Die Zahl der ETF-Sparpläne steigt seit Jahren. Eine neue Studie prognostiziert nun, dass sich die Zahl der ETF-Sparpläne, die von europäischen Anlegern genutzt werden, in den nächsten fünf Jahren vervierfachen wird.
Europas Anleger setzen auf Sparpläne
Die Studie „ETF-Sparplanmarkt in Kontinentaleuropa“ von extraETF im Auftrag von BlackRock geht davon aus, dass die Zahl der monatlichen ETF-Sparpläne in Europa im Jahr 2028 auf 32 Millionen ansteigt, gegenüber 7,6 Millionen Ende September 2023. Dabei wurden mit Frankreich, Italien, Österreich und Spanien erstmals auch Märkte außerhalb Deutschlands untersucht.
Das jährlich von europäischen Privatanlegern in ETF-Sparplänen investierte Vermögen wird der Schätzung zufolge bis Ende 2028 die Marke von 64,3 Mrd. Euro übersteigen – Ende September 2023 waren es gemäß der Studie noch 15 Mrd. Euro. Aktuell legen deutsche Sparer im Durchschnitt monatlich 164 Euro über ETF-Sparpläne an. Das hat die Umfrage bei Banken und Brokern ergeben. Die übrigen untersuchten Länder in Kontinentaleuropa weisen eine etwas höhere ETF-Sparplanrate von durchschnittlich 175 Euro auf.
Deutschland mit hohem Wachstum
Wie die Studie feststellt, erreichte im Juni 2017, als der Trend zu ETF-Sparplänen noch in den Kinderschuhen steckte, die Zahl der monatlich ausgeführten ETF-Sparpläne in Deutschland 500.000. Im Mai zählte man bereits eine Million und im Dezember 2020 mehr als zwei Millionen ETF-Sparplanausführungen. Dieses Wachstum trat mit dem Aufkommen von digitalen Brokerage-Plattformen, die einen gebührenfreien ETF-Handel anbieten, in eine neue Phase. Denn über die sogenannten Neobroker, allen voran Trade Republic, konnten Anleger nun Sparpläne für nahezu alle ETFs ab nur einem Euro abschließen.
Ähnlich stark ist laut der Studie der ETF-Trend in Österreich, wo jeder Dritte bereits in dieses Anlageinstrument investiert. Unter den untersuchten Ländern ist die Alpenrepublik der zweitgrößte Markt für ETF-Sparpläne. Viele ausländische Anbieter drängen auf den österreichischen Markt, und das Aufkommen gebührenfreier Broker-Plattformen heizt den Wettbewerb an.
Ende September 2023 gab es in Kontinentaleuropa bereits 7,6 Millionen monatlich ausgeführte ETF-Sparpläne, davon 500.000 außerhalb Deutschlands. Den Schätzungen der Studie zufolge wird deren Zahl außerhalb Deutschlands in Europa bis 2028 auf 10,7 Millionen steigen. Das entspricht rund einem Drittel der prognostizierten Sparplanausführungen.
Vieles spricht für Sparpläne
Die Gründe, warum immer mehr Anleger zu ETF-Sparplänen greifen, sind vielfältig. So können Sparer damit von der Einfachheit, den niedrigen Kosten und der Möglichkeit, im Laufe der Zeit Vermögen anzusammeln, profitieren. Mit nur wenigen Euro pro Monat können sich Sparer ein breites Portfolio aufbauen, das über verschiedene Anlageklassen breit gestreut ist. Zudem können die Sparpläne nach Bedarf flexibel angepasst werden. Einfache Handhabung und niedrige Einstiegshürden machen ETF-Sparpläne auch dank der Wiederanlage von Erträgen und attraktiver Renditen am Aktienmarkt zum idealen Instrument für den langfristigen Vermögensaufbau.
Wenige Indizes sind im Fokus
Digitale Brokerage-Plattformen bieten häufig eine Vielzahl von sparplanfähigen ETFs an. Aus der Untersuchung geht indes hervor, dass bei Anlegern ETFs auf weltweite Aktienindizes wie den MSCI World Index am beliebtesten sind. Sie machen zwölf der 20 gefragtesten börsengehandelten Fonds in ETF-Sparplänen aus.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Die Beliebtheit von ETF-Sparplänen zeigt, dass der Vermögensaufbau mit Aktien durchaus in der breiten Bevölkerung angekommen ist. Die rasanten Wachstumsraten sind ein schönes Signal für die Aktienkultur im Land. Dennoch wünscht man sich, dass damit auch das wirtschaftliche Verständnis für Unternehmen wächst, da Unternehmen nur dann prosperieren, wenn auch die Rahmenbedingungen gut sind.