Märkte am Mittwoch: Rekordjagd geht weiter

US-Big-Tech meldet sich zurück | "Überkaufte Marktlage" im DAX

Bildquelle: markteinblicke.de

Die US-Börsen beendeten den gestrigen Dienstaghandel uneinheitlich. Dieses Mal zeigten sich die großen Tech-Titel gestärkt, während die Nebenwerte etwas schwächelten. Heute notierten wiederum sämtliche US-Indizes um den Vortagesschluss.

Der Dow Jones notierte 0,1 Prozent im Minus bei 36.120 Punkten. Der S&P 500 verlor 0,1 Prozent auf 4.565 Punkte, während der NASDAQ Composite um 0,1 Prozent auf 14.227 Zähler nachgab.

Zu hohe Erwartungen an Zinssenkungen

Sowohl im DAX als auch an der Wall Street waren die Hoffnungen auf baldige und deutliche Leitzinssenkungen Treiber der jüngsten Kursrallye. Die Zinserwartungen scheinen jedoch aus Sicht von Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank, zu ambitioniert zu sein.

“An den Geldmärkten werden nun bis zum Jahresende 2024 Zinssenkungen in Höhe von insgesamt 1,50 Prozentpunkten eingepreist, beginnend mit einer auf 85 Prozent Wahrscheinlichkeit taxierten Senkung im März. Da die EZB jedoch voraussichtlich erst Sicherheit gewinnen möchte, dass die Inflationsraten nachhaltig in den Zielbereich um 2Prozent zurückkehren werden, dürften die Erwartungen der Geldmärkte zu ambitioniert sein. Dies könnte den Euro mittelfristig stützen, sobald die Positionen an den Geldmärkten aufgelöst werden, die auf frühere Senkungen setzen”, heißt in seiner Analyse.

Der Blick nach Asien

Die asiatischen Märkte präsentierten sich am Mittwochmorgen überwiegend stärker. Der japanische Nikkei 225 verzeichnete Kursgewinne von 2,0 Prozent auf 33.445 Punkte, während der Hongkonger Hang Seng Index um 0,8 Prozent auf 16.463 Zähler zulegen konnte.

So steht´s um den DAX

Nach dem gestrigen Rekordhoch zeigte sich der DAX am Mittwochnachmittag erneut stärker und verzeichnete auch heute neue Rekordstände. Zwischenzeitlich wurde ein Stand von 16.727,07 Punkten erreicht. Am Abend lag das Plus bei 0,75 Prozent auf 16.656,44 Zähler. Entsprechend sahen die Analysten bei der Helaba den Aufwärtsimpuls intakt.

Dieser sei mit dem neuen Allzeithoch bestätigt worden. “Allerdings ist es mit den massiven Kursgewinnen der letzten Wochen zu einer klar überkauften Marktlage gekommen, die eine vorübergehende Korrektur wahrscheinlich macht”, heißt es in ihrer Analyse.

Besonders deutlich konnten an der Indexspitze Volkswagen, Sartorius und Porsche Automobil zulegen. Auf der Verliererseite standen wiederum Hannover Rück, Zalando und vor allem Merck KGaA. Der Pharmakonzern musste in klinischen Studien einen herben Dämpfer hinnehmen. Die Aktie verlor daraufhin prozentual zweistellig.

So handeln Sie den DAX

Mit dem gestrigen Aufwärtstag hat der deutsche Leitindex sowohl auf Intraday- als auch auf Schlusskursbasis einen neuen Höchststand markiert.

Bei der UBS sah man für den heutigen Handelstag die folgenden Szenarien.

Das Long-Szenario: Nach dem Sprung auf ein neues Rekordhoch ist der Weg für den DAX aus charttechnischer Sicht frei von Widerständen. Zur weiteren Orientierung können jedoch die runden Marken wie bspw. die 17.000er-Schwelle herangezogen werden. Das rechnerische Aufwärtspotenzial aus dem V-Muster, das sich nach dem Oktober-Top im Chart herausgebildet hatte, wurde mit dem gestrigen Kursschub allerdings bereits abgearbeitet.

Das Short-Szenario: Kommt es jetzt zu einem Rücksetzer infolge erster Gewinnmitnahmen, müsste zunächst auf das Juni-Hoch bei 16.427 geachtet werden. Darunter bieten sich das Mai-Top bei 16.332 und das Zwischenhoch vom 3. Juli bei 16.209 als mögliche Wendemarken für ein Pullback an. Drehen die Kurse dort nicht nach oben, könnte es zu einem Test der beiden August-Tops im Bereich von 16.060 sowie 16.043 und/oder der 16.000er-Schwelle kommen. Unterhalb der Tausender-Marke würde schließlich die breite Auffangzone zwischen 15.800 und dem Volumenmaximum, dem GD200 sowie der 100-Tage-Linie (aktuell bei 15.634) in den Fokus rücken.

Produkt (Call) WKN SL/KO/Strike* Hebel Briefkurs
Turbo OS UL903Y 14.612,89 8,57 19,29 EUR
Turbo OS UL9H01 15.268,89 12,95 12,78 EUR
Produkt (Put) WKN SL/KO/Strike* Hebel Briefkurs
Turbo OS UL71RJ 18.446,40 8,61 19,20 EUR
Turbo OS UL940L 17.800,40 12,95 12,76 EUR

*SL = Stop-Loss (Mini-Futures) / KO = Knock Out (Turbos) / Strike = Ausübungspreis (Optionsscheine); Weitere passende Produkte sowie Informationen zu Chancen und Risiken finden Sie unter: www.ubs.com/keyinvest

Die Datenlage an und abseits der Börse

Hierzulande blicken Anleger auf die deutschen Daten zum Auftragseingang in der Industrie für den Monat Oktober. Hier hatte das Statistische Bundesamt heute morgen einen Rückgang um 3,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat gemeldet.

Am Nachmittag ging die Vorbereitung auf die November-US-Arbeitsmarktdaten weiter. Diese werden am Freitag gemeldet. Doch schon heute gab es mit dem aktuellen ADP-Report einen Vorgeschmack.

Statt der erwarteten 128.000 Stellen, wurden in der US-Privatwirtschaft im November nur 103.000 Jobs geschaffen. Für den offiziellen Arbeitsmarktbericht wurde zuletzt ein Wert in Höhe von 190.000 erwartet.

Weitere Daten und Prognosen finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.

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