Commerzbank: Der Griff nach dem Strohhalm

Bildquelle: Pressefoto Commerzbank AG

Bis auf die immer wiederkehrenden Übernahmegerüchte konnte die Commerzbank (WKN CBK100) zuletzt nur wenige positive Nachrichten produzieren. Umso erfreuter dürften die Börsianer nun vernommen haben, dass die zweitgrößte Bank Deutschlands einer möglichen Übernahme offen gegenübersteht. Schade nur, dass die Käufer derzeit nicht gerade Schlange stehen.

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Nun bestätigte Vorstandschef Martin Blessing, dass er eine Übernahme seines Instituts nicht grundsätzlich ablehnen würde. In einem Interview mit der „Welt am Sonntag“ sagte er: „Selbständigkeit ist für mich kein Selbstzweck.“ Zudem könnten die Commerzbank-Mitarbeiter laut Blessing auch mit einem anderen Eigentümer das Gefühl haben, etwas Sinnvolles für die Volkswirtschaft zu tun. Gleichzeitig werden die Börsianer nicht müde, immer wieder neue Übernahmekandidaten ins Spiel zu bringen, während diese jedoch reihenweise abwinken.

Kein Wunder, denn die europäischen Banken haben genügend eigene Probleme. Da möchten sie sich nicht noch mit der Commerzbank nicht zu überblickende weitere Risiken ins Haus holen. Dabei geht es vor allem um die hohen Altlasten der Commerzbank in Bereichen wie der Schiffs- oder Gewerbeimmobilienfinanzierung liegen und längst nicht abgearbeitet sind. Angesichts der anhaltenden Schwierigkeiten der Schifffahrtsbranche rechnet beispielsweise der für die Finanzstabilität zuständige Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret in einem Interview mit der „Wirtschaftswoche“ mit weiteren Abschreibungen.

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Immerhin scheint sich ein kleiner Teilerfolg bei der geplanten Vorstandsverkleinerung abzuzeichnen. Laut eines „Handelsblatt“-Berichts könnte Vorstandsmitglied Jochen Klösges seinen Posten freiwillig räumen. Allerdings dürfte dies angesichts der Vielzahl an Problemen wie dem Gewinneinbruch im Geschäft mit Mittelstandskunden oder den schleppenden Fortschritten beim Abbau problematischer Beteiligungen nur einen ganz schwachen Trost für Anleger darstellen. Zudem dürfte das Festhalten an wenig konkreten Spekulationen um eine mögliche Übernahme der Commerzbank-Aktie nicht zu den erhofften Kursteigerungen verhelfen. Somit bleibt es abzuwarten, bis konkreteres zur Coba zu vermelden ist. Vielleicht klappt es dann auch mit dem zuletzt gescheiterten Knacken der 10-Euro-Marke.

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