Rugby-Shirt: vom Sportplatz zum Trend-Piece

Bei diesem Modetrend trifft einst raue Sportivität auf neue Eleganz

Das Rugby-Shirt ist gleichzeitig sportlich und gepflegt. (Bildquelle: iStock / Wavebreakmedia)

Das Rugby-Shirt war einst die Sportausrüstung für einen etwas rauen Sport der englischen Oberschicht. Doch seine herausragende Qualität und sein elitärer Look haben diesem Kleidungsstück eine größere Zukunft beschert, als „nur“ ein Sportshirt zu bleiben: Steil nach oben ging es mit dem Rugby-Shirt in der Modewelt, rauf auf die Laufstege großer Designer-Fashionshows und rein in die Kollektionen der Modehersteller. Dort ist es mal mehr oder weniger „in“ – doch dieses Jahr feiert das Rugby-Shirt sein Comeback!

Rugby hat seinen Ursprung im Fußball

Das Rugby-Shirt hat seinen Ursprung im Rugbysport des 19. Jahrhunderts, was seinen sportlichen Charakter erklärt. Dort wurde das Shirt mit dem charakteristischen Kragen von den Spielern auf dem Platz getragen.

Der Rugbysport soll im Jahr 1823 von William Webb Ellis in Großbritannien erfunden worden sein, als dieser während eines Fußballspiels mit dem Ball im Arm losrannte und nach den damaligen Regeln so weit zurücklaufen durfte, wie er wollte, ohne den Ball abgeben zu müssen. 1871 wurde die Rugby Football Union gegründet, die zu dieser Zeit erstmals vom englischen Fußballverband, der Football Association, abgespalten wurde.

Besonders beliebt ist Rugby in England, Schottland, Wales und Irland, aber auch weit über die Grenzen Großbritanniens hinaus, wie zum Beispiel in Australien, Neuseeland, Südafrika oder Argentinien.

Beim Rugby muss der Gegner mit dem Ball aufgehalten werden. (Bildquelle: Pexels / Patrick Case)

Rugby ist ein traditioneller Sport der Elite

Der elitäre Sport wird vor allem von der Oberschicht gespielt und häufig an Privatschulen und Gymnasien angeboten. Bei dem Spiel, das mit der Hand und dem Fuß gespielt wird, wird ein eiförmiger Ball in das Malfeld des Gegners getragen oder gekickt, indem er nicht nach vorne, sondern nur zur Seite und nach hinten gespielt werden darf.

Kommt der Ball im Zielbereich des Gegners an, erhält die Mannschaft 5 Punkte. Durch das sogenannte Tackling versucht die Gegenmannschaft, den Ballträger durch Festhalten und weitere strategische und körperliche Maßnahmen aufzuhalten, weshalb Rugby durchaus ein physischer und harter Sport ist.

Der Check: Das ist charakteristisch für ein Rugby-Shirt

Wer sich unter einem Rugby-Shirt zunächst einmal nichts vorstellen kann – so kann man es sich als eine Mischung aus Poloshirt und Sweatshirt vorstellen. Das in der Regel langärmlige Rugby-Shirt besteht aus einem festen, robusten Baumwollstoff, was sich bei seinem Einsatz im Rugbyspiel bewährt macht.

Denn bei diesem körpernahen Sport muss es so einiges aushalten und sollte nicht zu schnell reißen. Außerdem besitzt das Rugby-Shirt einen weißen Kragen und eine breite, weiße Knopfleiste, manchmal ganz, manchmal mit einem oder zwei Knöpfen. An den Ärmelenden finden sich Bündchen, nach unten hin hat das Rugby-Shirt einen geraden Schnitt ohne Bund, wodurch es sich wiederum vom Sweatshirt unterscheidet.

Typisch für dieses hochwertig verarbeitete Oberteil sind die horizontalen Blockstreifen, die auf dem Sportplatz dazu dienten, dass die Teampartner mit einem schnellen Blick zugeordnet werden konnten. Häufig verwendete Farben sind die gedeckten Farben Dunkelgrün, Dunkelblau und Bordeaux, es gibt aber auch Varianten mit leuchtendem Gelb, Orange oder Rot in Verbindung mit Weiß.

Rugby-Shirts sind bekannt für ihre Blockstreifen. (Bildquelle: iStock / Jitalia17)

Der lange Weg vom Sportplatz in die Modewelt

Im 20. Jahrhundert entdeckten Modedesigner den besonderen Charme des Rugby-Shirts und nahmen es unter der Bezeichnung „Preppy-Stil“ – den elitären Style der Eliteschüler – in ihre Modekollektionen auf.

Mit den markanten breiten Blockstreifen hat das Kleidungsstück sowohl einen sportlichen Charakter, sorgt aber durch den weißen Kragen und den dicken Baumwollstoff gleichzeitig für ein sehr gepflegtes und elegantes Auftreten. Ähnlich wie das Poloshirt, ist das Rugby-Shirt bei modebewussten Menschen beliebt, die Wert auf ein gepflegtes Äußeres legen.

Im Laufe der Zeit wurde das Rugby-Shirt modisch neu interpretiert, aber im Großen und Ganzen haben sich die Retro-Elemente nur wenig verändert. Dieses traditionelle Kleidungsstück ist gut so, wie es ist, und muss nicht ständig neu erfunden werden. Das Rugby-Shirt ist bis heute mehr als nur Sportbekleidung – vielmehr ist es ein Ausdruck von Stil, Authentizität und einer Verbindung zu den Wurzeln des Rugbysports.

Rugby wird traditionell an Privatschulen gespielt. (Bildquelle: Unsplash / Philippa Rose Tite)

Diese Hersteller zelebrieren das Rugby-Shirt

Viele verschiedene Modehersteller bieten Rugby-Shirts in ihren aktuellen Kollektionen an – von Sportbekleidungsmarken über Filialisten bis hin zu Luxuslabels. Sowohl Herren, Damen als auch Kinder können es tragen. Wenn von Rugby-Shirts die Rede ist, fallen einem sofort die folgenden Hersteller ein.

Ralph Lauren

Einer der bekanntesten Hersteller für Rugby-Shirts ist Ralph Lauren. Die US-amerikanische Lifestyle-Marke hat sowohl ganz klassische Shirts mit Blockstreifen als auch Varianten in Kurzarm oder Neuinterpretationen mit Kapuze im Sortiment. Bei den Farbkombis gibt es eine große Auswahl, die Preise liegen so um 200 Euro.

Gant

Bei Gant, dem schwedischen Modeunternehmen mit amerikanischen Wurzeln, heißen die Rugby-Shirts „Rugger“ und es gibt sie in Unifarben oder mit Blockstreifen zum Preis von ca. 130 Euro. Der Hersteller variiert bei der Ausführung der Modelle und sorgte zum Beispiel mit einem Hasen-Frottee-Badge auf der Brust für Abwechslung.

Rugby-Shirt von Gant im traditionellen Preppy-Look. (Bildquelle: Gant)

Tommy Hilfiger

Die Premiumbrand Tommy Hilfiger, die Mode im amerikanischen Stil anbietet, hat sich ebenfalls auf Rugby-Shirts spezialisiert. Die Hauptfarben sind hier Blau, Weiß und Rot, passend zum Markenlogo und dem bekannten Hilfiger-Style. Die Preise liegen hier bei 100 bis 150 Euro.

So einfach lässt sich das Rugby-Shirt im Alltag kombinieren

Um das Rugby-Shirt zu stylen, gibt es keine besonderen Regeln. Es passt gut zur Jeans, aber auch zur Chino, zur Cargohose, zur Baggy Pant und sogar zu Shorts. Wer möchte, kann ein Rundhals-Shirt darunter tragen, mehr braucht es nicht. Alternativ kann es mit einem Hemd darunter kombiniert werden. Freizeitschuhe wie Sneaker, Bootsschuhe oder Stiefeletten machen den Look komplett.