Zweifel an Teslas Wachstumsmodell?

BYD hat Tesla zuletzt in vielen Kategorien ausgestochen. Für den Elektroautobauer ergeben sich jedoch auch einige weitere Herausforderungen.

(Bildquelle: Mit freundlicher Genehmigung von Tesla, Inc.)

Mit Apple (WKN: 865985 / ISIN: US0378331005) und Tesla (WKN: A1CX3T / ISIN: US88160R1014) sorgten an den ersten Handelstagen des Börsenjahres 2024 zwei Aktien für schlechte Nachrichten, die 2023 und auch in den Jahren davor zu den absoluten Anlegerlieblingen gehören.

Anlegerlieblinge Tesla und Apple unter Druck

Im Fall von Apple sorgten einige Ratingherabstufungen für Aufsehen. Tim Long, Analyst bei Barclays, verwies zum Beispiel auf die anhaltende Absatzschwäche bei Geräten wie dem iPad, Macs, Wearables wie der Apple Watch und selbst dem neuesten iPhone.

Für Tesla verlief bereits das Jahr 2023 turbulent, obwohl die Aktie des Elektroautobauers auf Jahressicht ihren Wert in etwa verdoppeln konnte. Allerdings fiel bereits die zweite Jahreshälfte mit einem Minus von rund 5 Prozent alles andere als beeindruckend aus.

Noch mehr Konkurrenzdruck für Tesla

Dass Tesla in keinem ganz einfachen Umfeld operiert hatte sich bereits im Vorjahr gezeigt, als die Nachfrage nach Elektroautos aufgrund der anhaltend hohen Inflation und der schwachen Konjunktur ebenfalls stotterte.

Gleichzeitig wird der Konkurrenzdruck immer größer. Es kommen immer mehr Elektroautomodelle auf den Markt, während Tesla in dieser Hinsicht eher hinterherhinkt. Der Verkaufsstart des Cybertrucks sollte zum Jahresende diesen Trend umkehren, fiel aber eher enttäuschend aus.

Wie stark die Konkurrenz ist, zeigte sich unter anderem an den Erfolgen von BYD (WKN: A0M4W9 / ISIN: CNE100000296). Die Chinesen produzierten 2023 mehr als 3 Millionen NEVs (New Energy Vehicles). Bei Tesla waren es 1,85 Millionen Autos.

Allerdings hinkt der Vergleich auch immer ein wenig, da BYD auch Hybridfahrzeuge im Angebot hat und diese ebenfalls unter die NEVs fallen. Bei den Auslieferungen hatte Tesla einen Anstieg um 38 Prozent auf 1,81 Millionen Autos verzeichnet. Dazu dürften auch die massiven Preissenkungen beigetragen haben, allerdings kosten diese bekanntermaßen Rendite.

Schwieriges Jahr für Tesla voraus

Bernstein-Analyst Toni Sacconaghi rechnet nicht damit, dass 2024 für Tesla wesentlich einfacher werden sollte. Er geht sogar von einem „schwierigen“ Jahr aus. Daher hat er im Fall der Tesla-Aktie das „Underperform“-Rating und das Kursziel von 150,00 US-Dollar bestätigt.

Der Analyst geht für 2024 von niedrigeren Margen und enttäuschenden Absätzen aus. Es wird nicht erwartet , dass Tesla die Preise noch weiter senken kann, um eine ausreichende Nachfrageelastizität zu erreichen, ohne dass der Free Cashflow negativ wird. Bereits 2023 habe Tesla die Preise senken müssen, um Absatzwachstum zu generieren.

Die Modelle seien 2024 jedoch ein weiteres Jahr älter, während es mehr Konkurrenzangebote geben würde. Zudem sei die Bewertung der Aktie sehr hoch und eher mit wachstumsstarken Tech-Unternehmen zu vergleichen. Aus Analystensicht dürften mit der Zeit immer mehr Anleger Teslas Wachstumsmodell infrage stellen.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Die Hinweise auf den zunehmenden Konkurrenzdruck oder eine hohe Bewertung der Tesla-Aktie sind nicht neu. Die Aktie hat sich daher in den vergangenen Jahren stark volatil präsentiert, konnte Anlegern auch angesichts des anhaltenden Charismas von Konzernchef Elon Musk vielen Anlegern auch Freude bereiten.

Wer das Einzelaktien-Risiko vermeiden und nicht nur auf Tesla, sondern stattdessen auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von Unternehmen setzen möchte, die in den Bereichen E-Mobilität, Akkus oder in der Lithium-Förderung aktiv sind, kann sich das Indexzertifikat (WKN: DA0AAU / ISIN: DE000DA0AAU2) auf den E-Mobilität Batterie Index anschauen. In diesem Index sind neben Tesla noch weitere Player aus diesen Branchen enthalten. Dazu zählen unter anderem BYD, Varta und der Lithium-Spezialist Albemarle.