Before the Bell: Siemens-Deal kann nur bedingt DAX stützen, US-Futures geben nach

Der deutsche Aktienmarkt muss sich angesichts der anhaltenden Unsicherheit in Bezug auf den Euro mit Abschlägen präsentieren. Der DAX fiel bereits am Morgen unter die 7.000 Marke, nachdem der Euro wegen Sorgen um Spanien unter die Marke von 1,33 Dollar gerauscht war. Nach der Ausblick-Senkung durch Moody’s für Spanien konnte sich aber wenigstens der Euro wieder etwas erholen. Im DAX stehen daneben auch die gestrigen Meldungen aus den USA in Bezug auf die Anleihenrückkäufe im Fokus. Die Fed hatte erwartungsgemäß die Zinsen beibehalten, wobei sich inzwischen abzeichnet, dass die US-Notenbank wohl das gesamte kommende Jahr auf dem Nullzinsniveau bestehen wird. Quantitative Easing wird unterdessen mit dem bisherigen Volumen von 600 Mrd. Euro weitergeführt.

Siemens löst Problem mit IT-Sparte

Es ist wohl die Meldung des Tages: Siemens löst das lange Zeit bestehende Problem mit seiner IT-Sparte Siemens IT Solutions and Services auf elegante Art und Weise. Neben Bargeld in Höhe von 436 Mio. Euro erhält Siemens von Atos Origin auch 12,5 Millionen neue Aktien von Atos Origin. Damit wird Siemens mit 15 Prozent neuer Großaktionär der Franzosen. Der IT-Dienstleister kann damit auch in Deutschland mit neuem Schwung auftreten. In der Folge gewinnt die Aktie von Atos Origin mehr als 10 Prozent auf 37,27 Euro. Und auch bei Siemens blickt man nun positiv gestimmt in die Zukunft. Die Aktie gewinnt derzeit als DAX-Spitzenreiter 1,6 Prozent auf 92,61 Euro.

Hochtief: ACS will es noch einmal wissen

Eine weitere Überraschung kam heute aus Madrid. Der spanische Baukonzern ACS hat sein Angebot für Hochtief nachgebessert. Nach dem Einstieg von Katar will ACS nun doch nicht klein beigeben und bietet nun für fünf Hochtief-Aktien neun eigene Aktien. Bisher hatte ACS acht Aktien geboten. Am Markt sorgt die Meldung für gute Laune. Aktuell gewinnen Hochtief-Papiere 2,0 Prozent auf 65,67 Euro. Dagegen geben ACS-Aktien 1,7 Prozent auf 35,22 Euro nach.

General Electric bleibt Optimistisch

Gute Nachrichten kommen dieser Tage auch vom US-Gemischwarenladen und Siemens-Wettbewerber General Electric. Auch im Jahr 2011 erwartet man sich ein starkes Gewinnwachstum. Schwerpunkt soll dabei der Wachstumsmarkt China sein. Konkrete Zahlen nannte Konzernchef Jeffrey Immelt zwar nicht, dennoch kommt die Ankündigung zur richtigen Zeit, denn die GE-Aktie befindet sich seit Wochen im Aufwärtstrend und kann gute Meldungen weiter brauchen. Die General Electric-Aktie schloss gestern bei 17,69 Dollar (+0,4 Prozent). In Frankfurt geht es aufgrund des schwachen Umfelds aber leicht nach unten.

US-Futures vor Konjunkturdaten schwächer

An der Wall Street steht nach der gestrigen Fed-Sitzung heute wieder ein richtiger Konjunkturdatenmarathon auf der Agenda. Zunächst wird der Empire State Manufacturing Index (Dezember) Klarheit über die Stimmung in der New Yorker Wirtschaft geben. Zudem werden die November-Daten zum Realeinkommen und zu den Verbraucherpreisen veröffentlicht. Im Lauf des Tages folgen dann die Daten zur Industrieproduktion (November ) und zur Kapazitätsauslastung (November). Anschließend wird der NAHB/Wells Fargo Hausmarktindex (Dezember) Einblicke in den US-Immobiliensektor geben. Quartalszahlen stehen keine auf der Agenda. Die US-Futures geben derzeit leicht nach. Der S&P 500 verliert 0,3 Prozent und der NASDAQ gibt 0,3 Prozent nach. Der DAX notiert in Frankfurt derzeit bei 6.985 Punkten (-0,6 Prozent).