Euro Stoxx 50: Luft nach oben?

In Europa setzen Anleger unter anderem auf baldige Leitzinssenkungen der EZB.

(Bildquelle: unsplash / Christian Lue)

Im Gegensatz zu vielen US-Aktien könnten europäische Anteilsscheine weiterhin Luft nach oben haben. Die Aussicht auf Leitzinssenkungen vonseiten der EZB könnte auch hierzulande die Kurse stützen.

Potenzial bei europäischen Aktien?

Mit den Marktkapitalisierungen bei Microsoft, Apple oder dem KI-Überflieger NVIDIA (WKN: 918422 / ISIN: US67066G1040) können europäische Unternehmen nicht mithalten. Zumindest können sich einige von ihnen jedoch ihren US-Pendants annähern. So sicherte sich der französische Luxusgüterkonzern LVMH (WKN: 853292 / ISIN: FR0000121014) mit einem Börsenwert von mehr als 400 Mrd. Euro mit Blick auf die Marktkapitalisierungen den Spitzenplatz im Euro Stoxx 50 Index. In diesem sind die 50 größten börsennotierten Unternehmen aus der Eurozone zu finden.

Zu unterscheiden ist der Index vom Stoxx Europe 50, in den auch Aktien von Unternehmen außerhalb der Eurozone Eingang finden. Angesichts der unglaublichen Höhenflüge bei entsprechenden US-Vergleichsindizes, für die vor allem die Tech-Rallye gesorgt hatte, dürfte der Euro Stoxx 50 etwas günstiger erscheinen und potenziell etwas mehr Luft nach oben haben. Zudem dürfen Anleger, ähnlich wie in den USA, auch in der Eurozone auf Leitzinssenkungen vonseiten der verantwortlichen Notenbank hoffen.

Die EZB peilt den Juni an

In der Eurozone sank die Inflationsrate im Februar auf 2,6 Prozent, nachdem sie im Januar noch bei 2,8 Prozent gelegen hatte. Die Kerninflation liegt in der Eurozone bei 3,1 Prozent. Damit nähern sich die Teuerungsraten dem EZB-Zielwert von +2 Prozent an. Den europäischen Währungshütern rund um Notenbankchefin Christine Lagarde bietet sich damit nach langer Zeit mit einer hohen Inflation endlich die Möglichkeit, Leitzinssenkungen ins Auge zu fassen. Bei der jüngsten Sitzung am 7. März war es noch nicht so weit, allerdings scheinen Marktteilnehmer davon auszugehen, dass es nicht mehr allzu lange dauern könnte.

Den europäischen Währungshütern bereiten die unsicheren Auswirkungen von Lohnsteigerungen auf die Inflation im laufenden Jahr Bauchschmerzen. Laut Notenbankchefin Lagarde gebe es vor der nächsten Sitzung im April wenig Daten dazu, vor der Juni-Sitzung aber „eine ganze Menge“. Diese Worte nahmen viele Marktteilnehmer nun als Anlass, an eine Juni-Leitzinssenkung zu glauben. Diese könnte wiederum positive Auswirkungen auf den Aktienmarkt haben.