Fresenius: Ideale Kaufgelegenheit?

Bildquelle: Pressefoto Fresenius SE & Co. KGaA

Eigentlich wollte man beim Gesundheitskonzern Fresenius (WKN 578560) zusammen mit den Anlegern den Rekordgewinn aus dem Vorjahr feiern. Doch das ist wegen der schwachen Aussichten gründlich in die Hose gegangen. Schuld sind die Sparmaßnahmen im US-Gesundheitswesen, die die Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC) (WKN 578580) stark treffen und die hohen Integrationskosten im Zuge der letzten Übernahmen. Daher finden sich Fresenius und FMC am Dienstag mit deutlichen Kursverlusten am DAX-Ende wieder. Allerdings könnte in dem starken Kursrücksetzer eine Chance zum günstigen Wiedereinstieg liegen.

Zunächst einmal die guten Nachrichten: Im Vorjahr steigerte Fresenius die Umsatzerlöse um 5 Prozent auf 20,3 Mrd. Euro, währungsbereinigt lag das Plus sogar bei 8 Prozent. Das bereinigte Konzernergebnis konnte sogar um 12 Prozent (währungsbereinigt plus 14 Prozent) nach oben geschraubt werden. Zudem dürfen sich die Anteilseigner über einen Dividendenanstieg um 14 Prozent freuen. Dies ist übrigens nun schon die 21. Dividendenerhöhung in Folge.

Weitaus weniger Freude hatten die Anleger jedoch an der Prognose für das Geschäftsjahr 2014. Die Umsatzerlöse sollen währungsbereinigt um 12 bis 15 Prozent steigen. Allerdings wird beim Überschuss lediglich mit einem währungsbereinigten Zuwachs um 2 bis 5 Prozent gerechnet. Dabei machen sich vor allem die hohen Integrationskosten bemerkbar. Schließlich müssen der US-Transfusionsspezialist Fenwal und die Krankenhäuser von Rhön-Klinikum (WKN 704230) ihren Platz im Konzern finden.

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Noch problematischer dürften jedoch die schwachen Aussichten für FMC sein. Wegen der Kostensenkungsmaßnahmen im US-Gesundheitssystem erwartet der Dialysespezialist 2014 lediglich ein Konzernergebnis zwischen 1 und 1,05 Mrd. US-Dollar. Damit würde das Ergebnis weiter fallen, nachdem bereits 2013 ein Rückgang um 6 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro verzeichnet worden war. Um die negativen Effekte der Sparmaßnahme im Gesundheitswesen in den USA abzufedern will man bei FMC mit einem Sparprogramm gegensteuern.

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Während die Anleger in einer ersten Reaktion auf den schwachen Ausblick sowohl die Aktie des Mutterkonzerns Fresenius als auch die Titel der Tochter FMC abgestraft haben, sieht dies nach einer Überreaktion aus. Daher sollten beide Papiere angesichts der jeweiligen Kursrücksetzer günstige Einstiegschancen bereithalten. Fresenius gibt häufiger konservative Prognosen heraus. Nach einer positiven Integration dürften die Krankenhäuser von Rhön-Klinikum langsam ihr Potenzial entfalten. Bei FMC macht wiederum gerade das erfreuliche vierte Quartal Hoffnung, dass sich die positive Entwicklung 2014 fortsetzt und die schwache Prognose schnell wettgemacht wird.

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Bildquelle: Pressefoto Fresenius SE & Co. KGaA