Luxusimmobilien treiben Preise auf Mallorca

Auf Mallorca lag der durchschnittliche Quadratmeterpreis für eine Ferienimmobilie im Januar 2024 bei rund 5.800 Euro - dies sind 1,7 Prozent mehr als im Vorjahr.

(Bildquelle: Unsplash+ In Zusammenarbeit mit Carles Rabada)

Mallorca ist die Lieblingsinsel der Deutschen. Doch auch andere Nationen erfreuen sich an der spanischen Insel im Mittelmeer. Für das renommierte amerikanische Wirtschaftsmagazin „Forbes“ war Mallorca das Top-Reiseziel für 2023. Das Ergebnis: Mit 14,4 Millionen kamen im Jahr 2023 mehr Besucher auf die Balearen als jemals zuvor.

Im Vergleich zum Vorjahr konnten die Inseln einen Besucheranstieg von 9,1 Prozent verzeichnen. Für 2024 wird ein neuer Besucherrekord erwartet. Das liegt auch an der guten Anbindung. Nicht nur von Deutschland aus soll das Flugangebot ausgebaut werden. Eine neue Direktverbindung zwischen Miami und Palma soll mehr betuchte Urlauber – und damit auch potenzielle Immobilienkäufer – aus den USA auf die Insel locken.

Luxussegment boomt

Auf Mallorca lag der durchschnittliche Quadratmeterpreis für eine Ferienimmobilie im Januar 2024 bei rund 5.800 Euro – dies sind 1,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Preistreiber bleibt das Luxussegment mit einer Steigerung um 13 Prozent. Für Spitzenmeerblick müssen sogar bis zu 18,8 Prozent mehr bezahlt werden.

Die teuerste Region ist weiterhin der Südwesten, dicht gefolgt von der immer beliebter werdenden Palma City. Während die Preise steigen, nimmt die Anzahl der zum Verkauf stehenden Immobilien weiter ab. Im luxuriösen Segment ist der Markt fast leergefegt. Ein Ende der Preissteigerungen sehen Experten nicht. Das ist das Ergebnis einer Marktstudie des Steinbeis-Transfer-Institut (STI) Center for Real Estate Studies (CRES) in Zusammenarbeit mit dem Immobilienunternehmen Porta Mallorquina Real Estate.

Preise steigen seit 2015 um bis zu 78 Prozent

Seit der ersten Studie im Jahr 2015 ist der inselweite Durchschnittspreis um 55 Prozent und in Palma City sogar um 78 Prozent gestiegen. Die Inflationsrate der Eurozone lag im selben Zeitraum bei 23 Prozent. Diese Diskrepanz unterstreicht Mallorcas anhaltenden Ruf als attraktive Region für Immobilieninvestitionen und ist ein klares Zeichen für eine nachhaltige Wertstabilität und Attraktivität der Region als Investitionsziel.

CRES-Studienleiter Prof. Marco Wölfle: „Im vergangenen Jahr hat Mallorca seine Position als eine der gefragtesten Urlaubsdestinationen und Immobilienstandorte in Europa nicht nur behauptet, sondern weiter ausgebaut.

Die positive Korrelation zwischen Tourismusintensität und Immobiliennachfrage bleibt bestehen. Dieser Umstand, gepaart mit der attraktiven Makrolage Mallorcas – mit der Schönheit der Insel, ihrem milden Klima und der hohen Lebensqualität – macht die Baleareninsel zu einem stabilen und lukrativen Immobilienmarkt.“

Blaues Meer und blauer Himmel – so lieben die meisten Menschen die Ballearen-Insel. (Bildquelle: unsplash / Turgut Aliyev)

Luxusimmobilien werden zunehmend rar

Dass Mallorca weiterhin ein Verkäufermarkt ist, zeigt auch die Angebotsentwicklung. Im Vergleich zum Vorjahr werden 11,5 Prozent weniger Objekte angeboten. Bei Käufern beliebt sind offenbar besonders Immobilien am oberen und unteren Rand der Preisspanne. Luxusobjekte machen nicht einmal mehr 4 Prozent des inselweiten Angebots aus. 2020 lag der Anteil noch bei rund 17 Prozent. Der Anteil einfacher Objekte hat sich innerhalb eines Jahres sogar um rund 50 Prozent auf nur noch rund 9 Prozent verringert.

Porta Mallorquina Franchisepartner Timo Weibel: „Weiterhin gilt, dass der Immobilienmarkt auf Mallorca praktisch jeden Wunsch, was Lage, Ausstattung und Budget betrifft, erfüllen kann. Dass die Preise etwas zur Ruhe kommen nach der zweistelligen Steigerung in 2022 ist positiv für alle und spricht gegen eine Blasenbildung. Aber wer auf deutlich fallende Preise wie in Deutschland wartet, wird enttäuscht werden.

Immerhin gibt es eine gute Nachricht für Kaufinteressenten. Sie können die Suche nach ihrer Traumimmobilie wieder etwas ruhiger angehen. In den vergangenen Jahren wurden Objekte regelmäßig binnen Tagen oder wenigen Wochen verkauft. Teilweise sogar ohne persönliche Besichtigung des Käufers. Dies hat sich normalisiert, dennoch sollten Interessenten nicht unnötig Zeit verlieren, wenn sie ein konkretes Objekt im Visier haben.“

Die Lage ist nach wie vor entscheidend für die Attraktivität einer Immobilie. (Bildquelle: unsplash / Eugene Zhyvchik)

Preise sind im Südwesten am höchsten

Das Preisniveau der Regionen bleibt, wie in den vergangenen Jahren, sehr unterschiedlich. Aufgrund der Größe der Insel finden Interessenten mit unterschiedlichsten Vorstellungen passende und wertstabile Objekte, um sich einen Lebenstraum zu erfüllen oder als Renditeobjekt. Der Südwesten bleibt mit 7.700 Euro pro Quadratmeter am teuersten.

Doch Palma City schließt mit 7.300 Euro pro Quadratmeter zunehmend auf. Die günstigste Region bleibt die Inselmitte mit durchschnittlich 4.165 Euro pro Quadratmeter. Dort ziehen die Preise derzeit jedoch besonders stark an. Innerhalb eines Jahres müssen Käufer für Objekte in Region mit ihrer üppigen Natur und mallorquinischen Lebensgefühls fernab des Touristentrubels im Durchschnitt 13,5 Prozent mehr bezahlen.

Während das Angebot im Luxussegment sinkt, steigen die Preise weiter an. Und zwar zweistellig. Im inselweiten Durchschnitt wurde erstmals die Marke von 10.000 Euro pro Quadratmeter für eine Luxus-Immobilie auf Mallorca im vergangenen Jahr geknackt. Im Vergleich zum Vorjahr legte der Preis von 9.650 Euro auf 10.900 Euro zu.

Im für seine Luxus-Objekte bekannten und beliebten Südwesten legten die Preise in diesem Segment um 4 Prozent auf 13.400 Euro pro Quadratmeter zu. Wie bei den Durchschnittspreisen holen auch im Luxus-Segment andere Regionen auf. Im Umland von Palma werden für luxuriöse Objekte durchschnittliche 9.850 Euro pro Quadratmeter gezahlt und damit 10,5 Prozent mehr als im Vorjahr.

Ausblick: Steigende Immobilienpreise erwartet

Das Umfeld spricht für weiter steigende Immobilienpreise auf Mallorca. Die hohe Nachfrage nach Immobilien trifft auf ein sinkendes Angebot. Neubauobjekte können die Lücke nicht schließen. Daher erwartet das CRES in den kommenden Jahren weiter steigende Immobilienpreise im unteren einstelligen Prozentbereich.