Broadcom: Eine überzeugende KI-Strategie

Das Halbleiterunternehmen Broadcom überzeugt weiterhin mit den Aussichten im Bereich der Künstlichen Intelligenz, auch wenn es anderswo hakt.

(Bildquelle: unsplash / Magnus Engø)

In den vergangenen Tagen haben Oracle und NVIDIA den KI-Boom an den Börsen erneut angefacht. Dass nicht jeder KI-bezogene Wert wiederum gleich für Jubel sorgt, zeigte Broadcom (WKN: A2JG9Z / ISIN: US11135F1012).

Allerdings waren es beim Halbleiterwert eher die Bereiche, die nichts mit der KI zu tun haben, die das sonst starke Bild eingetrübt hatten. Im Zukunftsbereich KI hatte Broadcom fast ausschließlich Erfolgsmeldungen parat.

Starke Nachfrage im Halbleitersegment

Im Broadcom-Bericht zum ersten Quartal (Ende Januar) des laufenden Geschäftsjahres 2023/24 hieß es: „Die starke Nachfrage nach unseren Netzwerkprodukten in KI-Rechenzentren sowie kundenspezifische KI-Beschleuniger von Hyperscalern treiben das Wachstum in unserem Halbleitersegment an.“

Allerdings blieben die Umsatzerlöse in den Halbleitersparte mit 7,39 Mrd. US-Dollar und trotz eines Anstiegs im Vorjahresvergleich von 62 Prozent etwas unter den Markterwartungen von 7,70 Mrd. US-Dollar. Schwächen in Bereichen abseits der KI hatten die dortigen Leistungen etwas geschmälert.

Broadcom übertrifft die Erwartungen

Konzernweit verbuchte Broadcom im abgelaufenen Quartal einen Umsatzzuwachs um 34 Prozent auf 11,96 Mrd. US-Dollar (Konsens: 11,83 Mrd. US-Dollar). Hierfür hatte aber auch die Übernahme des unter anderem auf die Virtualisierung von Rechenzentrumsinfrastrukturen spezialisierten Cloud-Softwareunternehmens VMware gesorgt.

Ohne VMware lag das Plus immerhin noch bei 11 Prozent. Auf der Ergebnisseite konnte Broadcom ebenfalls überzeugen. EPS und EBITDA lagen mit 10,99 US-Dollar bzw. 7,16 Mrd. US-Dollar über den Konsensschätzungen von 10,42 US-Dollar bzw. 6,6 Mrd. US-Dollar. Die Prognose wurde bestätigt, während ein KI-Event am 20. März für neuen Schwung sorgen könnte.

Analyse sieht eine „solide“ KI-Pipeline

Der Chart der Broadcom-Aktie zeigt unter anderem dank des KI-Booms steil nach oben. Die meisten Analysten sind zudem der Ansicht, dass weitere Kurssteigerungen drin sind. Bank of America-Analyst Vivek Arya nutzte die jüngste Zahlenbekanntgabe, um das Kursziel von 1.500 auf 1.680 US-Dollar zu erhöhen. Die „Buy“-Einstufung wurde bestätigt. Er konzentriert sich trotz Schwächen in einigen Bereichen auf die erwartete Wachstumsbeschleunigung in der zweiten Jahreshälfte. Die KI-Pipeline wird als „solide“ bezeichnet.

Bernstein-Analyst Stacy Rasgon hat seinerseits das Kursziel für die Broadcom-Aktie von 1.250 auf 1.600 US-Dollar angehoben und das „Outperform“-Rating bestätigt. Von Analystenseite hieß es, dass man bei Bernstein Käufer einer Geschichte bleibe, die „immer noch Beine“ haben würde. Vedvati Shrotre, Analystin bei Jefferies, stellt zudem heraus, dass der Anteil der KI-bezogenen Umsätze auf 31 Prozent der gesamten Halbleiterumsätze anwachsen sollte.

Mein Fazit

Bei Broadcom hat es sich gezeigt, wenn die übertriebenen Erwartungen, vor allem in Verbindung mit unglaublichen Kurssteigerungen, nicht immer deutlich übertroffen werden. Beim Halbleiterwert könnte der kleine Kursrücksetzer aber als Einstiegsgelegenheit dienen.

Wer das Einzelaktien-Risiko bei Broadcom vermeiden und auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von amerikanischen und europäischen Unternehmen setzen möchte, kann sich das Indexzertifikat (WKN: DA0AAT / ISIN: DE000DA0AAT4) auf den Titan 20 anschauen.

In diesem Index sind 20 Unternehmen enthalten, die sich an der Börse in den vergangenen Jahren besonders stark entwickelt haben und die auch von den Analysten positiv bewertet werden. Dazu zählen neben Broadcom unter anderem auch Microsoft, Novo Nordisk, Siemens, die ASML und der KI-Darling NVIDIA.