Märkte am Montag: Neue DAX-Rekorde

Fed und EZB im Fokus | Die Zinssenkungsfantasie könnte diese Woche auf die Probe gestellt werden

Bildquelle: markteinblicke.de

Die US-Börsen haben am Freitag für positive Vorgaben für den DAX zum Wochenauftakt gesorgt. Nach den neusten Arbeitsmarktdaten für den Dezember schlossen die wichtigsten Aktienindizes an der Wall Street und Nasdaq im Plus. Der Start in den Montaghandel fiel jedoch uneinheitlich aus.

Nachdem der S&P 500 am Freitag auf ein neues Jahreshoch gestiegen war, zeigte sich das Barometer am Montag wenig bewegt auf 4,609 Punbkte (+0,1 Prozent). Der Nasdaq Composite verlor 0,2 Prozent auf 14.376 Punkte, während der Dow Jones 0,3 Prozent auf 36.341 Zähler zulegte.

US-Arbeitsmarktdaten zeigen sich robust

Der US-Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin robust. Die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft wuchs um 199.000 Personen, womit die Konsenserwartungen um 19.000 übertroffen wurden. Die Löhne zogen derweil im Monatsvergleich um 0,4 Prozent an – ein Anstieg, den lediglich 3 von 62 Analysten in dieser Höhe vorhergesehen hatten, wie die Deutsche Bank am Morgen schreibt. Die Arbeitslosigkeit ging wider Erwarten von 3,9 auf 3,7 Prozent zurück – und das, obwohl die Arbeitsmarktpartizipation von 62,7 auf 62,8 Prozent kletterte.

„Nach wie vor hegt der Markt aber recht expansive Leitzinsfantasien. Diese könnten im Laufe der Woche durch höher als erwartet ausfallende Inflationsraten beziehungsweise eine falkenhafte Fed-Sitzung weiter gedämpft werden“, warnt Ulrich Stephan von der Deutschen Bank.

Der Blick nach Asien

In Tokio legten die japanischen Aktien zu, da auch hier die Hoffnung zunimmt, dass die japanische Zentralbank die Zinssätze in der nächsten Woche nicht erhöhen würde.

Der Nikkei 225 schloss 1,5 Prozent höher bei 32.791 Zählern, während der breit gefasste Topix 1,47 Prozent zulegte und bei 2.358 Punkten schloss.

So steht´s um den DAX

Der DAX zeigte sich am Montag 0,21 Prozent fester und notierte bei 16.794,43 Zählern. Zuvor war bei 16.817,81 ein neues Rekordhoch erreicht worden.

An der Indexspitze notierten Sartorius, VW und Deutsche Börse, während die Verlierergruppe vor allem aus Zalando, Siemens Energy und Bayer bestand.

Nachdem der DAX in der vergangenen Woche auf ein neues Allzeithoch gestiegen ist, „besteht zwar die Möglichkeit, dass es zu einer Verschnaufpause kommt, das Ende der Fahnenstange ist aber mittel- und langfristig wohl noch nicht erreicht“, schreibt die Helaba am Morgen.

Vor allem die Zinssenkungsfantasie sei ein stützender Faktor und diese könnte in der neuen Woche auf die Probe gestellt werden. Der Markt scheint einseitig positioniert und dies birgt Risiken, wenn die Erwartungen einer „dovishen“ Fed nicht erfüllt werden.

So handeln Sie den DAX

Bei der UBS sah man für den heutigen Handelstag die folgenden Szenarien.

Das Long-Szenario: Auf der Oberseite ist der Weg – nach dem erfolgreichen Ausbruch über das Top vom Mittwoch bei 16.727 Punkten – frei von charttechnischen Widerständen. Zur Orientierung könnten aber die runden Hunderter- und Tausender-Marken herangezogen werden.

Das Short-Szenario: Auf der Unterseite könnte nun eine erste Haltelinie bei 16.727 gezogen werden, darunter sollte das Juli-Hoch bei 16.529 stützend wirken. Unterhalb dieses Levels käme das Juni-Hoch bei 16.427 als Unterstützung infrage.

Kommt es zu einem größeren Rücksetzer – der nach den jüngsten Kursanstiegen ins charttechnische Bild passen würde –, müsste auf das Mai-Top bei 16.332 bzw. das Zwischenhoch vom 3. Juli bei 16.209 geachtet werden. Drehen die Notierungen dort nicht nach oben, könnten die beiden August-Tops im Bereich von 16.060 sowie 16.043 angesteuert werden.

Produkt (Call) WKN SL/KO/Strike* Hebel Briefkurs
Turbo OS UL9LV1 14.837,42 8,58 19,58 EUR
Turbo OS UL92VJ 15.477,50 12,63 13,31 EUR
Produkt (Put) WKN SL/KO/Strike* Hebel Briefkurs
Turbo OS UE9XHW 18.742,29 8,58 19,55 EUR
Turbo OS UH0RE0 18.111,20 12,65 13,26 EUR

*SL = Stop-Loss (Mini-Futures) / KO = Knock Out (Turbos) / Strike = Ausübungspreis (Optionsscheine); Weitere passende Produkte sowie Informationen zu Chancen und Risiken finden Sie unter: www.ubs.com/keyinvest
Stand 11.12.2023, 7:00 Uhr

Die Datenlage an und abseits der Börse

In dieser Woche wird es noch einmal richtig spannend! Die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank entscheiden über das weitere geldpolitische Vorgehen. „In den letzten Wochen hat sich eine große Diskrepanz entwickelt zwischen dem, was Notenbankvertreter einerseits und Marktteilnehmer andererseits über den Zinsausblick denken“, so die Helaba und schreibt weiter:

Was machen Fed und EZB diese Woche? (Bildquelle: EZB/Fed)

„Während von Zentralbankseite die Tür für eine zusätzliche Straffung noch nicht verschlossen ist und gesagt wurde, dass die Zeit noch nicht gekommen sei, um über Zinssenkungen zu diskutieren, werden diese marktseitig bereits für kommendes Frühjahr eskomptiert.“

Der besser als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht habe nun für eine kleine Korrektur der Zinserwartungen gesorgt. „Nun stellt sich die Frage, ob sich der disinflationäre Trend fortsetzt.“

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