Leder ist ein Material von unvergänglicher Eleganz und Stil. Seit langem hat es die Mode- und Designwelt fasziniert. Seine lange Geschichte, die beeindruckende Vielseitigkeit und seine zeitlose Anziehungskraft machen es zu einem unverzichtbaren Bestandteil der menschlichen Kultur. Dabei hat Leder etwas ganz Besonderes: es wird nie zu alt und kommt nicht aus der Mode. So können wir uns lange an der weichen Lammlederjacke, dem hochwertigen Kalbslederschuh oder dem gemütlichen Nappaledersofa erfreuen. Leder ist deshalb eine gute Investition für Generationen – und ein hippes Trendmaterial dazu.
Leder verfügt über eine lange Tradition
Obwohl es sich bei Leder nicht um ein innovatives Material handelt, sondern um eines der ältesten Materialien der Welt, das schon in prähistorischen Zeiten Menschen zum Schutz diente, konnte es seinen guten Ruf bis heute bewahren. Zu den Vorteilen zählen Widerstandsfähigkeit, Robustheit, Stabilität, Langlebigkeit, aber auch Weichheit und Anschmiegsamkeit. Doch Leder ist nicht gleich Leder. So unterscheidet es sich je nach Herkunft und Bearbeitung in der Optik und der Haptik.
Ein wichtiger Prozess dabei ist das Gerben, wodurch die Tierhäute haltbar gemacht und vor Feuchtigkeit und Abnutzung geschützt werden. Dieses Verfahren hatten die Ägypter vor etwa 5000 Jahren eingeführt, indem sie Leder aus Tierhäuten mit Pflanzen und Ölen behandelten, um es widerstandsfähiger zu machen.
Beim Gerben unterscheidet man in Chromgerbung und pflanzliche Gerbung. Bei der pflanzlichen Gerbung, auch vegetabilen Gerbung, kommen unter anderem Baumrinden, Olivenblätter oder Rhabarberwurzeln zum Einsatz. Die Chromgerbung macht jedoch über 80 Prozent in der Lederindustrie aus.
Leder steht für eine starke Symbolik
Leder ist mehr als nur ein Material, sondern hat eine starke Symbolik. Es steht für Stärke, Authentizität und Rebellion, kann aber auch Raffinesse und Eleganz ausstrahlen. Eine teure Ledertasche, ein Designer-Ledergürtel oder ein hochwertiger Lederschuh können ein Outfit aufwerten und sogar als Statussymbol dienen.
Leder kann aber auch ein Gefühl von Souveränität und Selbstbewusstsein zum Ausdruck bringen. Einige Lederstücke haben einen Kultstatus erreicht, wie zum Beispiel die Lederjacke.
Im Film „The Wild One“ aus dem Jahr 1953 trug Marlon Brando eine schwarze Lederjacke als Zeichen seiner Rebellion, das Modell „Perfecto“ der Firma Schott NYC, eine Motorradlederjacke mit überlappendem Revers und seitlichem Reißverschluss, deren Schnitt bis heute der Inbegriff der typischen Lederjacke ist.
Elvis Presley trat im Jahr 1968 gleich im kompletten Lederanzug auf und in den 80er Jahren war es die Fliegerjacke von Tom Cruise alias Maverick in „Top Gun“, eine Pilotenjacke aus robustem braunem Rindsleder mit Flieger-Badges, die für Begehrlichkeit sorgte.
Im Film Matrix aus dem Jahr 1999 trug Keanu Reeves als Neo einen langen Ledermantel aus Lammnappaleder, der bis zu den Knöcheln reichte und zum typischen Matrix-Outfit wurde.
Die Kostümdesignerin des Films, Kym Barrett, entwarf den Mantel, der zum Meilenstein in der Filmwelt wurde. Unter den deutschen Kommissaren ermittelt Henning Baum alias Mick Brisgau regelmäßig als „Letzter Bulle“ in einer schwarzen Lederjacke, ein Kommissar, der für seine Lässigkeit und unkonventionelle Art bekannt ist.
Leder ist ein Material, das Begehrlichkeiten weckt
Taschen und Schuhe aus echtem Leder machen vor allem Frauen glücklich. Diese entwickeln sich bei diesem Thema zur leidenschaftlichen Jägerin und Sammlerin, denn Taschen und Schuhe kann man nie genug im Schrank haben.
Wie sagte schon ein tibetisches Sprichwort: „Wir können nicht die ganze Welt mit Leder bedecken. Aber wir können Schuhe anziehen.“
Auch viele Herren fahren auf Qualitäts-Lederschuhe ab, am liebsten rahmengenäht und handgemacht, wie die Modelle von Heinrich Dinkelacker, einer der ältesten deutschen Luxus-Herrenschuh-Marken.
Unvergesslichen Leder-Ikonen aus der Modewelt
Schon viele Lederprodukte konnten aufgrund ihres edlen und qualitativ hochwertigen Leders in Verbindung mit einer herausragenden Verarbeitung überzeugen. Dazu gehört die von Gucci gefertigte Horesbit-Kollektion.
Das Emblem mit dem Steg und den zwei Ringen, das die Verbundenheit des Hauses Gucci zum Reitsport zeigt, zierte 1953 die berühmten weichen Leder-Loafer und zwei Jahre später die Handtaschenkollektion der italienischen Luxusmarke.
Das Unternehmen, das 1921 in Florenz von dem Sattlermeister Guccio Gucci gegründet wurde und Lederwaren in eigener Werkstatt herstellte, hat sich mittlerweile zu einem Luxusgüterkonzern entwickelt. Die Verarbeitung von Leder ist heute Aufgabe der Kunsthandwerker des Hauses Gucci.
Ebenso zur Leder-Ikone wurde 1955 die Flap Bag von Coco Chanel. Die Ledertasche ist eine elegante Form der Taschen für Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg. Getragen wird sie über der Schulter mit einem Schulterriemen in Form einer langen Kette, die die Designerin den Schlüsselketten des Waisenhauses abschaute. Das Modell 2.55 aus gestepptem Kalbsleder mit Vintage-Optik ist bis heute ein beliebtes Modell von Chanel.
Eine Leder-Ikone unter den Schuhen ist der Budapester. Woher er stammt, ist nicht ganz klar, aber er weist Merkmale der österreichisch-ungarischen Schuhmachertradition auf und wurde seit Ende des 19. Jahrhunderts in Budapest gefertigt.
Das Hauptkennzeichen des Budapesters ist seine gerade Leistenform, dazu ist er breit geschnitten, hat eine breite runde Spitze und eine doppelte Sohle. Der bekannte Herrenschuh ist außerdem erkennbar an seiner Derby-Form mit offener Schnürung. Häufig ist der Budapester mit einer Fullbrogue-Lochverzierung versehen. Gefertigt wird er in Handarbeit aus hochwertigem Leder, zum Beispiel bei den Traditionsunternehmen Heinrich Dinkelacker oder László Budapest.
Eines der berühmtesten Möbelstücke aus Leder
Das Chesterfield-Sofa gehört zu den berühmtesten Möbelstücken aus Leder. Erfunden wurde es von Lord Philip Stanhope, dem Earl of Chesterfield, im 18. Jahrhundert. Sein Wunsch war ein Sofa, auf dem man sitzen konnte, ohne dass der Anzug zerknittert.
Das markante Sofa ist aus tief geknöpftem Luxusleder, hohen geschwungenen Armlehnen und niedrigem Rückenteil. Man trifft es oft in teuren Herren-Clubs oder Hotel-Lobbies an, denn eine Zigarre vor dem Kamin in diesem Leder-Klassiker ist ein Genuss.
Im 19. Jahrhundert entdeckte Sigmund Freud das Chesterfield-Sofa für seine Entspannungs-Therapie, weshalb das Sofa zu einem Symbol für die Psychoanalyse wurde. Bis heute steht Chesterfield für besonderen Luxus und Qualität.