzeitige Planung und finanzielle Absicherung des eigenen Begräbnisses sind ein wichtiger Schritt. Es hilft nicht nur, den eigenen Abschied nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten, sondern entlastet auch die Hinterbliebenen von einer finanziellen Belastung. Die Kosten für eine Bestattung können erheblich sein und eine Bestattungsvorsorge stellt sicher, dass diese Kosten im Voraus kalkuliert und finanziell abgesichert sind.

Bestattungskosten und die Wahl der Bestattungsart

Die Kosten einer Bestattung können erheblich variieren, abhängig von der gewählten Bestattungsart und dem Umfang der Trauerfeier. Die kostengünstigste Option ist in der Regel die anonyme Feuerbestattung. Dies liegt daran, dass die Friedhofsgebühren aufgrund des geringeren Platzbedarfs für ein Urnengrab niedriger sind.

Je nach Bestattungsart variieren die Kosten. Eine Bestattung auf einem Friedhof mit Grabstein ist am teuersten. (Bildquelle: unsplash / Linda Gerbec)

Außerdem ist es bei einer anonymen Grabstelle nicht gestattet, ein Grabmal aufzustellen, wodurch die Kosten für einen Steinmetz entfallen. Doch viele Hinterbliebene bevorzugen die Wahl einer Grabstelle mit einem Grabstein, da sie diesen Ort als Ort der Trauer und des Gedenkens an den Verstorbenen betrachten. Die Entscheidung über die Bestattungsart ist daher oft von den individuellen Wünschen und finanziellen Möglichkeiten der Hinterbliebenen abhängig.

Durchschnittlich kostet eine Bestattung in Deutschland knapp 5.700 Euro, inklusive Friedhofsgebühren. Das ist für die meisten Menschen kein unerheblicher Betrag. Und wenn die verstorbene Person nicht vorgesorgt hat, muss die Familie, die Erben, für die Kosten aufkommen. Das ist häufig eine zusätzliche Belastung, die in einer ohnehin schon emotional belastenden Zeit weitere Kraft – und Geld – kostet, erklärt Björn Wolff, Gründer und Geschäftsführer von mymoria.

Unterschiedliche Vorsorgemöglichkeiten

Treuhandeinlage: Geld sicher aufbewahren

Die erste und beliebteste Methode ist die Treuhandeinlage. Hierbei wird das Geld für die eigene Bestattung, am besten als Einmalzahlung, auf ein Treuhandkonto eingezahlt. Dieses Geld wird dann zweckgebunden und sicher verwahrt. Im Todesfall hat der bevollmächtigte Bestatter Zugriff auf das Geld und kann es für die Bestattung verwenden.

Der Treuhandvertrag gewährleistet, dass die finanzielle Absicherung für die Bestattung vorhanden ist und die Wünsche des Verstorbenen erfüllt werden. Ein Zugriff von dritter Seite auf das eingezahlte Vermögen ist nicht möglich. Sollten beispielsweise zukünftig Leistungen des Sozialamtes in Anspruch genommen werden, ist die Anlagesumme für die Beisetzung auf dem Treuhandkonto geschützt.

Sterbegeldversicherung: Monatliche Beiträge für finanzielle Sicherheit

In die Sterbegeldversicherung wird monatlich eingezahlt. (Bildquelle: unsplash / Scott Graham)

Die zweite Methode ist die Sterbegeldversicherung. Hier zahlen die Vorsorgenden monatliche Versicherungsbeiträge, wobei der Beitrag vom Alter und der gewünschten Versicherungssumme abhängt. Im Todesfall erhalten die Hinterbliebenen das Sterbegeld, das zur Deckung der Bestattungskosten genutzt werden kann.

Wer seine Angehörigen vor den anfallenden Kosten schützen will und nicht viel vererben wird, kann zumindest hier mit einer einfachen Sterbegeldversicherung schon zu Lebzeiten finanziell vorsorgen, so die Finanz-Experten der Deutschen Vermögensberatung (DVAG). Dabei zahlt man einen monatlichen Beitrag für einen festgelegten Zeitraum in die Versicherung ein. Im Todesfall erhalten dann, die in der Police benannten Personen die vorher vereinbarte Summe.

Es ist jedoch ratsam, keine Sterbegeldversicherung im Rentenalter oder kurz davor abzuschließen, warnt die Verbraucherzentralen. Dies liegt daran, dass die Höhe des Versicherungsbeitrags auch vom Sterberisiko abhängt. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit des Ablebens, was wiederum zu höheren Versicherungsbeiträgen führt. Gerade bei älteren Personen können schnell mehr Beiträge gezahlt werden, als die Hinterbliebenen im Todesfall erhalten.

Lebensversicherung als zusätzliche Absicherung

Einige Menschen nutzen auch ihre Lebensversicherung als Teil ihrer Bestattungsvorsorge. Im Todesfall zahlt die Lebensversicherung eine Summe aus, die den Hinterbliebenen zugutekommt. Diese Auszahlung kann dazu verwendet werden, die Bestattungskosten zu decken, was eine zusätzliche Absicherung für die Angehörigen darstellt.

Die Bedeutung einer Bestattungsverfügung

Eine Bestattungsverfügung ermöglicht es Ihnen, Ihre Präferenzen und Wünsche bezüglich Ihrer eigenen Beisetzung festzuhalten, und sie dient als rechtliche Willenserklärung. In dieser Verfügung können Sie nicht nur die Bestattungsart und die Art des Grabes festlegen, sondern auch ein bestimmtes Bestattungsunternehmen angeben. Je nach Ihren individuellen Vorlieben können Sie entweder allgemeine Richtlinien oder sehr detaillierte Informationen wie die Auswahl der Trauermusik festlegen.

In der Bestattungsverfügung können die Verfasser ihre Wünsche für ihre Bestattung festhalten. (Bildquelle: pixabay / sik-life)

Damit Ihre Bestattungsverfügung wirksam ist, sollte sie in Schriftform verfasst werden und einige wichtige Elemente enthalten:

  • Eine klare Überschrift und Einleitung, um zu verdeutlichen, dass es sich um eine Bestattungsverfügung handelt.
  • Informationen wie den Ort der Erstellung, das Datum, Ihre Anschrift, Ihren vollständigen Namen und Ihr Geburtsdatum.
  • Die Festlegung der gewünschten Bestattungsart und des Bestattungsortes.
  • Ihre eigenhändige Unterschrift.

Um sicherzustellen, dass es keine Zweifel an der Echtheit Ihrer Verfügung gibt, können Sie sie optional von Ihrem Hausarzt oder einem Notar beglaubigen lassen. Dies gibt Ihrer Bestattungsverfügung zusätzliche rechtliche Verbindlichkeit und stellt sicher, dass Ihre Wünsche respektiert werden.

Das marktEINBLICKE-Fazit:

Die frühzeitige Auseinandersetzung mit dem Thema Bestattungsvorsorge mag zwar emotional belastend sein, aber sie bietet die Gewissheit, dass der eigene Abschied in Übereinstimmung mit den eigenen Wünschen verläuft und finanziell abgesichert ist. Mit Optionen wie der Sterbegeldversicherung, dem Treuhandvertrag und der Lebensversicherung können Vorsorgende sicherstellen, dass die finanzielle Last nicht auf ihren Hinterbliebenen liegt und dass ihr Abschied so gestaltet wird, wie sie es wünschen.