Softbank Group im News-Flash. Und (fast) alle sind positiv. Aber der Kurs…

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Der Venture Capital-Spezialist Softbank Group (WKN: 891624 / ISIN: JP3436100006) ist zurzeit täglich in den Schlagzeilen und anders als bei vielen Click-Bait-Hülsen dreht es sich ganz überwiegend um relevante Informationen zum Unternehmern oder seinen Beteiligungen. Bzw. denen aus seinen beiden mehr als 100 Mrd. Dollar schweren Venture Capital Fonds, den sog. Vision Funds 1 und 2.

Dem Kurs sieht man die Nachrichtenflut momentan nicht wirklich an, der muss dem starken Anstieg seit Jahresanfang Tribut zollen und natürlich dem US-China-Handelskrieg und den schwächelnden Konjunkturdaten rund um den Globus. Aber Aktienkurs und Unternehmensentwicklung gehen nicht immer Hand in Hand, sondern können sich auch eine ganze Weile entgegengesetzt entwickeln. Was entweder Chance oder Risiken birgt für Anleger…

Die Ohs

Kommen wir zunächst zum Negativen. Da findet sich die große Beteiligung an Uber, die im Vision Funds 1 liegt. Der Fahrdienstvermittler kam etwas holprig an die Börse mit einem IPO-Kurs, der unter den (zu) hohen Erwartungen des Marktes lag. Und dann verpatze man den Start und notierte von Anfang an deutlich unter dem Ausgabekurs. Nachdem jüngst der Quartalsbericht vorgelegt wurde mit einem – einmalig – hohen Quartalsverlust von $5,2 Mrd. wurde der Kurs auf $33 durchgereicht. Einerseits sinkt damit der Wert der Softbank-Beteiligung, denn die Softbank Group hält ja selbst 25% der Anteile am Vision Funds 1, und auf der anderen Seite steigen die Befürchtungen des Marktes, dass die weiteren anstehenden IPOs aufgrund der zuletzt gemachten Erfahrungen eher verhalten aufgenommen werden. Und hier steht mit WeWork (einer Tochter der The We Company) eine weitere Softbank-Beteiligung in den Startlöchern, die bei der letzten Finanzierungsrunde mit satten $47 Mrd. bewertet worden war. Und wie bei Uber ist auch bei WeWork derzeit nicht absehbar, wann und ob überhaupt das Unternehmen schwarze Zahlen schreiben wird.

Des Weiteren sorgen die zunehmenden Konjunktureintrübungen operativ natürlich auch bei Softbank-Töchtern für Moll-Stimmung und das ins Negative gedrehte Börsenklima grundsätzlich für eine pessimistischere Stimmung gegenüber Beteiligungsgesellschaften.

Die Ahs

Es gibt aber auch positive Nachrichten. Zunächst ist da natürlich die Zinsfront; die Notenbanken senken unisono die Zinsen und stehen bereit, Eine Rezession zu verhindern oder zumindest abzufedern durch stimulatorische Eingriffe. Was immer auch die Börsenkurse antreibt, während verzinste alternative Anlageformen gleichzeitig unattraktiver macht. Und noch mehr Geld in Aktien (und Immobilien) treibt.

Darüber hinaus hat Softbank gerade erst mindestens $108 Mrd. für seinen zweiten Vision Funds eingeworben und da der Vision Funds 2 nun auf der Käuferseite steht, kommen ihm moderatere Preise bei Startup-Investments natürlich gelegen…

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Kissig Ein Beitrag von Michael C. Kissig

Er studierte nach Abschluss seiner Bankausbildung Volks- und Rechtswissenschaften und ist heute als Unternehmensberater und Investor tätig. Neben seinem Value-Investing-Blog „iNTELLiGENT iNVESTiEREN“ verfasst Michael C. Kissig regelmäßig eine Kolumne für das „Aktien Magazin“.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die CASMOS Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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