Lonza hat einen langen Weg vor sich

Der Schweizer Pharmazulieferer muss sich nach dem Ende der COVID-19-Impfstoffproduktion für Moderna neu erfinden.

Bildquelle: © Lonza Ltd.

Die COVID-19-Pandemie ist in der öffentlichen Wahrnehmung immer weniger ein Thema. Davon kann vor allem Lonza (WKN: 928619 / ISIN: CH0013841017) ein Lied singen.

Nachfrage nach COVID-19-Impfstoffen am Boden

Der Schweizer Pharmazulieferer durfte lange Zeit den mRNA-COVID-Impfstoff und dazugehörige Vorprodukte des US-Herstellers Moderna in Visp in der Schweiz produzieren. Damit ist es nun angesichts der drastisch gesunkenen Nachfrage nach Corona-Impfstoffen vorbei.

Bereits im Sommer hatte das Unternehmen eine Gewinnwarnung ausgesprochen. Nun belastet der vorzeitige Wegfall des Moderna-Auftrags die Ergebnisse im kommenden Geschäftsjahr. Entsprechend befand sich die Lonza-Aktie zuletzt auf Talfahrt.

Anfang Juni wurde noch bei knapp 600 CHF ein Jahreshoch ausgebildet. Aktuell liegen die Notierungen bei 346 CHF. Ein Minus von rund 42 Prozent. Zu der Verunsicherung hatte auch ein überraschender Wechsel an der Unternehmensspitze beigetragen. Jetzt gilt es, das Anlegervertrauen zurückzugewinnen.

Das Positive in den Lonza-Prognosen sehen

Dies möchte Lonza beispielsweise mit einer höheren Ausschüttungsquote des Gewinns erreichen. Diese steigt auf 35 bis 45 Prozent, nachdem sie zuvor lediglich 25 bis 40 Prozent betragen hatte.

Dafür soll die Kern-EBITDA-Marge im Geschäftsjahr 2024 nur noch “im hohen 20er-Prozentbereich liegen, nachdem man sich zuvor einen Wert von 31 bis 33 Prozent zugetraut hatte. Vontobel-Analystin Sibylle Bischofberger hatte mit einem Wert von 31,3 Prozent gerechnet. Die Konsensschätzungen lagen bei 30,7 Prozent.

Von Analystenseite wird darauf verwiesen, dass die bereits die zweite Gewinnwarnung für das Geschäftsjahr 2024 sei. Mittelfristig, also in diesem fall zwischen 2024 und 2028, sollen die Umsätze jährlich um 11 bis 13 Prozent gesteigert werden. Die Kern-EBITDA-Marge wird bei 32 bis 34 Prozent gesehen.

Lonza als großer “Nutznießer”

Alles in allem sei der neue Ausblick aus Analystensicht “zum Teil positiv”, habe aber auch negative Aspekte angesichts einer Marge, die langfristig niedriger ausfallen soll als man dies bei Vontobel erwartet hatte.

Wegen der bereits marktführenden Stellung weltweit sieht man Lonza jedoch als “Nutznießer des Trends bei Pharmaunternehmen hin zur Auslagerung der Produktion neuer Medikamente”. Lonza befinde sich in einer Phase starker Investitionen und rentablen Wachstums. Das Kursziel für die Lonza-Aktie liegt bei 610,00 CHF, während das Rating “Buy” lautet.

Das marktEINBLICKE-Fazit

2024 dürfte für Lonza nicht leicht werden. Dazu tragen die Folgen des Wegfalls des COVID-19-Geschäfts bei. Allerdings kommt dies nicht aus heiterem Himmel, sodass dies bereits in dem zuletzt sehr stark schwächelnden Aktienkurs abgebildet sein sollte. Der Pharmazulieferer sollte auch wieder andere Betätigungsfelder finden.

Innerhalb der EU bleibt es nicht einfach, Schweizer Aktien zu kaufen, da die sogenannte Börsenäquivalenz aufgrund immer noch fehlender entsprechender Abkommen zwischen EU und der Schweiz weiterhin nicht gegeben ist. Schweizer Titel können daher immer noch nicht an Börsen in der EU erworben werden. Zertifikate bieten interessante Alternativen. Nicht nur auf Einzelwerte, sondern auch auf Aktienkörbe. Zu diesen zählt das Open-End Partizipationszertifikat auf den Vontobel Swiss Research Basket (WKN: VL4JU8 / ISIN: DE000VL4JU82).

In diesem Index sind über 30 aussichtsreiche Schweizer Aktien enthalten. Dabei werden alle mit einer vom Vontobel Research mit einer Kaufempfehlung versehenen schweizerischen Aktien im Swiss Research Basket zusammengefasst. Dazu gehört derzeit auch Lonza. Daneben sind auch Nestlé, Lindt & Sprüngli, Swiss Life, Roche oder Givaudan vertreten.

 

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