Nokia: Turnaround wird immer schwieriger

Bildquelle: Pressefoto Nokia

Es ist gar nicht so lange her, dass Apple (WKN 865985) an den Börsen fast vollständig abgeschrieben wurde. Mit dem wachsenden Interesse von Star-Investoren wie Carl Icahn und den anstehenden Produktneuheiten konnte der Apfelkonzern jüngst wieder deutlich positivere Nachrichten produzieren. Diese Entwicklung dürfte zu einem Problem für Nokia (WKN 870737) werden, da die Finnen zuletzt einiges an Hoffnung aus der zwischenzeitlichen Schwäche bei den großen Konkurrenten Apple und Samsung (WKN 888322) geschöpft hatten.

Es wäre jedoch zu kurz gegriffen, die Unfähigkeit des einstmals größten Handy-Herstellers der Welt sich auf dem Smartphone-Markt zu behaupten, lediglich auf die Stärke von Apple und Samsung zu schieben. Die Finnen versuchen nun schon seit geraumer Zeit mit größten Anstrengungen einen Turnaround zu bewerkstelligen. Allerdings sind die Fortschritte kaum sichtbar. Während Nokia weiterhin mit einem Umsatzschwund zu kämpfen hat, bleibt die Stellung auf dem lukrativen Markt für Computer-Handys vernachlässigbar. Das Unternehmen muss eher fürchten, dass es nun auch von einigen asiatischen Billiganbietern abgehängt wird. Gleichzeitig schrumpfen aber auch die Verkaufszahlen der klassischen Mobiltelefone – und dies obwohl die Finnen immer weniger an den einzelnen Modellen verdienen.

Ob eine abermalige Produktoffensive die Wende bringen kann, darf bezweifelt werden. Ende September wird Nokia voraussichtlich sein eigenes Tablet vorstellen. Dieses soll mit dem Betriebssystem Windows RT von Microsoft (WKN 870747) betrieben werden. Danach sollen neue und verbessere Lumia-Modelle folgen sowie ein so genanntes Phablet, das eine Mischung aus Smartphone und Tablet-PC darstellt. Allerdings darf die Frage erlaubt sein, inwieweit ein Nokia-Tablet mit dem Betriebssystem Windows RT erfolgreich sein kann, wenn Microsoft gerade die Prise für sein ebenfalls mit RT betriebenes Tablet Surface gesenkt hat.

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Charttechnisch ist das Bild bei Nokia wieder einmal zwiegespalten. Während der Abstand von knapp 20 Cent zum GD200 noch für einen langfristigen Aufwärtstrend spricht, sieht es kurzfristig klar negativ aus. Lediglich die Stabilität der 3-Euro-Marke ist aktuell ein gutes Zeichen. Damit ist die charttechnische Lage auf kurze Sicht ähnlich schlecht wie die fundamentale. Optimisten setzen zwar weiter auf den Turnaround bei Nokia. Dieser wird jedoch von Monat zu Monat in dem er ausbleibt schwieriger.

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Bildquelle: Pressefoto Nokia