Tesla lässt das „Cyberbeast“ los

Beim Elektrowagenbauer hielt sich die Euphorie angesichts des Cybertruck-Auslieferungs-Events in grnezen.

(Bildquelle: Mit freundlicher Genehmigung von Tesla, Inc.)

Im Fußball heißt es: „Wichtig ist auf’m Platz“. Am Ende müssen die Spieler ihre Leistung im Spiel auf dem grünen Rasen abliefern. Ähnliches gilt für die Börse. Hier steht die Kursperformance im Mittelpunkt. Wenn man sich die Reaktionen der Tesla-Aktie (WKN: A1CX3T / ISIN: US88160R1014) auf die Markteinführung und das Auslieferungs-Event für den Cybertruck anschaut, war die Leistung des Elektrobauers auf’m Platz alles andere als überzeugend.

Ein Straßenpanzer für den Terminator

Seit Jahren warten Fans auf den Elektro-Pickup-Truck. Insbesondere die US-Amerikaner sind verrückt nach dieser Art von Auto. Entsprechend wichtig ist diese Kategorie, wenn die E-Auto-Revolution gelingen soll. Tesla geht nun mit einem futuristisch aussehenden Fahrzeug ins Rennen. Vom Aussehen her könnte man aber genauso gut von einem Panzer für die Straße sprechen.

Der Terminator oder Neo aus den Matrix-Filmen würden sich aller Voraussicht nach in diesem Fahrzeug wohlfühlen. Der Umstand, dass die Tesla-Aktie am Donnerstagabend nach US-Börsenschluss rund 2 Prozent an Wert einbüßte und auch im laufenden Handel mit knapp 2 Prozent im Minus lag, zeigt, dass Anleger eher ein mulmiges Gefühl beim Cybertruck haben.

US-Amerikaner sind verrückt nach Pickups – auch wenn nicht alle es zum Campen nutzen. (Bildquelle: Mit freundlicher Genehmigung von Tesla, Inc.)

Das „Cyberbeast“ kommt

Vor nicht allzu ferner Zukunft hatte Tesla vor, den Massenmarkt mit Elektroautos zu erobern. Für den Cybertruck wird dies allerdings nicht gelten. Zumindest nicht bis 2025. Und dann kann man sich immer noch darüber streiten, ob ein Listenpreis von knapp 61.000 US-Dollar als günstig bezeichnet werden kann. Tesla wird sich zunächst auf deutlich teurere Ausführungen des Cybertrucks konzentrieren.

Schließlich hat es der Konzern derzeit mit einem harten Preiskampf zu tun und muss zumindest auf diese Weise die Margen stützen. Zumal sich in jüngster Zeit, auch angesichts der Inflation, Fragen im Hinblick auf die Nachfragestärke am Markt für Elektroautos ergeben haben. Für den Cybertruck sind zunächst drei Varianten angedacht.

Die Heckantrieb-Variante ist mit einem Listenpreis von 60.990 US-Dollar die günstigste und soll eine Reichweite von etwas mehr als 400 km haben. Verfügbar soll sie aber erst ab 2025. Wesentlich früher soll es das Allradantrieb-Modell für 79.990 US-Dollar bei einer Reichweite von knapp 550 km geben. Für 99.990 US-Dollar bei einer Reichweite von 515 km schickt Tesla zudem das Spitzenmodell „Cyberbeast“ ab 2024 auf die Straße.

Tesla muss die Margen im Blick behalten

Die hohe Zahl an Vorbestellungen zeigt, dass viele Autofahrer gerne einen Cybertruck fahren würden. Allerdings hatte es immer wieder Berichte darüber gegeben, wie schwierige die Produktion sei angesichts der ungewöhnlichen Form und der verbauten Materialien.

Tesla-Chef Elon Musk selbst hat immer wieder auf entsprechende Schwierigkeiten verwiesen. Angesichts der schwierigen Produktion stellt sich aber auch die Frage nach der Profitabilität des Fahrzeugs, und dies ausgerechnet in einer Zeit, in der Anleger gerade die sinkenden Margen bei Tesla bemängeln.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Mit dem Cybertruck geht Tesla ein hohes Risiko ein. Allerdings könnte der Elektrowagenbauer gerade die Pickup-Truck-Verrückten US-Amerikaner für Elektroautos gewinnen.

Wer das Einzelaktien-Risiko vermeiden und nicht nur auf Tesla, sondern stattdessen auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von Unternehmen setzen möchte, die in den Bereichen E-Mobilität, Akkus oder in der Lithium-Förderung aktiv sind, kann sich das Indexzertifikat (WKN: DA0AAU / ISIN: DE000DA0AAU2) auf den E-Mobilität Batterie Index anschauen. In diesem Index sind neben Tesla noch weitere Player aus diesen Branchen enthalten. Dazu zählen unter anderem BYD, Varta und der Lithium-Spezialist Albemarle.