So werden Emissionszertifikate gehandelt

Wichtiges Werkzeug bei der „Planetenrettung“

(Bildquelle: Pixabay / scholty1970)

Im Zuge des Pariser Klimaabkommens aus dem Jahr 2015 hat sich die Menschheit ambitionierte Ziele zur Senkung des Ausstoßes klimaschädlicher Treibhausgase gesetzt. Viele Staaten wollen bis zum Jahr 2050 die Klimaneutralität erreicht haben, einige bereits früher. Ein wichtiges Werkszeug bei der „Rettung“ der Welt soll der Emissionshandel sein. Dabei können selbst Privatanleger an der Entwicklung des CO2-Preises partizipieren.

Unter Präsident Joe Biden sind die USA in das Pariser Klimaabkommen zurückgekehrt. Vielmehr war es seine Regierung, die im Jahr 2022 den „Inflation Reduction Act“ (IRA) verabschiedet hatte. Dieser enthält viele Punkte wie Subventionen und Steueranreize im Bereich der Erneuerbaren Energien. Allerdings ist dieser angesichts der Bevorzugung der heimischen US-Industrie der Europäischen Union ein Dorn im Auge. Auch die EU versucht, die „grünen“ Technologien zu fördern. Zudem hat man sich unlängst den Emissionshandel ausgedacht.

Immer mehr Branchen steigen in den EU-Emissionshandel ein

Der europäische „New Green Deal“ sieht vor, dass die Staatengemeinschaft bis 2030 mindestens 55 Prozent weniger Treibhausgase als 1990 ausstößt. Gelingen soll dies auch mithilfe des Emissionshandels. Damit dieser ein immer wirkungsvolleres Werkzeug sein kann, werden immer mehr Bereiche der Wirtschaft einbezogen. Die aktuellen Pläne sehen vor, dass drei Viertel aller europäischen CO2-Emissionen künftig in den Emissionshandel einbezogen werden sollen – ab 2027 auch diejenigen aus Wärme und Verkehr.

Schifffahrt und Luftverkehr sollen wiederum klimafreundlicher werden, die Energieeffizienz und der Anteil Erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch europaweit möglichst auf 45 Prozent steigen. Neben der geplanten Beschleunigung des Ausbaus der Erneuerbaren Energien sowie der Steigerung der Energieeffizienz wird auch der Emissionshandel weiter gestärkt. Im Kern gibt der EU-Emissionshandel Treibhausgasen einen Preis. Das betrifft bislang Energieunternehmen, die energieintensive Industrie sowie Teile des Luftverkehrs.

Die Anforderungen steigen

Die Obergrenzen für die Gesamtemissionen einzelner Wirtschaftszweige werden jedes Jahr gesenkt. Zukünftig sollen die Emissionsrechte noch stärker gekürzt werden – bis 2030 im Vergleich zu 2005 schrittweise um 62 Prozent (bisher 43 Prozent). Effiziente Unternehmen sollen künftig kostenlose Emissionszertifikate erhalten. Bislang erhalten der Luftverkehr und besonders im internationalen Wettbewerb stehende Industriesektoren kostenlose Emissionszertifikate. Diese sollen schrittweise abgeschafft werden. Auch die Seeschifffahrt soll ab 2024 mit in den Emissionshandel einbezogen werden.

Inzwischen können auch Anleger EU-Emissionshandel partizipieren. Dazu wurde der UBS Bloomberg CMCI Emissions Index aufgesetzt. Das Open End Index-Zertifikat (WKN: UBS1EA / ISIN: DE000UBS1EA1) auf den UBS Bloomberg CMCI Components Emissions EUR Total Return Index bildet wiederum die Wertentwicklung des zugrunde liegenden Index nach Abzug der Managementgebühr von 0,41 Prozent p.a. ohne Laufzeitbegrenzung eins zu eins ab und macht ihn so für Anleger investierbar. Das Produkt ist zudem börsentäglich unter normalen Handelsbedingungen handelbar.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Lange Zeit war der Emissionshandel nur etwas für große, energieintensiv produzierende Unternehmen. Nun erhalten aber auch interessierte Anleger die Chance, an der Entwicklung des europäischen CO2-Preises zu partizipieren.