Was die Eskalation im Handelsstreit für Tencent wirklich bedeutet

Bildquelle: Pixabay / hyungname

Der japanische Videospielehersteller Nintendo sorgt weltweit mit bekannten Figuren wie Donkey Kong oder Super Mario für Spielspaß. Nun wird es die Konsole Nintendo Switch endlich auch in China geben. Für den Vertrieb hat sich Nintendo (WKN: 864009 / ISIN: JP3756600007) mit Tencent (WKN: A2N7WQ / ISIN: US88034P1093) zusammengetan. Der Technologiekonzern hatte zuletzt in seinem traditionell sehr starken Geschäft mit Online-Spielen immer wieder mit Beschränkungen von Behördenseite zu kämpfen. Die Zusammenarbeit mit Nintendo könnte für einen erneuten Schub sorgen.

Zu abhängig ist Tencent von dem Gelingen dieses Projektes jedoch nicht. Zwar bietet China inzwischen den größten Videospielemarkt der Welt, allerdings spielen die Chinesen lieber auf dem Computer oder Smartphone statt auf der Konsole, was Tencent mit seiner Konzentration auf Online-Videospiele zugutekommt. Die Zusammenarbeit mit Nintendo war auch nicht die einzige Nachricht, die Tencent zuletzt parat hatte.

Das Unternehmen, das vor allem für seine Online-Plattformen WeChat und QQ bekannt ist, legte die Zahlen zum ersten Quartal 2019 vor. Die konzernweiten Umsatzerlöse kletterten im Vorjahresvergleich um 16 Prozent auf 85,47 Mrd. Yuan (umgerechnet 11,1 Mrd. Euro). Der operative Gewinn stieg sogar um 20 Prozent auf 36,7 Mrd. Yuan, so dass die entsprechende operative Marge gegenüber dem Vorjahr um 1 Prozentpunkt auf 43 Prozent verbessert werden konnte. Unter dem Strich blieb ein den Anteilseignern zurechenbarer Nettogewinn in Höhe von 27,2 Mrd. Yuan übrig, 17 Prozent mehr als im Auftaktquartal des Geschäftsjahres 2018.

Das Tencent-Wachstum wurde zu Beginn dieses Jahres vor allem durch das Teilen kurzer Videos der User auf den Plattformen WeChat und QQ angekurbelt. Außerdem half der Release einiger beliebter Videospiele. Trotzdem ließ sich der leichte Umsatzrückgang im Bereich Videospiele um 1 Prozent auf 28,5 Mrd. Yuan nicht verhindern. Im Vergleich zum Vorquartal stiegen die Erlöse jedoch wieder an. Gleichzeitig wurde das zweite Quartal mit einigen interessanten Neuerscheinungen eingeläutet.

Zudem sprangen andere Bereiche in die Bresche. Zuletzt konnten zum Beispiel die Bezahldienste und Cloud-Geschäfte zum konzernweiten Unternehmenswachstum beitragen. Dank des chinesischen Wirtschaftswachstums rechnet sich Tencent auch in Zukunft einiges in den Bereichen digitales Bezahlen und Finanzdienstleistungen aus. Trotzdem stören die Nebengeräusche ein wenig.

In den vergangenen Tagen sorgte die Eskalation des Handelsstreits zwischen den USA und China dafür, dass die Tencent-Aktie ihre monatelange Erholungsrallye unterbrechen musste. Allerdings sollte die Stimmung nicht allzu lange eingetrübt bleiben. Bisherige Verschärfungen im Ton im Handelskonflikt haben sich nicht allzu lange als Störfaktoren am Aktienmarkt ausgewirkt. Dieses Mal sollte es nicht anders sein. Außerdem bleibt die Hoffnung auf eine Lösung des Handelsstreits. Gleichzeitig wächst die chinesische Wirtschaft weiter, die Kauflaune im Volk bleibt hoch. Außerdem stützt die Regierung den Technologiesektor, was Unternehmen wie Tencent zugutekommen sollte.

Anleger, die von der Stärke von Tencent überzeugt sind, können mit einem Faktorzertifikat Faktor 6x Long auf Tencent (WKN: MF5RBZ / ISIN: DE000MF5RBZ6) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren. Skeptiker haben mit dem Short-Faktorzertifikat (WKN: MC15QE / ISIN: DE000MC15QE2) die Chance auf sinkende Kurse zu setzen.

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