Deutsche Aktien: Gut aufgestellt für 2014

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse

Zu Beginn des neuen Jahres hat man sich bei HypoVereinsbank onemarkets Gedanken über die Renditechancen von deutschen Blue Chips im Jahr 2014 gemacht. Eine Analyse, die wir ebenfalls ganz interessant finden:

Eine anziehende Wirtschaft sowie steigende Unternehmensgewinne sollten dem DAX® weiter Auftrieb geben. Welche deutschen Standardwerte Anleger auf dem Radar haben sollten.

Unterm Strich war 2013 ein gutes Jahr für Deutschland. Es gab das deutsche Champions- League-Finale in London. Die Wirtschaft entwickelte sich im Vergleich zum Rest von Europa erfreulich stabil. Und an der Börse kletterte der DAX® auf neue historische Höchststände. Da stellt sich natürlich die Frage, ob 2014 ähnlich erfolgreich wird. Holt Deutschland in Brasilien den Fußball-Weltmeister-Titel? Zieht die Konjunktur weiter an? Setzt der DAX® seinen Höhenflug fort? Blickt man auf die fundamentalen Rahmenbedingungen, könnte einiges dafür sprechen. Doch wie wusste schon Mark Twain: „Prognosen sind schwierig, insbesondere wenn sie die Zukunft betreffen.“ Und weil das so ist, sollten sich Aktienanleger Gedanken darüber machen, wie sie ihr Portfolio für 2014 aufstellen wollen. Eines vorweg: Deutschen Bluechips, einer Umfrage von Thomson Reuters zufolge, wird erneut einiges zugetraut. Doch welche Titel sollte man besonders im Blickfeld haben? Und gibt es Anlagealternativen, sollten die Kurse nicht in den Himmel schießen?

Zwei Gretchenfragen

Zunächst zum generellen Umfeld: Grundsätzlich dürfte die Entwicklung an den Aktienmärkten in diesem Jahr von zwei übergeordneten Fragen beeinflusst werden: Wie entwickelt sich die Wirtschaft? Und wie reagieren die Notenbanken darauf? Was die erste Frage betrifft, geht die große Mehrheit der Volkswirte davon aus, dass das Wachstumstempo der Weltwirtschaft in diesem Jahr zulegen wird. So rechnet der Internationale Währungsfonds (IWF) mit einer Zunahme des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 3,6 Prozent nach geschätzten 2,9 Prozent im Jahr 2013.

Lokomotive Deutschland

Die Dynamik für das höhere Wachstum dürfte dabei in erster Linie von den entwickelten Volkswirtschaften ausgehen, allen voran von den USA. Aber auch die Eurozone könnte wieder für positive Schlagzeilen sorgen. Analysten prognostizieren der Region einen Konjunkturaufschwung. Voraussetzung: Frankreich wird nicht zum Krisenfall. Die Rolle der europäischen Konjunkturlokomotive – auch da sind sich die Experten einig – wird einmal mehr Deutschland übernehmen. Die Analysten von UniCredit Research halten sogar ein BIP-Wachstum von 2,5 Prozent im Jahr 2014 für möglich und liegen damit deutlich über der Konsensschätzung von 1,7 Prozent.
Trotz der erwarteten Konjunkturaufhellung in der Eurozone ist davon auszugehen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Niedrigzinspolitik auf absehbare Zeit fortsetzt. Zum einen, weil sie nicht riskieren wird, einen möglichen Aufschwung abzuwürgen. Zum anderen, weil die Konsolidierung der Bankenlandschaft bei den EZB-Verantwortlichen zunächst Priorität genießen dürfte (Stichwort: Bankenunion). Dagegen hat die US-Notenbank Fed bereits im Januar damit begonnen, das Volumen der monatlichen Wertpapierankäufe um zunächst zehn Milliarden US-Dollar auf 75 Milliarden US-Dollar zu reduzieren (Tapering). Für Marktkenner wie DWS-Fondsmanager Tim Albrecht ist das allerdings kein Grund zur Panik: Ein Tapering bedeute noch keine restriktive Geldpolitik, so der Aktienexperte. Vielmehr sei sie einfach nur weniger expansiv.

Quelle: onemarkets Magazin HypoVereinsbank, Februar 2014.
Quelle: onemarkets Magazin HypoVereinsbank, Februar 2014.

Unternehmensgewinne im Fokus

Das wirtschaftliche Umfeld lässt für deutsche Aktien also durchaus einiges erwarten. Im Unterschied zu 2012 und 2013 dürften die Kurse allerdings nicht liquiditätsgetrieben sein, sondern durch wachsende Unternehmensgewinne beflügelt werden. Diese Meinung vertreten die Finanzprofis von UniCredit Research. Sie sehen in der Verbesserung der erwarteten Gewinntrends einen wesentlichen Kursfaktor und heben dabei Deutschland hervor: Die Unternehmensgewinne am deutschen Aktienmarkt hätten demnach gute Chancen, 2014 ein neues Allzeithoch zu erreichen. DWS-Experte Albrecht erachtet vor allem die deutschen Standardwerte aus dem DAX® als gut aufgestellt, auch wenn er die Bäume nicht in den Himmel wachsen sieht. Aber im Vergleich zu Titeln aus dem MDAX® oder TecDAX®, so Albrecht, würden sie 2014 über das größere Potenzial verfügen.

Favoriten für 2014

Bleibt die Frage, auf welche deutschen Bluechips Anleger vorrangig achten sollten. Ein Titel, der von einem globalen Wirtschaftsaufschwung überdurchschnittlich profitieren könnte, ist BASF. Im vergangenen Jahr hinkte die Aktie allerdings noch dem deutschen Leitindex hinterher. Der Grund dafür lag in der schleppenden globalen Nachfrage nach chemischen Produkten. Als Folge gerieten die Preise unter Druck. Sollte die Weltwirtschaft – wie erwartet – an Dynamik gewinnen, könnte sich das allerdings sehr schnell ändern. Dann hätte der Titel Nachholpotenzial. Selbst in mageren Jahren schaffte es das größte Chemieunternehmen der Welt, ansehnliche Gewinne zu erzielen wie zum Beispiel im Rezessionsjahr 2009, in dem BASF immerhin einen Nettoüberschuss von 1,4 Milliarden Euro ausweisen konnte. Bemerkenswert ist auch die hohe Dividendenkontinuität. Und das sagen die Analysten zu den Perspektiven des Titels: Sie sind zwar überwiegend positiv gestimmt, verweisen aber auch auf Risiken wie zum Beispiel die nach wie vor flaue Nachfrage nach Chemieprodukten.

Protect Cap Anleihe auf BASF

Quelle: onemarkets Magazin HypoVereinsbank, Februar 2014.
Quelle: onemarkets Magazin HypoVereinsbank, Februar 2014.
Für Anleger, die an steigenden Kursen der BASF-Aktie partizipieren möchten, gleichzeitig aber in einem gewissen Umfang vor Kursverlusten geschützt sein wollen, könnte eine Protect Cap Anleihe interessant sein. Schließt die BASF-Aktie am letzten Beobachtungstag über ihrem Startniveau, nimmt das Produkt an Kursgewinnen bis zur oberen Kursgrenze (Cap) bei zum Beispiel 140 Prozent des Startwerts teil. Die Mindestrückzahlung bei Fälligkeit liegt dann beispielsweise bei 90 Prozent. Das heißt, Kursverluste der Aktie von mehr als 10 Prozent gehen nicht zulasten des Inhabers, Kursverluste bis zu 10 Prozent trägt er jedoch selbst.

Wachstumsfantasie bei SAP

Quelle: onemarkets Magazin HypoVereinsbank, Februar 2014.
Quelle: onemarkets Magazin HypoVereinsbank, Februar 2014.
Ein weiterer DAX®-Titel, der von der Mehrheit der Analysten positiv beurteilt wird, ist SAP. Goldman Sachs zum Beispiel erachtet bei der Walldorfer Softwareschmiede die wesentlichen Gewinn- und Umsatztreiber als intakt. Außerdem habe sich das viel diskutierte Cloud-Business im dritten Quartal 2013 mit einem Umsatzplus von 30 Prozent in guter Verfassung gezeigt. In den nächsten fünf Jahren erwarten die Experten von Goldman Sachs bei SAP ein durchschnittliches Wachstum beim Gewinn je Aktie von 15 Prozent pro Jahr. Auf der anderen Seite könnten sich die hohen Erwartungen an die Aktie auch als Problem erweisen. Der Titel ist kein Schnäppchen mehr. Entsprechend hoch ist das Enttäuschungspotenzial, sollte das Unternehmen auch nur leicht hinter den Prognosen zurückbleiben. Einen gewissen Rückfallschutz bei SAP-Investments bietet ein Discount-Zertifikat. Der vergünstige Einstieg wirkt wie ein Puffer. Allerdings gilt es zu beachten, dass ein Discount-Zertifikat an Kursgewinnen der SAP-Aktie über den Cap hinaus nicht teilhat.

Münchener Rück hält sich wacker

Quelle: onemarkets Magazin HypoVereinsbank, Februar 2014.
Quelle: onemarkets Magazin HypoVereinsbank, Februar 2014.
Unter den Finanzwerten im DAX® gilt die Aktie der Münchener Rück als besonders solide und wertstabil. Und das aus gutem Grund. So ist es dem weltgrößten Rückversicherer im vergangenen Jahr trotz zahlreicher Naturkatastrophen (zum Beispiel Juni-Hochwasser) und der niedrigen Zinsen gelungen, nicht in eine Krise zu schlittern. Das Gewinnziel für 2013 liegt bei beachtlichen drei Milliarden Euro. Die Konsensschätzung der Analysten geht davon aus, dass das Unternehmen auch in diesem Jahr den Gewinn steigern kann. Ebenfalls ein wichtiger Punkt ist die hohe Bonität der Münchener Rück. So lautet zum Beispiel das Rating von Moody‘s auf Aa3 (Excellent). Als eine konservative Alternative zu einem Direktinvestment in die Aktie könnte sich eine Protect Cap Anleihe anbieten. Ein solches Produkt schützt den Inhaber am letzten Bewertungstag aufgrund einer Mindestrückzahlung von zum Beispiel 90 Prozent vor Kursverlusten der Aktie, die über 10 Prozent des Startniveaus hinausgehen. Dafür partizipiert die Anleihe an steigenden Kursen nur bis zur oberen Kursgrenze bei 165 Prozent des Startniveaus. Zu beachten: Kursverluste der Aktie in Höhe von bis zu 10 Prozent trägt der Inhaber.

Mit adidas ins WM-Jahr

Quelle: onemarkets Magazin HypoVereinsbank, Februar 2014.
Quelle: onemarkets Magazin HypoVereinsbank, Februar 2014.
Der Sportartikelhersteller gilt für die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien als sehr gut aufgestellt. Das Unternehmen ist nicht nur Sponsor der Veranstaltung, sondern auch Ausrüster von Titelfavoriten wie Deutschland, Argentinien und Spanien. Rund zwei Milliarden Euro will adidas in diesem Jahr mit Fußball umsetzen. Anleger, die mit einer Seitwärtsbewegung der adidas-Aktie rechnen, können mit einer Aktienanleihe Protect einen jährlichen fixen Zinsertrag erzielen. Notiert die Aktie am letzten Bewertungstag unter dieser Marke, erfolgt die Rückzahlung in Aktien, was einen Verlust bedeuten würde. Anleger sollten aber beachten, dass alle strukturierten Anlageprodukte Inhaberschuldverschreibungen sind. Bei einer Insolvenz der Emittentin, d.h. einer Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit der Emittentin, kann es zu Verlusten bis hin zum Totalverlust kommen.

Weitere Infos: www.onemarkets.de

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse