Oracle: Der KI-Traum geht weiter

Der Cloud-Softwarespezialist und SAP-Konkurrent konnte mit Blick auf die KI-Aussichten ein positives Bild zeichnen.

Bildquelle: Pressefoto Oracle

Im abgelaufenen dritten Quartal (Ende Februar) des Geschäftsjahres 2023/24 fielen die nackten Zahlen bei Oracle (WKN: 871460 / ISIN: US68389X1054) nicht sonderlich beeindruckend aus. Selbst bei einem Blick auf das laufende vierte Quartal enttäuschten die Umsatzprognosen.

Dafür konnte der Cloud-Softwarespezialist mit Blick auf derzeit alles überstrahlende Thema KI sowie hinsichtlich einer Wachstumsbeschleunigung optimistische Aussagen treffen. Die Aktie schoss am Montagabend nach Bekanntgabe der neuesten Ergebnisse nachbörslich entsprechend um mehr als 10 Prozent in die Höhe.

Oracle sieht “Hyperwachstumsphase”

Das Unternehmen teilte mit, dass große Cloud-Infrasructure-Deals im dritten Quartal dafür gesorgt hätten, dass bei den ausstehenden Leistungsverpflichtungen (Remaining Performance Obligations, RPO) ein Anstieg um 29 Prozent auf den Rekordwert von 80 Mrd. US-Dollar bewerkstelligt werden konnte.

Es wird damit gerechnet, dass 43 Prozent der ausstehenden Leistungsverpflichtungen in Höhe von 80 Mrd. US-Dollar in den nächsten vier Quartalen als Umsatz verbucht werden.

Laut CEO Safra Catz würde die Nachfrage nach Oracles Gen2-KI-Infrastruktur das Angebot bei weitem übersteigen – trotz der Tatsache, dass das Unternehmen “sehr, sehr schnell” neue Cloud-Rechenzentren eröffnen und bestehende erweitern würde. Das Gen2-Cloud-Infrastruktur-Geschäft wird laut Catz in absehbarer Zukunft in einer “Hyperwachstumsphase” bleiben.

Da ist noch mehr drin für Oracle

Der Blick auf die Umsatzprognose für das laufende vierte Quartal fiel ein wenig enttäuschend aus, allerdings konnte das Managements dank der Stärke des KI-Geschäfts auf eine erwartete Wachstumsbeschleunigung im Geschäftsjahr 2024/25 und darüber hinaus verweisen.

Für das Fiskaljahr 2025/26 hatte man sich ursprünglich Umsätze in Höhe von 65 Mrd. US-Dollar vorgenommen. Mit Blick auf das aktuelle “Momentum” könnten sich einige der Unternehmensziele laut Catz jedoch als “zu konservativ” erweisen. Dafür will man aber auch ordentlich Geld in die Hand nehmen.

Die Investitionsausgaben sollen deutlich steigen. Im kommenden Geschäftsjahr sollen diese bei rund 10 Mrd. US-Dollar liegen, gegenüber 7 bis 7,5 Mrd. US-Dollar in dem zu Ende gehenden laufenden Geschäftsjahr. Allerdings will man sich dies auch dank Margenverbesserungen und einem starken Cashflow auch leisten können.

Mein Fazit

Oracle gehört zuletzt unter den mutmaßlichen KI-Profiteuren eher zu den Underperformern. Dies könnte sich nach dem jüngsten Quartalsbericht möglicherweise ändern.

Anleger, die gehebelt von Kurssteigerungen der Aktie von Oracle profitieren möchten, schauen sich ein Hebelzertifikat (WKN: MB5A8F / ISIN: DE000MB5A8F4) auf die Anteilsscheine des Cloud-Softwareunternehmens an. Wer jedoch nicht auf Oracle, sondern allgemein auf Profiteure des Booms rund um die Künstliche Intelligenz setzen möchte, sollte sich das Indexzertifikat auf den Künstliche Intelligenz Index (WKN: DA0ABV / ISIN: DE000DA0ABV8) anschauen.