Immobilien: Modernisierung lohnt sich

Der Erhalt und/oder die Wertsteigerung von Immobilien erfordern oft Modernisierungsmaßnahmen, diese sind jedoch mit hohen Kosten verbunden.

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Der Werterhalt oder die Wertsteigerung einer Immobilie erfordern unweigerlich Modernisierungsmaßnahmen. Doch wie gehen Haus- und Wohnungseigentümer ein solches Vorhaben am besten an? Welche Maßnahmen stehen dabei im Vordergrund, und wie kann die Finanzierung effektiv gestaltet werden?

Vielfältige Modernisierungspläne der Eigenheimbesitzer

Eine aktuelle Umfrage von dem Finanzierungsvermittler Dr. Klein verdeutlicht: Haus- und Wohnungseigentümer möchten verschiedene Aspekte ihrer Immobilien in den kommenden fünf Jahren modernisieren.

Neben dem Innenausbau sind besonders die Installation oder Erneuerung von Photovoltaik-Anlagen beliebt. (Bildquelle: unsplash / wmmead)

Die Schwerpunkte liegen dabei auf dem Innenausbau (37 Prozent), der Installation oder Erneuerung von Photovoltaik-Anlagen (36 Prozent), der Modernisierung von Badezimmern (32 Prozent) und der Erneuerung von Heizungsanlagen (30 Prozent). Zudem planen knapp ein Viertel Fenstertauschmaßnahmen (24 Prozent).

„Insbesondere das Thema Heizen ist durch das neu verabschiedete Gebäude-Energie-Gesetz bei vielen Eigentümern sehr präsent“, erklärt Thomas Saar, Spezialist für Baufinanzierung bei Dr. Klein.

Aufgrund des neuen Gebäude-Energie-Gesetzes spielt das Thema Heizen bei der Modernisierung eine große Rolle. (Bild: Pixabay / ri)

Bei wem jetzt die womöglich ohnehin schon ältere Heizung kaputtgeht, der überlegt sich sehr genau, ob eine Reparatur noch sinnvoll ist. Vor dem Hintergrund der aktuellen staatlichen Förderungen, beispielsweise durch die KfW, ist eine neue Anlage hier oft die lohnendere Option.

Kostenersparnis als Hauptmotivation

Hauptmotivation der Eigenheimbesitzer für Modernisierungsmaßnahmen ist die langfristige Einsparung von Energiekosten. Dieser Faktor übertrifft sogar den Umweltschutz als Grund.

„Natürlich gehen die beiden Faktoren Hand in Hand“, sagt Thomas Saar. „Doch in Zeiten, in denen vieles deutlich teurer geworden ist, schauen die Leute genauer hin, wo sie sparen können. Und je früher sie entsprechende Modernisierungen vornehmen, desto eher amortisieren sich auch die Kosten, die sie dafür aufbringen müssen. Wenn die Maßnahmen dann auch noch dem Klimaschutz dienen – umso besser.“

Frühzeitige Modernisierungen amortisieren sich schneller, insbesondere vor dem Hintergrund staatlicher Förderungen wie die der KfW.

Finanzierung und Durchführung der Modernisierung

Die Umfrage zeigt, dass 64 Prozent der Befragten Modernisierungskosten von bis zu 50.000 Euro schätzen. Von diesen planen 59 Prozent, die Kosten mittels eines Kredits zu decken.

Die Kosten für eine Modernisierung müssen die meisten mit einem Kredit finanzieren. (Bildquelle: Pixabay / nattanan23)

Je nach Bedarf und Summe stehen verschiedene Optionen, darunter Ratenkredite für kleinere Summen und zweckgebundene Modernisierungsdarlehen für Beträge bis zu 50.000 Euro ohne Grundbucheintrag zur Verfügung. Bei höheren Summen wird eine klassische Baufinanzierung in Betracht gezogen.

Unabhängig von der Finanzierung beauftragen 80 Prozent der Befragten Handwerker für die Modernisierung, während fast zwei Drittel (63 Prozent) selbst mit anpacken möchten. Fast die Hälfte der Befragten (47 Prozent) erhält Unterstützung von der Familie.

Trotzdem sind sich 44 Prozent bewusst, dass Modernisierungsprojekte mit einem gewissen Aufwand verbunden sind, während jeweils 44 Prozent vor den potenziell langen Bauzeiten und möglichen Kostenüberschreitungen zurückschrecken. Ein Fünftel der Befragten zeigt Besorgnis hinsichtlich sich ändernder politischer Vorgaben im Bereich der Modernisierung.

Besonders die energetische Sanierung lohnt sich

Der Baufinanzierer Interhyp hat die Preisdynamik bei Häusern für einzelne Energieklassen analysiert, um einen präziseren Einblick in die Entwicklung der Immobilienpreise zu gewinnen. “Seit dem Beginn der Zinswende Anfang 2022 verzeichnen besonders energieineffiziente Immobilien in Deutschland einen deutlichen Wertverlust. Im Gegensatz dazu sind Häuser in den höheren Energieklassen A und B vergleichsweise stabil geblieben”, erklärt Jörg Utecht, Vorstandsvorsitzender der Interhyp Gruppe.

Im August 2023 lagen die Preise für Häuser der Energieklassen A+/A im Median um 9,5 Prozent unter dem Niveau von Anfang 2022, während bei Immobilien der niedrigsten Energieklassen G und H ein Rückgang von 24,6 Prozent zu verzeichnen war. Die Preise von Häusern der Energieklasse B sanken im gleichen Zeitraum um 10,2 Prozent, in den Klassen C/D liegt ein Minus von 18,5 Prozent vor und in den Klassen E/F beträgt der Rückgang 22 Prozent.