Marktteilnehmer hatten erwartet, dass die US-Notenbank Fed die Erwartungen an zu aggressive Leitzinssenkungen im kommenden Jahr etwas dämpfen würde. Es kam jedoch ganz anders.
Dass weitere Leitzinserhöhungen ausgeschlossen würden, war erwartet worden, allerdings haben die US-Währungshüter für das kommende Jahr Leitzinssenkungen von bis 75 Basispunkten ins Spiel gebracht. Dies würde die Leitzinsen von etwa 5,25 bis 5,50 in den Bereich von 4,6 Prozent bringen.
Zwar hatten Marktteilnehmer zuletzt für Ende 2024 einen Zins von 4,18 Prozent in Aussicht gestellt, allerdings hat sich die Fed diesen Erwartungen deutlich stärker angenähert als man dies an den Finanzmärkten erwartet hatte.
Großer Jubel an den US-Börsen
Dies sorgte dafür, dass die US-Börsen im gestrigen Mittwochhandel deutliche Kurszuwächse verbuchen konnten. Der Dow Jones Industrial Average kletterte sogar auf ein Rekordhoch und bezwang erstmals die Marke von 37.000 Punkten.
Die gute Stimmung hielt heute an. Im Dow Jones lagen die Zuwächse bei 0,3 Prozent auf 37.203 Zähler. S&P 500 und NASDAQ Composite legten um 0,4 bzw. 0,3 Prozent auf 4.726 bzw. 14.779 Punkte zu.
Heute sorgte hierzulande jedoch die EZB für die kalte Dusche. Auch hier blieben die Leitzinsen unangetastet. Allerdings sagte Notenbankchefin Lagarde, dass man sich überhaupt nicht mit Zinssenkungen beschäftigt habe. im Fall der Fed klang dies deutlich dovisher.
Adobe enttäuscht mit dem Ausblick
Unternehmensseitig stand vor allem Adobe (WKN: 871981 / ISIN: US00724F1012) im Fokus. Die Zahlen zum abgelaufenen Quartal fielen überzeugen aus, allerdings enttäuschte Adobe mit dem Ausblick ein wenig, sowohl auf der Umsatzseite als auch bei den Ergebnisse.
Der Blick nach Asien
In Asien wurden das Ende der Leitzinserhöhungen der Fed und die Aussichten auf Leitzinssenkungen im kommenden Jahr nur teilweise gefeiert. Während der Hongkonger Hang Seng Index 1,1 Prozent zulegen und auf 16.402 Punkte klettern konnte, verzeichnete beispielswiese der japanischen Nikkei 225 ein Kursminus von 0,7 Prozent auf 32.686 Zähler.
So steht´s um den DAX
Der DAX konnte den Schwung aus den USA zunächst mitnehmen und auf ein neues Allzeithoch bei 17.003,28 Punkte springen. Damit wurde erstmals sogar die 17.000er-Marke geknackt. Allerdings wurden die Gewinne am Nachmittag abgegeben. Am Abend notierte das Barometer bei 16.752,23 Punkten (-0,08 Prozent).
Die Helaba-Analysten hatten bereits gewarnt, dass die technischen Indikatoren auch ein erhöhtes Risiko für Rücksetzer zeigen würden.
Besonders deutlich konnten an der Indexspitze Vonovia, Zalando und Siemens Energy zulegen, während die Verlierergruppe vor allem auf Hannover Rück, Munich Re und Commerzbank bestand.
So handeln Sie den DAX
Bei der UBS sah man für den heutigen Handelstag die folgenden Szenarien.
Das Long-Szenario: Auf der Oberseite können jetzt sowohl bei 16.800 als auch bei 16.837 Punkten zwei kleinere Widerstände vermerkt werden. Kann der DAX auf ein neues Rekordhoch ausbrechen, wäre der Weg darüber frei von charttechnischen Hürden. Zur Orientierung lässt sich indes weiterhin die 17.000er-Barriere heranziehen.
Das Short-Szenario: In der Gegenrichtung ist der erste Halt unverändert am Zwischenhoch aus der Vorwoche bei 16.727 zu finden. Fällt das Aktienbarometer unter diesen Halt, würden das Juli-Hoch bei 16.529 und das Juni-Hoch bei 16.427 als Unterstützungen nachrücken. Weitet sich der Rücksetzer anschließend aus, könnte das Mai-Top bei 16.332 und das Zwischenhoch vom 3. Juli bei 16.209 angesteuert werden. Darunter sollten die beiden August-Tops bei 16.060 und 16.043 stützend wirken, wobei es auf diesem Niveau auch zu einem schnellen Dip an die runde 16.000er-Schwelle kommen könnte.
Produkt (Call) | WKN | SL/KO/Strike* | Hebel | Briefkurs |
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Turbo OS | UL9A3M | 14.911,22 | 8,49 | 19,91 EUR |
Turbo OS | UL9257 | 15.602,74 | 12,96 | 13,05 EUR |
Produkt (Put) | WKN | SL/KO/Strike* | Hebel | Briefkurs |
Turbo OS | UH4JXB | 18.879,61 | 8,49 | 19,88 EUR |
Turbo OS | UH0L8D | 18.188,81 | 12,99 | 12,99 EUR |
Die Datenlage an und abseits der Börse
Nach der Fed war heute die EZB an der Reihe. Diese hatte weitere Leitzinserhöhungen gewissermaßen bereits vom Tisch genommen, sodass das Überraschungspotenzial dieses Mal eher gering ausfallen sollte. Allerdings war man weniger offen gegenüber Leitzinssenkungen als die Fed.
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