DAX-Ausblick in der EZB-Woche

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG

Mit 2,7 Prozent hatte sich der DAX (ISIN DE0008469008 | WKN 846900) in der vergangenen Woche von seiner erfolgreichen Seite gezeigt. Im Handelsverlauf wurde nicht nur die 12.000 überschritten, sondern am Freitag sogar die Marke von 12.200 Punkten. Entspannung im Handelsstreit und einige positive Wirtschaftsdaten waren der Nährboden für diese Bewegung.

Die einzelnen Handelstage waren fast alle grün und somit aufwärtsgerichtet. Sie kann durchweg als bullish charakterisiert werden, wie der nachträgliche Blick auf die Bewegung zeigt:

 

 

Hierbei kam insgesamt wenig “Hektik” auf, da die Überraschungen meist über Nacht stattfanden. Und am Ende zählt das Ergebnis am Aktienmarkt und dies kann sich sehen lassen. Die einzelnen Handelstage sind hier auf wallstreet-online entsprechend dargestellt:

 

 

In der Vorwochenanalyse wurde die Dynamik nach dem Ausbruch über 11.850 Punkte, was die Begrenzung im ganzen August auf der Oberseite darstellte, bereits beschrieben. Diese nahm in der vergangenen Woche weiter Fahrt auf, nachdem an den ersten beiden Handelstagen eine Konsolidierung unter der psychologisch wichtigen 12.000 eingetreten war. Dennoch blieb das Ziel im Markt für die Bullen klar skizziert: Schliessung des Juli-GAP bei rund 12.120 Punkten (altes Chartbild):

 

Bullishes DAX-Ziel
Bullishes DAX-Ziel

 

Am Mittwoch war es dann bereits zum Handelsstart soweit – der Deutsche Aktienindex eroberte die 12.000 Punkte zurück und gab sie nicht mehr her. Ein kurzer Pullback am Nachmittag änderte an der Richtung nichts, welche am Donnerstag dann prompt seine Fortsetzung fand und damit das Ziel aus der vergangenen Wochenanalyse erreichte.

 

 

Am Freitag folgte noch eine Zugabe und die Überschreitung der 12.200 Punkte. Was waren hier die Auslöser? Neuerliche Gespräche zwischen China und den USA ließen die Hoffnung auf eine Beendigung beziehungsweise Entspannung im Handelsstreit aufkeimen. Eine Annäherung wäre für beide Länder von Vorteil, da Wachstum nur durch den Konsum der Waren erzielt werden kann.

In beiden Ländern sind die Notenbanken dazu geneigt die Zinsen zu senken, um damit die jeweilige Konjunktur zu unterstützen. Bestrebungen aus China wurden am Freitagabend bekanntgegeben und die US-Notenbanksitzung der FED ist in wenigen Tagen anberaumt. Hier wird mit einer entsprechenden Lockerung der Geldpolitik gerechnet – von Analysten gleichermaßen wie vom US-Präsidenten Donald Trump.

Diese Kombination gab den Kursen Unterstützung und ließ den charttechnischen Ausbruch aus Ende August mit weiter steigenden Kursen untermauern. Mit Verlassen der Range und Überschreitung der 11.850 hat sich der starke Ausbruch in dieser Woche eindeutig fortgesetzt:

 

 

Dieser verlief sogar über die letzte relevante Zone, die ich im Chartbild vermerkt hatte. Aus diesem Grund gilt es, nach weiteren potenziellen Kurszielen Ausschau zu halten.

Hierbei bietet sich im Chartbild die 12.260 an. Sie war am 12.07.2019 der XETRA-Schlusskurs und wurde zum 01.08.2019 noch einmal im Abendhandel knapp erreicht. Danach kam es zu den aus August bekannten Abgaben im Zuge des Handelsstreits. Somit sehe ich diese Marke hier als nächsten Ziel der bullishen Bewegung im DAX an:

 

 

Damit wäre die Bewegung, ab den Tiefs im August, um recht genau 1.000 Punkte erfolgt und dürfte auch abbremsen. Für eine anstehende Konsolidierung sind dabei immer Trendbrüche oder vielmehr Trendlinien eine gute Entscheidungshilfe. So nutze ich die jüngste Aufwärtstrendlinie für die Justierung einer Short-Chance an dieser Stelle:

 

 

Eine Unterschreitung der 12.130 und damit der Eröffnung vom Freitag ist dabei der erste Trigger. Darunter ist die 12.080 als Tiefpunkt vom Donnerstag und Hochpunkt vom Mittwoch eine weitere Unterstützung, die bei Bruch zu einem Short-Signal führt:

 

 

Zudem sollte man auf die GAPs aus der Vorwoche acht geben. Gerade bei einem Stimmungswechsel können diese eine tolle Orientierung für das Trading bedeuten. Sie sind im Chartbild XETRA hier entsprechend vermerkt:

 

 

Potenzielle Impulse sind somit im Chartbild ausreichend vorhanden. Zudem sind wir alle auf Neuigkeiten zum Handelsstreit und natürlich auf weitere, nun kurz aufgelistete, Wirtschaftsdaten gespannt.

Im Wirtschaftskalender sind am Montag das Bruttoinlandsprodukt von Japan und eine erneute Abstimmung in England zu den Brexit-Plänen verzeichnet. Und auch auf die Wirtschaft sollte man im Königreich schauen. Dienstag wird um 10.30 Uhr die Arbeitslosenquote vermeldet. Sie kann sich direkt auf das bisher sehr schwache Britische Pfund auswirken.

Am Donnerstag stehen die Verbraucherpreise aus Deutschland um 8 Uhr auf der Agenda und um 13.45 Uhr dann die wichtige EZB-Zinssatzentscheidung. Hier wird keine Veränderung erwartet, wohl aber ein Ausblick auf die zukünftige Notenbankpolitik. 14.30 Uhr sind zudem die Verbraucherpreise aus den USA spannend, welche eine Indikation auf die Konsumneigung der Verbraucher gibt. Vielmehr wird ab 14.30 Uhr der Blick auf die Pressekonferenz der EZB gerichtet sein. Hier geht es auch um die Frage, ob die EZB entsprechend Geld in Aktien investieren sollte.

Aktienkauf der EZB – Eine gute Idee?

Zur selben Zeit am Freitag wird das Einzelhandels-Controlling genauer unter die Lupe genommen und um 16 Uhr schließt das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan in den USA den Zahlenreigen ab.

Kommen Sie mit vertretbarem Risiko durch die Börsenwoche und starten Sie somit in den spannenden September. Updates finden Sie hier im Trading-Chat.

Ihr Andreas Mueller (Bernecker1977)

 

 

Risikohinweis: Der Handel mit Finanzprodukten ist risikoreich. Sie können Ihr eingesetztes Kapital verlieren. Diese Analyse ist keine Handelsempfehlung und enthält lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.     andreasmuellerAndreas Mueller ist unter dem Pseudonym „Bernecker1977“ als Trader, Referent und Coach seit 2001 aktiv. Er handelt seit rund 20 Jahren Indizes, Devisen und Rohstoffe an der Börse mit Futures, Derivaten und CFDs. Dabei basiert sein Trading auf Sentimentdaten und Charttechnik. Als studierter Diplom-Kaufmann streut Andreas Mueller seine Erfahrungen u.a. auf wallstreet-online seit dem Jahr 2005 in den „Tages-Trading-Chancen“ ein und ist dort Ansprechpartner für alle börsenrelevanten Fragen.   Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG Â