Baufinanzierung: Warten lohnt sich nicht

Die Darlehenshöhe bleibt im Februar unverändert, der Tilgungssatz fällt dagegen leicht.

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Die durchschnittliche Darlehenshöhe bleibt im Februar mit 294.000 Euro gegenüber dem Vormonat unverändert. Im Februar 2023 nahmen Immobilienkäufer im Durchschnitt weniger Fremdkapital für die Finanzierung ihres Eigenheims auf, nämlich 280.000 Euro, was einem Rückgang um fünf Prozent entspricht.

Der anfängliche Tilgungssatz, den Darlehensnehmer bei ihrer Finanzierung festlegen, ist im Februar minimal gefallen und liegt bei 1,82 Prozent (im Vergleich zu 1,84 Prozent im Januar). In den vergangenen drei Monaten hat sich dieser Wert jeweils nur im Hundertstel-Bereich verändert, was auf eine aktuelle stabile Seitwärtsbewegung hinweist, erklärt Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender der Dr. Klein Privatkunden AG.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist jedoch ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen: Im Februar 2023 betrug die durchschnittliche Anfangstilgung 1,93 Prozent. Eine niedrige Tilgung ermöglicht einerseits eine überschaubare monatliche Rate, wodurch mehr Spielraum für den Lebensunterhalt bleibt. Andererseits verlängert sich dadurch die Laufzeit des Darlehens.

Standardrate bleibt auf nahezu identischem Niveau

Die Standardrate bewegt sich den dritten Monat in Folge auf fast identischem Niveau und beträgt im Februar 1.440 Euro. Dies entspricht einem Anstieg von 15 Euro im Vergleich zum Januar und nur fünf Euro mehr als im Dezember 2023. Im Februar 2023 belief sich die Standardrate noch auf 1.483 Euro.

Die Standardrate hat sich in den letzten drei Monaten kaum verändert. (Bildquelle: unsplash / Getty Images)

Diese Rate wird anhand der Eckdaten von 300.000 Euro Kreditsumme, zwei Prozent Tilgung, zehn Jahren Zinsbindung sowie 80 Prozent Beleihungsauslauf berechnet. Im Vergleich zum November 2023, als Immobilienkäufer monatlich 1.540 Euro investierten, ist die monatliche Belastung im Februar um 100 Euro geringer.

Der Beleihungsauslauf bleibt trotz eines leichten Rückgangs hoch und liegt bei 86,37 Prozent, nachdem er im Januar ein Rekordhoch erreicht hatte. Dieser Wert gibt das prozentuale Verhältnis zwischen der benötigten Kreditsumme und dem Beleihungswert der Immobilie an. Vor einem Jahr brachten Käufer demnach mehr Eigenkapital in die Finanzierung ihrer Immobilie ein.

Anteil der KfW-Darlehen steigt wieder

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat einige ihrer Fördertöpfe, die im Januar durch die Sperre des Bundeshaushalts nicht zur Verfügung standen, wieder geöffnet und gefüllt. Im Februar stieg der Anteil der KfW-Darlehen am gesamten Baufinanzierungsvolumen im Vergleich zum Vormonat um 1,1 Prozentpunkte auf 8,47 Prozent an. Im Vergleich zum Vorjahresmonat bedeutet dies einen Zuwachs von 40 Prozent, da im Februar 2023 die Fördermittel der KfW nur 4,79 Prozent des Baufinanzierungsvolumens ausmachten.

Markus Ramspeck, Produktmanager Interhyp AG rät dazu: „Die Förderlandschaft in Deutschland bietet Chancen. Natürlich mussten die Programme Federn lassen, aber die Einsparungen hätten grober ausfallen können. Umso wichtiger ist es, die Fördertöpfe jetzt in Anspruch zu nehmen. Kombiniert man bestmöglich gestaltete Förderkonzepte mit bestmöglichem Time-Management bei der Darlehensentscheidung, schont man den eigenen Geldbeutel immens. Anders gesagt: Zinsdellen nutzen UND Förderungen ausschöpfen ist das Ziel!“