Die KI Hardware Revolution

Inzwischen ist für jeden klar geworden, dass Nvidia im Moment das Maß der Dinge ist, wenn es um das Thema künstliche Intelligenz und speziell um den Megamarkt GenerativeAI geht.

(Bildquelle: Pressefoto NVIDIA)

Larry Ellison, der schillernde Gründer von Oracle (WKN: 871460 / ISIN: US68389X1054), ist immer für ein Bonmot gut. Bekannt sind seine Wortgefechte und wilden Regatta-Schlachten auf hoher See gegen seinen Erzrivalen Hasso Plattner. Oracle hat sich inzwischen klammheimlich zu einem bedeutenden Cloud-Anbieter für die neue generative KI entwickelt. Entsprechend hoch ist auch sein Bedarf an Hochleistungschips.

Zuletzt wurde er im Analystencall nach Vorlage der Quartalszahlen gefragt, ob denn Oracle genug Chips bekomme. Ellison erzählte, dass er zusammen mit Elon Musk ein Abendessen mit Nvidia -CEO Jensen Huang hatte und sie den ganzen Abend Sushi aßen und um Nvidia Chips „bettelten“. Inzwischen ist für jeden klar geworden, dass Nvidia im Moment das Maß der Dinge ist, wenn es um das Thema künstliche Intelligenz und speziell um den Megamarkt GenerativeAI geht. Die zuletzt vorgelegten Zahlen Ende August haben dies eindrucksvoll bewiesen. Nvidia werden die Chips regelrecht aus den Händen gerissen und das Unternehmen kann aufgrund der Knappheit inzwischen fast jeden Preis aufrufen.

(Bildquelle: Pressefoto Oracle)

Nvidia kommt mit seinem technologischen Ansatz von der Entwicklung hochleistungsfähiger Grafikkarten, die bei Computerspielen, Animationen aber auch in der CAD-Konstruktion Einsatz finden. Dieser spezifische Ansatz für High-Performance Computing ist Formel-1 Boliden nicht unähnlich, die auf die jeweiligen Rennstrecken dediziert eingestellt werden müssen, um die maximale Rennleistung und Top-Speed herauszubekommen.

Während sich Elon Musk in der Namensgebung seines Autounternehmens den genialen Erfinder Tesla zu eigen machte, bediente sich Jensen Huang an klangvollen Namen aus der Physik und Mathematik. Entsprechend tragen die Nvidia Architekturen Namen wie „Ampere“, „Touring“, „Volta“, „Pascal“ und „Kepler“. Nvidia war schon immer ein aggressiver Player bei Firmenübernahmen und hat seit 2000 eine breite Palette an Wettbewerbern und Nischenplayern übernommen und sich deren Technologie und Produkte einverleibt. Nun zeigt sich Nvidia auch sehr aggressiv bei Investitionen in Startups, die sich mit der neuen generativen AI beschäftigen.

Während Nvidia in den Vorjahren meist wenige hundert Millionen Dollar in Startups investiert hat, ist die Zahl allein in den ersten acht Monaten dieses Jahres auf rund 3 Mrd. US-Dollar angestiegen. Aufsehen erregten zuletzt Investitionen in die OpenSource Plattform Hugging Face, einer Art Facebook für Entwickler von künstlichen Intelligenz Algorithmen. Geschwindigkeit ist alles bei Chips. Durch die wachsende Bedeutung der Cloud spielen große Rechenzentren für das Hochleistungscomputing eine immer stärkere Bedeutung.

Nun kündigte TSMC zusammen mit Nvidia und Broadcom die Entwicklung einer neuen Photonik-Chip Entwicklung auf Silizium Basis an. Damit soll die Geschwindigkeit der Datenkommunikation via Licht einen Quantensprung bekommen. Das Besondere dabei: TSMC hat sich ein Fertigungsverfahren überlegt, welches Silizium- und Photonik Komponenten auf einem Chip in einem „Package“ vereint. TSMC verspricht schon für 2024 erste Muster und in 2025 soll die Produktion massentauglich sein. Jensen Huang darf sich damit schon wieder Gedanken über einen neuen Namen aus der Physik für die nächste Nvidia Chip-Generation machen.

Ein Beitrag von Thomas Rappold

Er ist Internetunternehmer, Buchautor und Investor. Bereits mit 14 Jahren erlernte er die frühen Programmiersprachen im Selbststudium auf dem damaligen Kultcomputer Commodore C64. Er ist profunder Kenner des Silicon Valley und dort an verschiedenen Start-ups beteiligt.

www.silicon-valley.de

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