Apple vor wichtigen Weichenstellungen

Bildquelle: markteinblicke.de

Über den Erfolg von Apple (WKN 865985) lässt immmer gerne und viel schreiben. Angesichts des nahenden Weihnachtsgeschäfts steht der Apfel-Konzern jedoch vor allem aufgrund seiner zahlreichen Produktneuerungen im Blickpunkt der Anleger. Als teuerstes börsennotiertes Unternehmen der Welt wäre Apple aber auch so einen Blick Wert. Onemarkets hat sich dazu mal einiges aktuelle Gedanken gemacht, die wir hier einfach mal wiedergeben wollen.

Apple: Evolution oder Revolution?

Der Technologiekonzern Apple ist die wertvollste Marke der Welt und seine iPhones verzeichnen nach wie vor Rekordverkaufszahlen. Kenner der Szene vermuten, dass das Unternehmen weitere Innovationen für Fernsehen und Auto in der Pipeline hat.

13 Jahre konnte sich der US-amerikanische Getränkehersteller Coca-Cola auf dem Thron halten. Doch nun gibt es einen neuen König: Apple Inc. In seinem aktuellen Ranking zeichnet Interbrand den Konzern als wertvollste Marke der Welt aus. Das Beratungsunternehmen hat errechnet, dass die Marke Apple, die mit ihren Produkten iPhone und iPad das Kommunikationsverhalten revolutioniert hat, 98,316 Millionen US-Dollar wert ist. Eine unglaubliche Entwicklung: Im Jahr 2000 war die Marke des angeknabberten Apfels gerade einmal 6,6 Millionen US-Dollar wert.

Dieses Ranking ist einer von vielen Beweisen, dass Apple-Produkte bisher nichts von ihrer Faszination eingebüßt haben. Wie beliebt sie sind, zeigte sich auch im September dieses Jahres, als das Unternehmen das iPhone 5s und die günstigere Variante 5c auf den Markt brachte. Kenner der Branche kündigten zuvor an, dass es wahrscheinlich keine bahnbrechenden Neuerungen geben werde. Und dennoch: Wieder übernachteten Tausende vor den Stores, um zu den Ersten zu gehören, die das neue Gerät besitzen.

Doch: Kommt Hochmut vor dem Fall? Seit dem Tod von Apple-Chef Steve Jobs hat der Konzern keine wirklichen revolutionären Innovationen auf den Markt gebracht. Sein Nachfolger Tim Cook hat vielmehr die Evolution vorantrieben und kleinere Verbesserungen der Geräte eingeführt. Apples Erfolg basiert derzeit auf den beiden Kassenschlagern iPhone und iPad – also Erfolgen der Vergangenheit.

Branchenexperten vermuten, dass dem Unternehmen weitere Coups mit iWatch, iTV sowie einem Apple-Betriebssystem für Autos gelingen werden. Des Weiteren muss Apple es schaffen, in China signifikante Marktanteile zu gewinnen – bisher ist das Unternehmen nur ein kleiner Player auf dem riesigen Markt.

Auch wenn viele Kritiker monieren, Apple bringe keine Innovationen auf den Markt, war das vergangene Update des Apple-Betriebssystems iOS auf die 7er- Version ein wichtiger Schritt. Neben kleineren Veränderungen wie verbesserter Kamera und einfacherem Multitasking soll das neue Betriebssystem dafür sorgen, dass wichtige Kundengruppen noch enger an das Unternehmen gebunden beziehungsweise als Neukunden gewonnen werden.

Als Erstes sind hier die Geschäftskunden zu nennen. So gibt es nun unter anderem die Möglichkeit, dass Berufstätige einzelne Apps so einstellen können, dass sie sich direkt mithilfe eines sicheren Virtual-Private-Network (VPN)- Zugangs mit ihrem Firmennetzwerk verbinden. Auch das Mailprogramm hat Apple überarbeitet. Nun ist es einfacher, neue Postfächer hinzuzufügen und PDF-Anmerkungen zu sichten.

Eine weitere große Zielgruppe sind Schüler und Studenten. So können Bildungseinrichtungen mit iOS 7 leichter Apps kaufen und die Nutzung für einzelne Personen freischalten beziehungsweise das Nutzungsrecht wieder entziehen. In den USA hat Apple laut der Fachzeitschrift Mac & i 4,5 Millionen iPads an Schulen verkauft. In Deutschland sind die Geräte immerhin an 160 Schulen vorhanden. Tendenz steigend, wie Luise Ludwig, Geschäftsführerin des Forschungsschwerpunkts Medienkonvergenz an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz erläutert. „Es setzt sich unter den Pädagogen immer stärker die Erkenntnis durch, dass wir auf jeden Fall zeitgemäß unterrichten müssen.”

Doch Apple arbeitet nicht nur an der Verbesserung seines Betriebssystems. Auch wenn sich der Konzern oft in nebulöses Schweigen hüllt: Einige spannende Produkte sind voraussichtlich in der Pipeline.

Quelle: onemarkets Magazin HypoVereinsbank, November 2013
Quelle: onemarkets Magazin HypoVereinsbank, November 2013

iWatch ab 2014 auf dem Markt

Als relativ gesichert gilt: Der Technologiekonzern wird die iWatch auf den Markt bringen. Die Fachzeitschrift Computer Bild geht davon aus, dass dies bereits 2014 der Fall sein könnte. Die Smartwatch kann beispielsweise für sportliche Aktivitäten genutzt werden. So ist es wahrscheinlich, dass Nutzer ihren Puls oder ihre Geschwindigkeit messen können. Außerdem könnte ein Licht eingebaut sein, sodass beispielsweise Jogger bei Nacht besser zu erkennen sind. Zwar gibt es auch von anderen Herstellern wie Nike ähnliche Produkte. Der Analyst Toni Sacconaghi aus dem Hause Sanford C. Bernstein sagte gegenüber dem Magazin Forbes aber, dass Apple sich mit seinem Design und seinen Apps von seinen Konkurrenten abheben würde. Des Weiteren könne das Produkt durch die Synchronisation mit anderen Apple-Geräten punkten – dies ist vor allem ein Vorteil gegenüber dem Konkurrenzbetriebssystem Android, bei dem die Synchronisation verschiedener Geräte nicht immer funktioniert.

Gerüchte verdeutlichen, wie wichtig dem Unternehmen die iWatch ist: Angeblich sollen bis zu 100 Entwickler daran arbeiten. Dieses Investment könnte sich für Apple lohnen: Sacconaghi glaubt, dass 5 bis 8 Prozent aller iPhone-Besitzer sich zusätzlich die iWatch zulegen könnten. Bei einem Stückpreis von 250 US-Dollar könnte Apple einen Umsatz zwischen 3,4 und 5,7 Milliarden Dollar Umsatz erwirtschaften. Diese Summe entspräche dem Analysten zufolge 1 beziehungsweise 3 Prozent des Gesamtumsatzes von Apple im Unternehmensgeschäftsjahr 2013. Damit wäre die iWatch zwar keine Cashcow wie etwa das iPhone. Auf jeden Fall wäre es eine gute Ergänzung im Apple-Produktportfolio und es würde zeigen, dass Apple innovativ ist. Des Weiteren ist es wahrscheinlich, dass Apple seinen eigenen Smart-Fernseher lancieren wird. Bisher hat das Unternehmen nur eine Apple-TV-Setup- Box im Angebot, mit der Nutzer auf Filme bei iTunes zugreifen können. Laut Manager Magazin verkaufte sie sich nur 13 Millionen Mal – für Apple- Verhältnisse wenig. Und der Konzern möchte mehr: Wahrscheinlich wird er ein Gerät auf den Markt bringen, bei dem das iPhone als TV-Fernbedienung verwendet wird. Zeiten, in denen sich Nutzer mit teilweise mehreren komplizierten Fernbedienungen auseinandersetzen müssen, wären dann endgültig vorbei. Einige Visionäre können sich sogar vorstellen, dass Zuschauer das Gerät mithilfe von Gesten bedienen können. Die Windows-Spielekonsole X-Box zeigt, dass die nötige Technologie hierfür bereits vorhanden ist.

Riesige Filmauswahl

Ein Indiz, dass Apple an einem Smart-TV arbeitet, ist, dass das Unternehmen angeblich in Verhandlungen mit US-amerikanischen TV-Sendern stehen soll. Diese ziehen sich allerdings länger als erwartet hin, was auch den Markteintritt von iTV verzögern dürfte, wie das Manager Magazin berichtet. Die Verhandlungen sind wichtig. Denn: Zuschauer werden mit iTV unabhängig vom Fernsehprogramm sein. Vielmehr haben sie über das multimediale Verwaltungs- und Vertriebssystem iTunes Zugang zu Filmen und Serien. Zusätzlich werden sie die Möglichkeit haben, über die Cloud – Server eines externen Anbieters, in dem Nutzer ihre Daten speichern und von jedem internetfähigen Gerät darauf zugreifen können.

Das Manager Magazin sieht Potenzial im iTV: In Deutschland beispielsweise gaben Konsumenten 2012 mit insgesamt 6,8 Milliarden Euro zwar mehr Geld für Smartphones als für Fernseher aus. Aber die Ausgaben hierfür lagen mit sechs Milliarden nur knapp darunter – und die Hälfte davon entfiel auf Smart-TVs.

Wenn es nach Apple geht, soll das iPhone künftig nicht nur Fernbedienung für den Fernseher sein. In ein paar Jahren ist es unter Umständen möglich, dass das Smartphone die Bordelektronik von Autos steuern kann. Der Vorteil für Autofahrer: Ihr Telefon wäre dann Schlüssel, Navigationsgerät und Radio in einem. Die Apple-Spracherkennung Siri macht die Steuerung auch während des Fahrens sicher. Bereits 2014 möchte Apple mit „iOS in the car“ auf den Markt kommen. Das Apple-Betriebssystem würde sich quasi über das Betriebssystem des Fahrzeugs legen. „Kaum jemand scheint begriffen zu haben, dass Apple sich mit iOS 7 daran macht, die Standardbedienoberfläche für alle Automobile zu etablieren“, sagte Harald S. Summa, Geschäftsführer des Verbands der deutschen Internetwirtschaft eco, gegenüber m – Das Magazin. „Schon in wenigen Jahren wird es schwierig sein, einen Wagen zu verkaufen, der nicht Apple-steuerbar ist.“ Laut dem Magazin arbeitet Mercedes schon seit Jahren in einem Entwicklungszentrum in Kalifornien daran, die Smartphone-Technologie im Auto zu entwickeln. Ob Apple in Zukunft erfolgreich sein wird, hängt zusätzlich von einem entscheidenden Faktor ab: China. Aktuell befindet sich das Unternehmen lediglich auf dem siebten Rang unter den Smartphone-Anbietern im Reich der Mitte und hat Mühe, sich gegen seinen größten Konkurrenten Samsung durchzusetzen. Die Wende sollte das billigere iPhone 5c bringen. Allerdings ist es mit 599 Euro lediglich 100 Euro günstiger als das iPhone 5s – für viele Chinesen zu teuer. Ob Apple seine Preispolitik ändert oder ob Chinesen bereit sind, in einigen Jahren mehr Geld für innovative Produkte zu zahlen, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.

Vorzeitige Rückzahlung

Für Investoren, die sich eher auf einen seitwärts bewegenden Kurs der Apple- Aktie einstellen, könnte ein Express Plus Zertifikat auf die Aktie der Apple Inc. interessant sein. Solche ein Zertifikat verbindet attraktive Renditeaussichten mit der Chance auf eine vorzeitige Rückzahlung und einem Teilschutz. Am Auflagetag des Zertifikats wird der Referenzpreis des Basiswertes festgestellt. Dieser dient als Grundlage für die Berechnung des Rückzahlungslevels und der Ertragsschwelle des Zertifikates. Anschließend wird an festgelegten Bewertungstagen der Kurs des Basiswertes betrachtet. Liegt er auf oder über dem Rückzahlungslevel, kommt es zu einer vorzeitigen Rückzahlung und Anleger erhalten den zuvor festgelegten Rückzahlungsbetrag. Notiert der Kurs unter diesem Level, läuft das Zertifikat mindestens bis zum nächsten Bewertungstag weiter und das Prozedere wiederholt sich. Sollte es zu keinem vorzeitigen Laufzeitende kommen, erfolgt die Rückzahlung am letzten Fälligkeitstag. Liegt der Kurs der Apple-Aktie dann auf oder über der Ertragsschwelle, wird das Zertifikat mit Ertrag zurückbezahlt. Liegt er darunter, erfolgt die Rückzahlung entsprechend der Entwicklung der Apple-Aktie. Für den Anleger entstehen dabei Verluste. Mit einem Mini-Future Bull auf die Aktie der Apple Inc. haben Anleger die Möglichkeit, überproportional von einer positiven Kursentwicklung zu profitieren. Im Gegensatz zu anderen Hebelprodukten sind bei Mini-Futures Bull Basispreis und Knock-out-Schwelle nicht identisch. Die Produktgattung ist mit einer vorgelagerten Knock-out- Schwelle ausgestattet, die oberhalb des Basispreises liegt. Somit ist das Risiko eines Totalverlustes verringert. Zudem ist der Einfluss der Volatilität fast ausgeschaltet. Notiert der Basiswert auf oder unterhalb der Knockout- Schwelle, endet die Laufzeit sofort und Anleger erhalten den Restwert gutgeschrieben. Der Betrag errechnet sich aus der Differenz zwischen dem Preis des Basiswertes zum Zeitpunkt des Knock-out-Ereignisses und dem Basispreis, multipliziert mit dem Bezugsverhältnis. Anleger sollten bedenken, dass Express-Plus-Zertifikate und Mini- Futures Inhaberschuldverschreibungen sind. Bei Insolvenz der Emittentin droht ein Verlust bis hin zum Totalverlust.

Weitere Infos: www.onemarkets.de

Soweit der Text von Onemarkets. Die oben genanntenExpress Plus Zertifikate haben zudem den Vorteil, dass sie oft deutlich günstiger zu haben sind, als eine entsprechende Aktie. Im Fall von Apple kostet eine Express Plus Zertifikat (WKN HVB1G0) nur rund ein Viertel des Aktienkurses. Das Papier hat eine Sicherheitsschwelle bei 311,88 US-Dollar und ein Auflageniveau von 519,80 US-Dollar. Fälligkeitstag ist der 28.11.2016.

Bildquelle: markteinblicke.de