Um 5: DAX tritt auf der Stelle – Euro zieht nach EZB-Äußerungen an

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Die Weltbank sieht in ihrem halbjährlichen Bericht steigendes Wachstum in der Hälfte der Länder der Erde und glaubt sogar, dass sich das Tempo durch Abstrahleffekte aus den USA und China kurzfristig sogar noch weiter beschleunigen könnte. Das ist Balsam auf die Seele der Investoren, deren Optimismus wegen der erratischen Handelspolitik der USA und dem aufkommenden Protektionismus getrübt wurde.

Jetzt sehen wir eine beginnende Rally an der Wall Street, die ihre Kraft aus dem Pessimismus der vergangenen Wochen zieht. Die Kurse klettern an einer Wand der Skepsis empor. Eine Zinsanhebung in der kommenden Woche steht mit fast 94 Prozent veranschlagter Wahrscheinlichkeit bereits fest. Daher dürfte die Sitzung insgesamt zu einem Non-Event werden. Wenn Ereignisse wie erwartet eintreten, bleibt die Volatilität an den Börsen meist auf ein Mindestmaß beschränkt.

Ganz und gar nicht erwartet wurden dagegen die Einlassungen von Peter Praet von der Europäischen Zentralbank. Der Euro hat heute im Mittagshandel einen Satz um einen halben Cent nach oben gemacht, als das Ratsmitglied ein baldiges Ende der Anleihekäufe andeutete. Es scheint sich langsam aber sicher eine Mehrheit für einen Stopp der Anleihekäufe zum Ende des Jahres innerhalb des Gremiums herauszubilden.

Jochen StanzlEin Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt. Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

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