Bitcoin & Co: Endlich mainstreamtauglich?

Nach der SEC-Bitcoin-ETF-Entscheidung beginnt in der Krypto-Gemeinde eine neue Zeitrechnung.

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Auf diesen Tag hatten Krypto-Fans gehofft. Am Mittwoch, den 10. Januar 2024, war es endlich so weit. Die US-Börsenaufsicht SEC hatte endlich Bitcoin-ETFs auf Spot-Basis erlaubt. Nur um zu unterstrichen, wie verrückt es in der Krypto-Welt zugeht, hatten Hacker Tage zuvor den X-Account der Börsenaufsicht noch gehackt und eine entsprechende Falschmeldung über die Zulassung verbreitet. Die offizielle Erlaubnis veranlasste wiederum Vermögensverwalter wie iShares von BlackRock, Grayscale, Ark Invest oder VanEck mit zunächst elf entsprechenden Bitcoin-ETFs an den Start zu gehen.

Anleger können auf diese Weise an der Kursentwicklung der ältesten und bekanntesten Kryptowährung, Bitcoin, partizipieren, ohne diese tatsächlich zu besitzen und sich mit den komplizierten Eigenheiten von Kryptowährungen beschäftigen zu müssen. Anleger hierzulande werden vorerst nicht direkt auf die entsprechenden ETFs setzen können. Im Euroraum sehen es die Finanzmarktregularien vor, dass Indexfonds nicht die Wertentwicklung von nur einem Asset abbilden dürfen. Krypto-Fans weltweit verbinden mit der SEC-Genehmigung die Hoffnung, dass digitale Währungen in der Mitte der Anlegerwelt angekommen sind.

Die Krypto-Welt bleibt turbulent

Wie verrückt es noch immer an den Krypto-Märkten zugeht, zeigte sich rund um die Fake-Ankündigung der SEC und die kurz darauf erfolgte offizielle Genehmigung von Bitcoin-ETFs auf Spot-Basis. Die Fake-Nachricht auf der Kurznachrichtenplattform X (ehemals Twitter) hatte den Bitcoin-Kurs zeitweise auf mehr als 48.000 US-Dollar getrieben. Seitdem sind die Notierungen in den Bereich der Marke von rund 42.000 US-Dollar zurückgefallen. Dies ist jedoch nichts Ungewöhnliches.

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Im Vorfeld der SEC-Entscheidung gab es einen regelrechten Hype, der die Notierungen nicht nur beim Bitcoin hat in die Höhe schnellen lassen. Als die Entscheidung letztlich getroffen wurde, dürften viele Marktteilnehmer die Gelegenheit zu Gewinnmitnahmen genutzt haben. Zumal es an den Börsen alles andere als unüblich ist, dass die entscheidenden Kursreaktionen im Vorfeld einer wichtigen Entscheidung stattfinden und die Entscheidung selbst letztlich von den Marktteilnehmern eher mit einem Achselzucken aufgenommen wird. Zumal die SEC-Entscheidung am Ende alles andere als eine große Überraschung war.

Die SEC ebnet den Weg

Der große Gamechanger besteht für die ETF-Industrie nicht so sehr darin, dass nun Privatanleger in Scharen, ihr Geld in Bitcoin-ETFs auf Spot-Basis stecken möchten. Vielmehr waren es bisher eher die institutionellen Investoren, Finanzberater und Vermögensverwalter wie große US-Pensionsfonds, die gezögert hatten. So sagte Cathie Wood, CEO von Ark Invest, gegenüber dem US-Wirtschaftssender CNBC:

„Wir denken, dass die Genehmigung der SEC, ein grünes Licht für Institutionen ist. Wir haben mit einigen von ihnen gesprochen, und sie sind jetzt viel interessierter, da die SEC effektiv den Weg ebnet“. Die SEC und vor allem ihr Chef Gary Gensler warnen weiterhin vor der Volatilität und anderen Unsicherheiten bei Krypto-Investments, allerdings waren der Aufsicht am Ende gewissermaßen die Hände gebunden, insbesondere nachdem man vor Gericht eine Niederlage gegen Grayscale im Sommer 2023 eingesteckt hatte. Die Behörde wurde dafür kritisiert, Bitcoin-Futures zuzulassen, jedoch Bitcoin-ETFs auf Spot-Basis zu verbieten.

Anhaltender Trend

Unabhängig davon, wie man als Anleger zu den speziellen neuen Bitcoin-ETFs auf Spot-Basis steht, gab es bereits seit geraumer Zeit Möglichkeiten, um auf den Aufstieg von Bitcoin, anderer Kryptowährungen und der Blockchain-Technologie zu setzen. Eine interessante Möglichkeit besteht darin, mit Aktien von Unternehmen zu handeln, die sich in Bereichen wie Kryptowährungen oder der Blockchain engagieren. Auf solche setzt beispielsweise der VanEck Crypto and Blockchain Innovators UCITS ETF (WKN: A2QQ8F / ISIN: IE00BMDKNW35).

Die Fonds-Verantwortlichen verweisen darauf, dass die Bewertungen von börsennotierten Unternehmen im Bereich der digitalen Assets in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen sind, angetrieben durch immer mehr Nutzer und höhere Umsätze. Dieser Trend dürfte aus ihrer Sicht von Dauer sein, da die Nutzung und Implementierung digitaler Assets – einschließlich Kryptowährungen und dezentraler Anwendungen – voraussichtlich zunehmen wird.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Auch wenn die US-Börsenaufsicht SEC Bitcoin-ETFs auf Spot-Basis erlaubt hat, bleiben Kryptowährungen sehr volatile Anlagen, an die sich auf Sicherheit bedachte Investoren eher nicht herantrauen sollten. Wem das Risiko nichts ausmacht, wird froh über neue Möglichkeiten der Spekulation sein. Andere könnten wiederum über indirekte Beteiligungen einen Blick auf die Blockchain-Technologie als solche einen Blick werfen.